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Gitarre stimmen nach Gehör & mit Stimmgerät

Eine Gitarre richtig stimmen zu können, gehört zu den wichtigsten Fähigkeiten eines Gitarristen.  Egal, ob ihr gerade eure ersten Akkorde lernt oder schon seit Jahren in einer Band spielt – ohne eine optimal gestimmte Gitarre geht eigentlich gar nichts. In diesem Workshop haben wir die entscheidenden Infos und Tipps für euch zusammengestellt. Dazu gibt es je eine einfache und eine ausführlichere Anleitung zum Stimmen der Gitarre – mit dem Stimmgerät und nach Gehör. 

Teaser_Gitarre_stimmen Bild
Inhalte
  1. Mit und ohne Stimmgerät: Welche Möglichkeiten gibt es?
  2. Einfach & schneller: Stimmen mit dem Stimmgerät
  3. Beyond Standard: Open Tunings für Anfänger
  4. Meine Gitarre klingt trotz Stimmen falsch. Was soll ich tun?
  5. Tipps vom Profi: Gitarre stimmen mit James Taylor
  6. Verwandte Inhalte


Weitere Informationen und Artikel zu Gitarrensaiten findest du in unserer Themenwelt Saiten.

Gitarre stimmen: Quick Facts

Die Standard-Stimmung der Gitarre
Eine Gitarre wird von der dicksten zur dünnsten Saite meistens wie folgt gestimmt: E, A, D, G, B, E. Damit du dir das beim Gitarre stimmen merken kannst, gibt es diverse Eselsbrücken, z. B. Eine Alte Dame Geht Blumen Einkaufen.
Warum überhaupt muss ich meine Gitarre stimmen?
Die Saiten einer Gitarre stehen unter Spannung. Diese Spannung verändert sich aber immer wieder und damit auch die Tonhöhe. Dies passiert z. B. durch Temperaturunterschiede, längere Lagerung, aber auch durch dein Spiel! Um dies zu korrigieren, musst du deine Gitarre stimmen, sonst klingt’s schief!
Wie oft muss ich meine Gitarre stimmen?
Ganz einfach: jedes Mal, wenn sie verstimmt ist. Vor jedem Spielen auf jeden Fall, aber Profis stimmen sogar während des Konzerts nach fast jedem Song ein bisschen nach.

Mit und ohne Stimmgerät: Welche Möglichkeiten gibt es?

Bevor wir darauf eingehen, welche Möglichkeiten ihr habt, möchten wir euch eine Sache ans Herz legen: Bitte lernt, eure Gitarre auch ohne Stimmgerät zu stimmen. Es braucht etwas Übung, aber damit seid ihr deutlich flexibler und könnt wirklich immer spielen – auch dann, wenn ihr euer Stimmgerät gerade vergessen habt.
Nun aber zu den Möglichkeiten. So könnt ihr eure Gitarre stimmen:

  • mit Stimmgerät
  • nach Gehör
  • mit einem Referenzton (zum Beispiel vom Klavier oder einer anderen Gitarre)
  • mit einer Stimmgabel
  • Online oder per App

Gitarre stimmen ohne Stimmgerät: Einfache Anleitung

Um eure Gitarre ohne Stimmgerät zu stimmen, braucht ihr vor allem eines: Übung. Davon abgesehen hilft es aber auch, einen Referenzton zu haben. In den meisten Fällen kommt der von einem Klavier, einer zweiten Gitarre oder auch einer Stimmgabel.
Nach diesem Ton stimmt ihr dann die A-Saite eurer Gitarre. Lasst euch dabei Zeit und versucht, die Saite beim Stimmvorgang möglichst klingen zu lassen, um die Veränderung in der Tonhöhe genau wahrzunehmen.

Eine Stimmgabel oder ein Klavier helfen euch beim Finden des Kammertons.
Eine Stimmgabel oder ein Klavier helfen euch beim Finden des Kammertons.

