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Gibson SG Standard Ebony Test

PRAXIS/SOUND
Zum Lieferumfang der  SG gehört ein stabiler Formkoffer, der Innen mit weißem Plüsch ausgeschlagen ist. Die Gitarre ist ab Werk mit einem 010-046 Satz Saiten bespannt. Hals- und Saitenlage sind gut eingestellt.

Unser Test startet ganz brav mit den Clean-Sounds. Trotz des relativ dünnen Korpus lassen sich der SG auch warme Jazz-Sounds entlocken. Hals-Pickup gewählt, die Höhen an der Gitarre etwas zurückgenommen, und schon kann es los gehen (Clean 1).

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Clean 1 Clean 2 Clean 3

Die These, man könne mit der SG nur Rock spielen, wird hier schon mal gründlich widerlegt. Setzt man auf die Kombination Hals- und Steg-Pickup, dann sind auch funky Sounds drin. Sehr schön schlank, gutes Durchsetzungsvermögen und auch die Ansprache für perkussive Sounds ist sehr gut (Clean 2). Der Stegtonabnehmer ist ebenfalls für Clean-Sounds gut zu gebrauchen (Clean 3). Dazu muss man wissen, das  Steg-Tonabnehmer oft zu schrill klingen,  vor allem dann, wenn man Strumming spielt und etwas härter in die Saiten haut. Bei der Test-SG ist das allerdings kein Problem. Das Ergebnis ist ein schöner klarer Sound, der in den Höhen keine nervigen Frequenzen aufweist.

Jetzt kommen wir aber zu den ausgewiesenen Stärken dieser Gitarre: Ihre Anwendung im verzerrten Bereich. Dem 490R am Hals lassen sich bluesige Klänge entlocken. Die SG klingt weich(Crunch 1), hat aber immer noch genügend Höhen, um sich bei Solo-Sounds mit leichtem Verzerrungsgrad optimal durchzusetzen.

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Crunch 1 Crunch 2 Crunch 3

Angezerrte Rock Riffs klingen mit der Kombination Hals/Steg-Pickup „angenehm dreckig“ (Crunch 2). Mein absoluter Favorit in diesem Zusammenhang ist allerdings der am Steg kauernde 498T. Mit seiner Unterstützung kann der typische AC/DC Sound erzeugt werden. Die Gitarre reagiert wunderbar. Jede Nuance des Anschlags wird detailgetreu wiedergegeben. Bei härterem Anschlag erhält der Sound einen wunderbar bissigen und aggressiven Charakter. Genau so soll eine Rock-Gitarre reagieren (Crunch 3).

Aber nicht nur im Blues/Classic Rock Bereich macht die SG eine gute Figur. Auch Metal Riffs mit reduzierten Mitten (Scoop Sound) klingen absolut ansprechend. Dadurch, dass die SG im Bassbereich nicht so fett klingt (im Vergleich zu einer Les Paul), lassen sich mit dieser Gitarre bei herunter gestimmten Saiten  sehr gute Ergebnisse erzielen. Sie hat die nötige Ausgangsleistung um den Amp ordentlich zu verzerren, lässt aber im Frequenzbild noch genügend Raum für den nötigen Bass.

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Metal

Bleiben wir noch einen Augenblick im Hi Gain Bereich und testen zunächst einmal die regelbare Dynamik. Hierbei wird das Volume Poti an der Gitarre stark heruntergepegelt, während das Gain am Amp hoch eingestellt bleibt. Im besten Fall sollte jetzt ein cleaner Sound erklingen. Wenn man das Volume Poti an der Gitarre anschließend komplett aufdreht, sollte dann wieder der übliche Hi Gain Sound zu hören sein. Hier, das Ergebnis.

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Dynamic Chords Distortion

Bei heruntergeregeltem Volume Regler ist der Sound zwar leicht verzerrt, der Dynamikbereich ist aber absolut O.K. Kommen wir zur Überprüfung der „Akkordverständlichkeit“. Es werden die Akkorde E, G, D und A bei hohem Verzerrungsgrad angeschlagen. Die Akkorde sollten auch jetzt noch als solche zu erkennen sein (Chords Dist).

Verzerrt, aber immer noch eine deutliche Tonübertragung – da kann man nicht meckern. Apropos meckern. Da gibt es doch noch etwas zu bemängeln. Stichwort Stimmstabilität. Diese ist nämlich ein klarer Schwachpunkt der SG. Da die Sattelkerben nicht ausreichend befeilt wurden, bleibt besonders die G-Saite gerne dort hängen. Und das ist schon beim Stimmen extrem nervig, Man dreht am Wirbel, der Ton verändert sich nicht und ist dann auf einmal viel zu hoch, weil die, in der Sattelkerbe festgeklemmt Saite durch den steigenden Saitenzug schlagartig freigegeben wurde. Beim Spielen ist es ähnlich. Ein kleines Bending auf der G-Saite, die Saite ist gedehnt (höher), klemmt im Sattel und rutscht beim Re-Bending nicht mehr zurück. Das kann einen schon ganz schön Nerven kosten. Natürlich lässt sich dieses Problem schnell beheben, indem man die Sattelkerbe etwas weiter ausfeilt. Aber wenn ich über 1000 Euro für ein Instrument ausgebe, dann möchte ich mich mit solchen Kleinigkeiten nicht herumärgern!

Das war es aber auch schon, was es zu bemängeln gibt. Zu guter Letzt hören wir uns noch einen Lead Sound der Gitarre an. Typisch SG: Höhenbetont, dynamisch im Anschlag und mit einem sehr guten Durchsetzungsvermögen. Mit dieser Gitarre wird man definitiv gehört. Sie hat zwar nicht den fetten Ton und das Sustain einer Les Paul, aber genügend Output, um einen singenden, obertonreichen Sound zu erzeugen und klingt dabei einfach eine Spur dreckiger. Mir gefällt´s.

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Lead
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