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G&L JB-5 Test

Praxis

Ein häufig auftretendes Problem bei relativ traditionell konstruierten Fender-artigen Fünfsaitern ist die unliebsame Kopflastigkeit. Der im Vergleich zu einem Viersaiter breitere Hals addiert (genau wie die zusätzliche fünfte Stimmmechanik) einiges an Gewicht, das für ein perfekte Balance des Basses ausgeglichen werden muss. G&L erreicht dies zum einen durch die Verwendung von ausgesuchten Hölzern, und zum anderen durch sehr leichte Stimmmechaniken, die mit Achsen aus Aluminium ausgestattet sind.
Bei meinen Testkandidaten greifen diese Maßnahmen perfekt, denn er hängt hervorragend ausbalanciert am Körper und wirkt dadurch deutlich leichter, als er mit seinen 4,3kg in Wahrheit ist. Darüber hinaus beeindruckt der JB-5 mit einem äußerst hohen Spielkomfort: Der Hals ist sehr flach und trägt auf dem Rücken ein dezentes Satin-Finish, das sich sehr organisch anfühlt. Grooves in den tiefen Lagen gehen auf dem Flitzehals genauso leicht von der Hand wie komplexe Lines oder Akkorde jenseits des zwölften Bundes.

Fotostrecke: 2 Bilder Traditionell-schlicht, aber auch detailverliebt – G&Ls fünfsaitiger Jazz Bass …

Zum hohen Spielkomfort tragen auch die etwas engeren Saitenabstände von 18 mm an der Brücke (Standard sind 19 mm) einen guten Teil bei. Natürlich profitieren besonders Bassisten davon, die gerne Akkorde spielen und virtuose Fingerstyle-Soli abfeuern. Für Slap-Spezialisten ist das engere Spacing anfangs vielleicht etwas ungewohnt, nach einer Anpassungsphase lassen sich aber sicherlich auch sämtliche Daumen-Techniken auf dem JB-5 mühelos ausführen.
Und wie sieht es nun in Sachen Sound bei dem in den USA gefertigten Fünfsaiter aus? Vielversprechend, würde ich sagen, denn der JB-5 klingt schon rein akustisch gespielt absolut klasse. Die Tonentwicklung ist über das gesamte Griffbrett gleichmäßig, und der Bass verfügt über jede Menge Sustain. Lediglich am fünften Bund auf der G-Saite klingt der Ton etwas schneller ab, davon abgesehen leistet sich der Schraubhals-Bass allerdings keinerlei Schwächen. Am Verstärker performed der JB-5 dann, für mich kaum überraschend, absolut überzeugend und liefert Jazz-Bass-Sounds in bester Qualität.Hier ein Beispiel mit beiden Tonabnehmern und voll aufgedrehter Höhenbende.

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Beide Pickups

Mit beiden Tonabnehmer voll aufgedreht, liefert der JB-5 den warmen Sound, den man mit Jazz-Bässen aus den 60er-Jahren verbindet. Der G&L-Fünfer kommt allerdings etwas wuchtiger und aufgeräumter daher. Die H-Saite klingt zudem wirklich hervorragend: der Sound passt perfekt zu den anderen Saiten und jeder Ton ist gut definiert.

Dieser G&L-Zögling liefert die weltberühmten Jazz-Bass-Sounds selbst auf der H-Saite absolut überzeugend!
Dieser G&L-Zögling liefert die weltberühmten Jazz-Bass-Sounds selbst auf der H-Saite absolut überzeugend!

Der knurrige Jaco-Sound mit den Bridge-Pickup im Solomodus gehört für jeden Jazz Bass zum Pflichtprogramm! Erstaunlich, wie tragfähig und rund der JB-5 in dieser Einstellung klingt – er benötigt wirklich keinerlei Bassunterstützung vom EQ des Amps. Für den Clip habe ich lediglich die Höhen mit der Tonblende zu etwa 50 Prozent abgesenkt.

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Bridge-Pickup, Blende: 50%

Wer es noch fetter mag, blendet einfach komplett auf den Halstonabnehmer – der fünfsaitige Jazz Bass liefert dann einen äußerst fundamentstarken Precision-artigen Sound, der sich hervorragend für simple Groove-Arbeit eignet. Für einen vintagemäßigeren Charakter habe ich die Tonblende im Clip wieder zu etwa 50 Prozent zugedreht. 

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Neck-Pickup, Blende: 50%
Keine Frage, hier wurde Leos Konzept optimal auf einen modernen Fivestring-Bass übertragen!
Keine Frage, hier wurde Leos Konzept optimal auf einen modernen Fivestring-Bass übertragen!

Im letzten Audiobeispiel hört ihr schließlich den Slapsound, für den ich beide Tonabnehmer und die Tonblende des JB-5 voll aufgedreht habe. Auch in dieser Disziplin schneidet der passive Fünfsaiter aus dem Hause G&L hervorragend ab: Er entwickelt einen knackigen Daumensound mit Punch und Strahlkraft, wie man es von einem erstklassigen Jazz Bass erwartet! 

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Beide Pickups, Slapping
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