Variante 1: Stimmen am 5. Bund

Das Stimmen am 5. Bund ist die einfache Variante – finden wir zumindest. So funktioniert’s:

  1. Beginnt mit einem Referenzton: Lasst euch von einem Mit-Musiker (oder einer Stimmgabel) ein A spielen.
  2. Nach diesem Ton stimmt ihr nun die A-Saite eurer Gitarre.
  3. Dafür langsam am Wirbel drehen und die Saite anspielen, bis der Ton der Saite mit dem Referenzton übereinstimmt
  4. Nun den 5. Bund der E-Saite greifen. Ist diese korrekt gestimmt, sollte ein A ertönen. Als Referenz könnt ihr eure frisch gestimmte A-Saite nutzen.
  5. Am 5. Bund der A-Saite erklingt ein D. Dieser Ton dient also als Referenzton für die D-Saite. Um das G abzugleichen, greift ihr anschließend den 5. Bund auf der D-Saite.
  6. Achtung: Um das B zu hören, greift ihr nicht den 5., sondern den 4. Bund der G-Saite. Gestimmt wird aber weiterhin wie gehabt. Die E-Saite gleicht ihr abschließend wieder mit dem 5. Bund auf der B-Saite ab. 

Spielt am Ende am besten ein paar Akkorde, um zu hören, ob die Gitarre in sich stimmig klingt. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die Saiten lassen sich am 5. Bund …

Weitere Tipps zum “Stimmen am 5. Bund”

  • Achtet darauf, dass ihr die Saiten beim Stimmen sauber greift und nicht zu stark drückt, um den Referenzton nicht zu verfälschen
  • Ob der Ton (wie im Video) vom Klavier, einer Stimmgabel oder einer Stimmpfeife kommt, ist egal – am besten, ihr habt immer eine Stimmgabel oder Stimmpfeife dabei.
  • Lasst euch viel Zeit beim Stimmen und “reißt” weder an den Wirbeln, noch an den Saiten – diese könnten sonst reißen.
  • Üben, üben, üben! Auch wenn es nicht sofort klappt, gebt nicht auf 🙂

Im ersten Video unseres Workshops zum Thema Gitarre stimmen haben wir genau dieses Verfahren aufgezeichnet, mit dem ihr eure Gitarre (mit ein wenig Übung) auch ohne Stimmgerät stimmen könnt.

Variante 2: Stimmen mit Flageolett-Tönen

Flageoletttöne oder kurz Flageoletts sind Obertöne, die auf allen Saiteninstrumenten zu finden sind und die durch das bloße Auflegen des Fingers auf dem 5., 7. oder 12. Bund entstehen. Sie können auch beim Abgleichen der Saiten untereinander helfen. Allerdings werden hier die Töne nach den reinen Obertönen gestimmt und nicht nach der Kompromissstimmung, die durch die Bundierung bedingt ist. Deshalb kann es insgesamt zu leichten Unsauberkeiten kommen. Da sich aber mit dieser Methode die Tonhöhenunterschiede sehr gut ausmachen lassen und Flageoletts sehr lange schwingen, kann diese Variante dennoch zur grundlegenden Justierung der Saiten beim Gitarre stimmen sehr hilfreich sein.

Die Flageoletts zum Gitarre stimmen finden wir am 7. Bund und am 5. Bund.
Die Flageoletts zum Gitarre stimmen finden wir am 7. Bund und am 5. Bund.

Bei dieser Technik vergleichen wir erneut zunächst zwei benachbarte Saiten miteinander, indem wir das Flageolett auf dem 5. Bund einer Saite mit dem Flageolett auf dem 7. Bund der folgenden Saite abgleichen. Am Beispiel der E- und A-Saite bedeutet dies, dass ihr das Flageolett am 5. Bund der E-Saite mit dem Flageolett am 7. Bund der A-Saite abgleicht. Anschließend führt ihr dieses Prinzip wieder auf den folgenden beiden Saitenpaaren fort. (A-Saite zu D-Saite / D-Saite zu G-Saite).
Da uns die Stimmung der Gitarre dann erneut einen Strich durch die Rechnung macht, stimmt ihr abschließend die leere B-Saite mithilfe des Flageoletts am 7. Bund der tiefen E-Saite. Die leere hohe E-Saite könnt ihr ebenfalls mit dem Flageolett am 7. Bund der tiefen A-Saite oder dem am 5. Bund der tiefen E-Saite abgleichen.

Gitarre stimmen mit Flageoletts – die Mischung macht’s!

