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Gibson SG Special 2018 Test

Praxis

Sound

Nach dem Einstellen der Saitenlage und der Bundreinheit bietet das Griffbrett weder tote Punkte, noch klingen einzelne Töne unsauber oder schnarren. Die Bespielbarkeit kann man nur als traumhaft bezeichnen. Der Primärklang der Gitarre ist ausgewogen und knackig mit einem gut ausgeprägten Sustain. Im Vergleich zu meiner alten Customshop SG ist der Sound der Gitarre zwar moderner, dafür hat er nicht diesen kehligen, holzigen Unterton. Die beiden Mini-Humbucker machen einen guten Job und klingen dank ihres moderaten Outputs unglaublich offen. Der Sound unterscheidet sich deshalb von “normalen” Humbuckern, weil die kleinere Bauart mehr kürzere Saitenschwingungen und dadurch auch mehr Obertöne aufnehmen kann. Deshalb empfehle ich allen, denen Humbucker insgesamt zu fett sind, einmal eine Gitarren mit Mini-Humbucker anzutesten. In meinem ersten Audiobeispiel hört ihr den Stegpickup am clean eingestellten Vox AC 30.

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Clean: Steg-Pickup

Beide Tonabnehmer zusammen tendieren zwar in Ansätzen in Richtung des berühmten Telecastersounds, allerdings bietet die Kombination aus Mahagoni, Palisander und der kürzeren Gibson-Mensur einen völlig anderen Twang als der Fender-Klassiker. Trotz der guten Saitentrennung hat die Gitarre eben nicht dieses massive Höhenbrett und tönt deshalb auch nie nach Country, sondern eher nach klassischem Blues.

Audio Samples
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Clean: Beide Pickups

Der Halstonabnehmer klingt sowohl clean wie verzerrt sensationell, in den hohen Lagen angenehm rund und singend, und in den tiefen Lagen unglaublich offen und transparent. Das Klangverhalten erinnert an eine Mischung aus dem guten alten P90 und einem PAF-Humbucker. Um euch das Ganze einmal zu demonstrieren, habe ich einige Licks über den gesamten Hals eingespielt.

Audio Samples
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Clean: Hals-Pickup
Wer bei der SG unwillkürlich an AC/DC denken muss, der wird auch den typischen Classic-Rock Sound wieder erkennen.
Wer bei der SG unwillkürlich an AC/DC denken muss, der wird auch den typischen Classic-Rock Sound wieder erkennen.

Für die verzerrten Audiobeispiele habe ich einen weit aufgerissenen JCM 800 an den Start gebracht, der mit der Gitarre eine perfekte Symbiose eingeht. Die Pickups sind weder zu kräftig noch zu schwach auf der Brust, wodurch sie auch mit zunehmender Verzerrung nie zur Gleichmacherei neigen. Wie bereits erwähnt, klingt die Gitarre wegen des trockenen Bassbereichs und der moderaten Ausgangsleistung der Minihumbucker sehr transparent und matschfrei. Ideal für klassischen Blues, Rock und Metal.

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High Gain: Steg-Pickup

Auch in der Zwischenstellung bleibt der Sound dank der guten Saitentrennung offen. Dadurch kann man mit High Gain nicht nur gut solieren, sondern auch “richtige” Akkorde spielen, wobei die Intervalle gut durchscheinen.

Audio Samples
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High-Gain: Beide Pickups

Der Halstonabnehmer hat einen deutlich fetteren Ton als ein Singlecoil, klingt gleichzeitig aber schlanker als ein Humbucker. Dank dieser Eigenschaften bleibt der suppige Sound, den man von vielen Humbuckern in der Halsposition kennt, außen vor. Als Halstonabnehmer kann ich mir für Blues und Classic-Rock kaum etwas besseres vorstellen.

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High Gain: Hals-Pickup
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