Gibson Les Paul Studio 2014 Test

Praxis

Wir beginnen den Praxisteil wie immer mit einer recht nüchternen Bestandsaufnahme der unterschiedlichen Pickup-Kombinationen mit einem unverzerrten Sound. Acht Kombinationen sind dank der Split-Funktion möglich, hier alle der Reihe nach: Die Kombinationen werden mit Zahlen angegeben:

1 – Steg-Pickup
2 – Steg- & Hals-Pickup
3 – Hals-Pickup

Vom Hals- zum Steg-Pickup im normalen Humbucker-Modus.

Audio Samples
0:00
Clean 3-2-1

Nun das Ganze mit beiden Pickups im Split-Mode.

Audio Samples
0:00
Clean 3-2-1- Split-Modus

Jetzt die beiden Mischkombinationen, zuerst der Hals-Pickup im Split-Mode, kombiniert mit dem Steg-Humbucker und dann genau andersherum.

Audio Samples
0:00
Clean 2 – Split Mix

Die beiden Tonabnehmer liefern einen amtlichen Pegel, der sich im Normalbereich für Humbucker-Pickups bewegt. Beim Split-Mode wird es etwas dünner und auch der Output wird schwächer, aber das hält sich absolut im Rahmen und ist außerdem völlig normal. Der Halspickup setzt einen angenehm warmen Ton mit einem satten Bassbereich frei, der auch im Split-Mode gut erhalten bleibt. Der Steg-Pickup klingt vom Charakter her ähnlich, ist aufgrund seiner Positionierung aber selbstverständlich höhenbetonter und dünner im Bass. Insgesamt haben wir es hier mit einem homogen klingenden Instrument zu tun, dessen Grundsound in vielen kleinen Abstufungen veränderbar ist. Allerdings hauen mich die Split-Sounds nicht unbedingt vom Hocker, sie klingen mir etwas zu dünn, in den oberen Mitten wird mächtig ausgesiebt. Das ist für mein Empfinden zu kraftlos, vor allem, wenn man sich innerhalb der Band durchsetzen möchte. In dieser Hinsicht habe ich von anderen Les Pauls schon Besseres gehört. Daher wäre meine erste Wahl für funky Cleansounds der Hals-Pickup im Humbucker-Mode. Hier beide Möglichkeiten noch einmal für den direkten Vergleich.

Audio Samples
0:00
Funky 3 Funky 3 – Split
Gibson_LesPaul_Studio_2014_034FIN-1004344 Bild

Der Halspickup bringt eine gesunde Portion Höhen, was besonders zur Geltung kommt, wenn man die Gitarre an einen Amp mit ausgeprägtem Höhenspektrum anschließt. Das funktioniert auch mit dem AC30 recht gut, die Gitarre klingt spritzig, und wenn ein etwas weicher Blues-Ton gefragt ist, wird der Sound per Tone-Poti entschärft. Letzteres hat eine gute Reichweite und packt im letzten Moment beim Zurückdrehen nochmal richtig zu. Es klingt aber sehr natürlich, beim folgenden Beispiel habe ich den Tone-Regler auf 6 eingestellt.

Audio Samples
0:00
Blues – 3 – Hals-Pickup

Auch mit dem anderen britischen Verstärker versteht sich die Gitarre sehr gut, hier zeigt sich auch recht deutlich, wie sich der Dynamik-Bereich ausreizen lässt. Der Marshall bringt bei leisem Anschlag eine leichte Verzerrung, bei harter Betätigung der Saiten einen kernigen Mid Gain Zerrsound. Das klappt wirklich gut, die Pickups sind keine gnadenlosen Pegelmonster, die alles platt machen. Im Gegenteil lässt sich der Spielausdruck über den Anschlag sehr gut verwirklichen.

Audio Samples
0:00
Anschlags-Dynamik – 1 – Steg-Pickup

Im nächsten Beispiel habe ich noch einmal alle drei Humbucker-Kombinationen im Schnelldurchlauf vom Hals- zum Steg-Pickup durchgespielt. Auffällig ist auch hier den homogene Klang der Gitarre, der mir sehr gut gefällt, vor allem der Steg-Pickup hat für die Mid Gain Sounds einen angenehm schneidenden Ton, bei härterem Anschlag gibt es noch einen Ecke Höhen obendrauf.

Audio Samples
0:00
Mid Gain – 321

Die Les Paul Studio 2014 kann natürlich auch in höheren Zerrbereichen ein deutliches Wörtchen mitreden. Der Halspickup ist in der Lage, einen schönen Lead-Ton mit der entsprechenden Amp/Zerrpedal-Einstellung zu erzeugen. Soll es etwas weicher in Richtung Gary Moore gehen, ist es empfehlenswert, den Tone-Regler leicht zurückzunehmen. Ansonsten tobt sich die Gitarre auch gerne im Metalbereich aus, hier ist der Steg-Tonabnehmer selbstverständlich die erste Wahl. Außerdem hat das Instrument bei hohen Zerrgraden, im Vergleich zu anderen seiner Gattung, einen recht aufgeräumten Bassbereich, was gerade bei Downtunings für einen sauberen Klang sorgt.

Audio Samples
0:00
Metal – 1 – Steg-Pickup
Kommentieren
Profilbild von Helge

Helge sagt:

#1 - 26.04.2014 um 13:46 Uhr

0

Danke für den Test. Aber wurden eventuelle die ersten beiden Audios vertauscht? '1. Clean - PU-Position 321' klingt nach beschriebenem Split, '2. Clean Split - PU-Position 321' hingegen nach beschriebenem normalen und vollen Sound.

Profilbild von Thomas Dill

Thomas Dill sagt:

#2 - 26.04.2014 um 22:31 Uhr

0

Hallo Helge,
ich habe mir die Beispiele angehört - alles in Ordnung. Falls es doch nicht so war, dann haben es die Heinzelmännchen wohl in der Zwischenzeit gerichtet;-))Schöne Grüße
Thomas

Profilbild von Helge

Helge sagt:

#3 - 27.04.2014 um 17:47 Uhr

0

Hallo Thomas,wenn die Audios richtig zugeordnet sind, dann hat 'Clean-Split' erstaunlich viel Bass, in allen Positionen! Dazu die im Vergleich mit den Humbuckern helleren Mitten und Höhen: ein durchaus interessanter Kontrast, sowohl innerhalb von 'Clean Split' als auch vom 'Split' zum Humbucker-Sound! Muss man nicht negativ bewerten ;-) auch wenn der Sound nicht typisch Gibson ist.

Profilbild von Andres Surhoff

Andres Surhoff sagt:

#4 - 29.06.2020 um 18:21 Uhr

0

Quisiera saber cómo comprar esta guitarra y saber el precio.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.