Wenn ihr etwas Routine im Gitarre stimmen nach dem Gehör bekommen habt, werdet ihr merken, dass die Mischung aus beiden Techniken am Ende zu den besten Ergebnissen führt. Aufgrund ihrer Konstruktion lässt sich eine Gitarre nämlich nicht hundertprozentig sauber stimmen.
Um Akkorde noch etwas mehr zum “Strahlen” zu bringen, finde ich es persönlich sehr hilfreich, abschließend noch ein paar Akkorde aus der Tonart des zu spielenden Stücks anzuschlagen und die Tonhöhen einzelner Saiten ganz dezent anzupassen.
Wie sich das Gitarre stimmen mit Flageoletts anhört und wie es praktisch funktioniert, seht ihr im zweiten Videoclip des Workshops. Hier bekommt ihr eine komplette Anleitung, wie ihr eure Gitarre mithilfe dieser Technik stimmen könnt.

Tipps zum Stimmen mit Flageoletts

  • Nutzt am Anfang den 12. Bund, dort sind die Flageolett-Töne einfacher zu erzeugen und klingen  klarer als am 5. oder am 7. Bund
  • Versucht es mal mit einer Mischung aus beiden Stimm-Varianten. Mit ein bisschen Übung kommt ihr so zum besten Ergebnis
  • Auch hier: Die Übung macht den Meister!

Einfach & schneller: Stimmen mit dem Stimmgerät

Wer seine Zeit und seine Nerven schonen will, kann getrost zum Stimmgerät greifen. Hier müsst ihr die Saiten einfach nacheinander anspielen. Leuchtet das Kontrolllämpchen grün, ist die Saite richtig gestimmt. Wie genau das Aussieht, zeigen wir euch im Video.

Weitere Tipps: Dieser sehr interessanter Ansatz wird oft auch von E-Gitarristen gerne verwendet. Dieses “Offset” der Leersaiten ist bei den Peterson-Tunern übrigens als “Sweetened Tuning” integriert und man muss sich nicht die Mühe machen, jede einzelne Saite um einen unterschiedlichen Wert nach unten zu stimmen. Wir haben einige der Peterson Tuner getestet:

Beyond Standard: Open Tunings für Anfänger

Open Tunings sind ein weites Feld und können natürlich auch völlig frei nach eurer individuellen Vorstellung realisiert werden. Am bekanntesten aber ist sicher das sogenannte Drop-D-Tuning. Hierbei wird die tiefe E-Saite einfach um einen ganzen Ton tiefer gestimmt. Schon habt ihr beim Anschlag der drei Bass-Saiten einen D-Powerchord: D-A-D. Das wird gerne in der Rockmusik und im Metal eingesetzt.
Im fünften und letzten Video unseres Workshops zum Thema Gitarre stimmen dreht sich alles um das Thema “Open Tunings”. Im Detail werde ich euch drei verschiedene offene Stimmungen vorstellen. Und wir fangen natürlich mit dem Drop-D-Tuning beim Gitarre stimmen an.

Gitarre stimmen für Anfänger – weitere offene Stimmungen

Neben den im Video gezeigten offenen Stimmungen haben sich noch einige weitere Varianten etabliert, die verschiedene Akkorde bereitstellen. Diese wären:
Open-E-Tuning:
Spielt man alle sechs Leersaiten gleichzeitig, erklingt in dieser Stimmung ein E-Dur Akkord.

  • E
  • B -> A-Saite wird zwei Halbtöne höher gestimmt
  • E -> D-Saite wird zwei Halbtöne höher gestimmt
  • G# -> Die G-Saite wird einen Halbton höher gestimmt
  • B
  • E

Open-G-Tuning:
In diesem Tuning erklingt ein G-Dur Akkord, der im Bass die Quinte des Akkordes (D) bereithält.

  • D -> Die tiefe E-Saite wird zwei Halbtöne tiefer gestimmt
  • G -> Die tiefe A-Saite wird zwei Halbtöne tiefer gestimmt
  • D
  • G
  • B
  • D -> Die hohe E-Saite wird zwei Halbtöne tiefer gestimmt

Open-A-Tuning:
Hier hören wir einen A-Dur Akkord, der ebenfalls wieder die Quinte im tiefsten Ton beherbergt.

