Es gibt wohl kaum einen bekannteren Gitarristen auf dieser Welt, dabei ist Jimi Hendrix gerade einmal 27 Jahre alt geworden. Auch wenn die Meinungen über ihn gespalten sind und nicht alle die Ausschlachtung seines Namens für Equipment gut finden – er ist eine der Ikonen, hat die E-Gitarre geliebt und gelebt und deswegen ein bedeutendes Stück Rockgeschichte mitgeschrieben.
Legendärer Sound
Ich muss zugeben, ich habe ihn in meinem Leben erst recht spät mit Electric Ladyland im CD-Regal der Eltern eines Freundes kennengelernt. Das Cover hat mich einfach überzeugt, dazu die Sounds. Voodoo Child war nur einer der vielen Songs, die (nicht nur bei mir) hängengeblieben sind. So hat Jimi auch den aktuellen Sound mitkreiert und unbewusst alle nachfolgenden Generationen von Gitarristen beeinflusst. Ob man seine Person, Performances oder Rückkopplungstiraden gut findet, muss jeder selbst wissen. Aber war die auch klar, dass er oft nur auf Marshall Superlead Stack und Wah und (Ocatve) Fuzz (Face) gesetzt hat? Die Gitarre war meist eine „normale“ Strat auf links gedreht und entsprechend besaitet. Derlei Pragmatik legen aktuelle Gitarristen nur selten an den Tag.
Normales Equipment, jetzt legendär
Ich mache keinen Hehl draus: Ich bin kein Freund von dem posthumen Ausverkauf seines Namens mit „Signature“-Equipment. Ich verstehe aber, warum manche darauf stehen und genau das haben wollen. Würde er noch leben und zusammen die Instrumente, Amps und Pedale mit den Firmen für die Fans entwickeln, wäre das vermutlich für mich etwas anderes. So nutzt das aber eigentlich nur den Firmen, wenn ich Jimi einschätzen müsste, hätte er darauf vermutlich nur wenig Lust.
Aber, was gibt es denn so alles? Schließlich kann man so relativ einfach an die Effekte ran, die damals den legendären Sound geprägt haben. Wer weiß, ob manche Pedale heute überhaupt die Emotionen bei Gitarristen auslösen würden?! Außerdem wurden die Nachbauten teils mit moderneren Features versehen, True-Bypass, weniger Eigenrauschen oder Master-Volume sind da nur ein paar Beispiele, wie gut es uns 50 Jahre später eigentlich geht.
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Studio-Tricks
Jimi Hendrix hat über die Jahre einiges an Equipment gespielt. Vermutlich verbinden die meisten mit ihm aber Fender Stratocaster, seltener mit Gibson Flying-V, Marshall 1959 Plexi, Wah, Univibe und ein Fuzz Face. Das kam kam bei Axis Bold As Love und Electric Ladyland hauptsächlich zum Einsatz.
Damals wurden im Studio noch andere Tricks angewendet, die heute von den Gitarristen einfach selbst übernommen wurden. Eddy Kramer hatte dem Gitarrensound etwas Modulation in Form eines Phasers spendiert, viele Panorama-Spielereien, Tape-Stop-Sounds, Out-of-sync-Overdubs. All das gehört auch zum Mythos Hendrix-Sound. Dazu kommen Spielereien mit dem Volume-Poti, bei voll ausgefahrenem Octave Fuzz Effekt.
All die Möglichkeiten von heute hatte Jimi noch nicht. Ob sein Sound auch heute noch so roh wäre? Oder würde er sich in Spielerei verlieren, wie viele Gitarristen, die ohne Effekte kaum mehr einen Sinn erfüllen würden (aber auch ihre Berechtigung haben)? Ich denke, da Jimi sein eigenes Studio hatte, wäre er sicherlich zu einem eifrigen Soundtüftler geworden, der er schon damals war. Eben mit begrenzteren Möglichkeiten.
„Original“ Signature Gear
Das hier sind aktuelle Signature-Instrumente, -Amps und -Effekte, mit denen du sicherlich die Grundlagen von Jimis Sound nachahmen kannst. Zum vollendeten Klang fehlen vermutlich die Finger und auch seine „Magie“, die man in der extrem sehenswerten Doku unten mitbekommt. Wenn es also authentisch sein soll, ohne gleich auf die sündhaft teuren Originale von anno dazumal zu setzen, dann sind die folgenden Sachen auf jeden Fall einen Blick für dich wert. Auch die Strat* scheint kein schlechter Start zu sein, ein Plexi* sowieso nicht. Darunter kommt die sehr sehenswerte Dokumentation von ARTE mit bisher ungesehenen Videomaterial.
Hattest du schon einmal versucht, Jimis Sound zu imitieren? Mit oder ohne Signature-Equipment?
Was hälst du von Signature-Equipment?
Video
Macht euch ein Getränk eurer Wahl und nehmt euch 1,5 h Zeit. Die Doku lohnt sich auch für Nicht-so-dolle-Jimi-Fans wie mich und haben mir noch viele neue Sachen gelernt – und den Menschen etwas näher vorgestellt, wie ich ihn noch nicht wahrgenommen hatte.
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