  • E
  • A
  • E -> D-Saite wird zwei Halbtöne höher gestimmt
  • A -> G-Saite wird zwei Halbtöne höher gestimmt
  • C# -> Die B-Saite wird zwei Halbtöne höher gestimmt
  • E

Und wie schon gesagt: Wenn ihr die Grundregeln verinnerlicht habt, sind euch beim Gitarre stimmen mit Open Tunings keine Grenzen gesetzt. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Typische Probleme beim Stimmen nach Gehör

Georg ist ein guter Freund und ein geschätzter Kollege. Und er ist Gitarrist, ein ganz ausgezeichneter dazu. Aber wenn man mit ihm zusammen spielt, kommt er nie ohne seinen geflügelten Spruch aus: “Der Gitarrist stimmt immer, die Gitarre nie”. Wer ihn kennt, kann es eigentlich nicht verstehen, denn Georg besitzt die Gabe (oder den Fluch – je nach Standpunkt) des absoluten Gehörs. Man sollte also erwarten, dass er seine Gitarre perfekt stimmen kann. Wer sonst, wenn nicht ein Absoluthörer?
Er kann es nicht.
Aber zu seinem Trost: Niemand kann es. Gitarren sind nicht perfekt stimmbar. Für einen Akkord, den man richtig hinbekommen hat, gibt es drei andere, die nun richtig schauerlich tönen. Für Zeitgenossen mit einem feinen Gehör ist so etwas eine Qual. Aber ich weiß zumindest, wer schuld daran ist: Pythagoras wars. Genau der Pythagoras, der uns schon im Matheunterricht in der Schule mit seinen Dreiecken, Quadraten und Formeln zur Verzweiflung gebracht hat.

Meine Gitarre klingt trotz Stimmen falsch. Was soll ich tun?

Natürlich war er’s nicht wirklich. Er hat nur die zugrunde liegende Gesetzmäßigkeit entdeckt und genau beschrieben. Und die lautet:
Zwölf aufeinandergeschichtete rein gestimmte Quinten ergeben einen höheren Ton als sieben aufeinandergeschichtete Oktaven.
Das bedeutet, dass man nach zwölf Quinten bei einer Note Namens “His” (=H#) ankommt, wenn man bei einem “C” beginnt. Dieses “His” ist um etwa einen Achtelton höher als ein “C”. Wer ein “His” auf seiner Gitarre oder auf einem Klavier sucht, wird es natürlich nicht finden. Hier landet man nach zwölf Quinten nämlich wieder bei einem “C”. Irgendwann hatten die Alten die Faxen nämlich dicke und haben diesen Achtelton durch zwölf geteilt und jeder Quinte einen entsprechenden Betrag abgezogen. In der Folge bedeutet das, dass es auch auf einer korrekt gestimmten Gitarren (oder Klavier) außer der Oktave kein Intervall gibt, das wirklich “korrekt” ist. Die Quinten sind etwas zu tief, die großen Terzen ordentlich zu hoch. Und so weiter.
Klingt kompliziert? Ist es auch. Wer sich näher damit beschäftigt landet schnell bei Begriffen wie “Pythagoräisches Komma”, “Mitteltönige Stimmung”, “Gleichstufig temperiertes System” und irgendwann in einem gut gepolsterten Raum mit freundlichen Wärtern.
Das einzige, was wir wissen müssen: Wir können eine Gitarre nie so stimmen, dass wir perfekt in allen Tonarten spielen können.

Die Stimmproblematik an einem Beispiel in G-Dur

Nehmen wir einfach mal G-Dur. Hier ist das H (international “B” genannt) die Terz. Gleichzeitig ist es aber auch die Quinte von E-Dur. Wenn wir also die Terz – beispielsweise die H-Saite – von G-Dur nach Gehör perfekt stimmen, wird dieser Ton als Quinte von E-Dur zu tief ausfallen. Es ist ein Teufelskreis, aus dem es kein Entkommen gibt, und jeder, der versucht hat, eine Gitarre nach Akkorden zu stimmen, kann ein Lied davon singen. Wir können lediglich die Fehler einigermaßen gleichmäßig verteilen. Aber es bleiben Fehler, und sensible Ohren können sie hören.
Schlimmer ist es im High-Gain-Modus. Hier entstehen Obertöne, die sich erst recht reiben, und die dann auch von weniger sensiblen Ohren gut wahrzunehmen sind. Das ist auch ein Grund, warum Powerchords so beliebt sind, denn hier hört man die Fehler der Physik noch am wenigsten. Außerdem klingen Terzen in den tiefen Lagen der Powerchords einfach nicht gut, aber das ist ein anderes Thema, das vor allem die Jazzer interessiert – Stichwort “Low Level Intervals”.

Warum auch kompensierte Sättel keine endgültige Lösung sind

Wer soweit mitgekommen ist, wird verstehen, dass das Problem auch von den verschiedenen Kompensationssystemen wie Buzz Feiten oder Earvana nicht gelöst wird, gar nicht gelöst werden kann. Hier werden lediglich einige Töne korrigiert, was wiederum dazu führt, dass andere Töne noch weniger stimmen als vorher. Das mag in bestimmten Bereichen der Pop- oder Folkmusik (“Was soll das sein: ein Es-Dur-Akkord?”) funktionieren, aber spätestens, wenn man sich im Studio- oder Orchesterbereich bewegt, wo man tatsächlich mit allen Tonarten konfrontiert wird, funktioniert es nicht mehr. Und in dem Moment, wo wir einen Kapodaster aufsetzen oder auch nur einen Barré-Griff spielen, ist die ganze Kompensation sowieso beim Teufel, da sie am Sattel stattfindet.
Noch ein Indiz, warum diese Systeme nicht der Weisheit letzter Schluss sein können: Jeder würde sie ansonsten benutzen, allen voran die Chefs.

Der Trick mit engen Quinten und weiten Quarten

Wenn wir es schaffen, beide Töne völlig schwebungsfrei aufeinander abzustimmen, haben wir zwischen der E- und der A-Saite eine reine Quarte eingestimmt. Und das ist schlecht, denn wenn wir das mit allen Saiten machen, sind wir bei der G-Saite etwas zu tief. Deswegen funktioniert die Flageolett-Methode nur mit einem kleinen Trick: Jede Saite wird ganz, ganz leicht nach oben gestimmt, nachdem man sie schwebungsfrei hinbekommen hat. Das nennt man “die Quarten weiter stimmen”.
Den Stimmton für die hohe E-Saite nimmt man nun vom Flageolett über dem fünften Bund der tiefen E-Saite – praktischerweise sind diese beiden Töne wieder identisch -, und die H-Saite (Flageolett im fünften Bund) stimmt man nach der hohen E-Saite (Flageolett im siebten Bund). Wenn nun das gegriffene H auf der g-Saite und die leere H-Saite in etwa identisch klingen, wissen wir, dass sich die Anstrengung gelohnt hat. Wenn nicht: Alles zurück auf Start.

Mit dem Stimmgerät die Nerven schonen

Mir ist völlig klar, dass man sich diesen Stress nur im äußersten Notfall antun wird. Und völlig irre wird es, wenn man beispielsweise mit einer Zwölfsaitigen unterwegs ist. Wenn hier eine der Saiten aus der Stimmung geraten ist, ist die Chance, beim Russischen Roulette zu verlieren, deutlich größer als die, nun die verstimmte Saite zu finden. Deswegen: Sorgt immer für eine volle Batterie in eurem Stimmgerät.

Tipps vom Profi: Gitarre stimmen mit James Taylor

Da man beim Gitarre stimmen so einiges falsch machen kann, hat James Taylor einen Video-Workshop zum Thema gedreht, der zwar für Anfänger gedacht ist, aber auch den einen oder anderen brauchbaren Tipp für Fortgeschrittene parat hat.

Folk-Legende James Taylor hat im Lauf der Jahre eine besondere Methode entwickelt, seine Gitarre zu stimmen. Er benutzt sehr oft Capos und zum Stimmen bevorzugt er Tuner mit Cent-Anzeige. James stimmt alle Saiten minimal tiefer (und zwar unterschiedlich), um so die durch das Aufsetzen des Kapodasters bedingte Verstimmung der Saiten nach oben zu kompensieren. Aber jetzt lassen wir den Meister zu Wort kommen: James Taylor´s Special Tuning Workshop. Viel Spaß damit!

Bonus Lesson: TUNING – Official James Taylor Guitar Lessons

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