Unser heutiges Web-Fundstück ist ein Bass-Solo der kanadischen Bassistin Rhonda Smith, welches sie im Rahmen eines Konzertes der Jeff Beck Band im Jahr 2010 in Tokio gespielt hat. Die zierliche Bassistin zieht hier alle Register ihres Könnens und zeigt uns unter anderem mit einem coolen Larry-Graham-Zitat, wo der Groovehammer hängt!
Wer ist Rhonda Smith?
Rhonda Smith wurde im kanadischen Halifax geboren. Etwas später zog die Smith-Familie nach Montreal um. In ihrer Jugend erlernten Rhonda und ihre drei Geschwister verschiedene Instrumente, darunter Baritonhorn, Keyboard, Gitarre – und natürlich Bass. Rhonda erinnert sich: „Mein älterer Bruder ist der Grund, warum ich Bass spiele. Eines Tages brachte er einen Bass nach Hause und sagte mir, ich solle ihn bloß nicht anfassen.“
Rhonda studierte Musik an der „McGill University“ in Montreal und arbeitete mit zahlreichen namhaften kanadischen Künstlern zusammen, ehe sie rein zufällig auf der Frankfurter Musikmesse mit Sheila E. in Kontakt kam: „Sheila erzählte mir, dass Prince eine neue Band zusammenstellte, also gab ich ihr mein Pressematerial und sie schickte es ihm. Ich wurde nach ‚Paisley Park’ eingeladen, und mein Vorspiel war im Grunde eine Jam-Session mit ihm und einem Schlagzeuger. Noch am selben Tag ließ er mich im Studio die Bassparts für das ‘Emancipation’-Album aufnehmen.”
Neben dem fast zehnjährigen Engagement in der Band von Prince hat Rhonda mit Größen wie Chaka Khan, Beyoncé, Erykah Badu, Patti Austin, Patrice Rushen, Brenda Russell, Lee Ritenour, Larry Graham, Patti LaBelle, Little Richard, Candy Dulfer und George Clinton zusammengearbeitet. Im Jahr 2000 veröffentlichte sie ihr Soloalbum „Intellipop“. Der Nachfolger, „RS2“, folgte 2006. 2021 brachte sie ihre Single „Won’t Come Back“ heraus.
Rhonda Smith: Bass-Solo in der Jeff Beck Band
Das Bass-Solo aus diesem YouTube-Ausschnitt stammt aus der Produktion „Jeff Beck – Live at Tokyo International Forum“ und wurde am 13. April 2010 in der japanischen Hauptstadt Tokio mitgeschnitten.
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Die zierliche Bassistin zieht darin auf einem Fender Jazz Bass alle Register ihres Könnens und verneigt sich zudem vor ihren zahlreichen Idolen und Einflüssen. Habt ihr das kleine Zitat ab Minute 1:17 erkannt? Genau, das ist doch der Bassgroove des Klassikers „Pow“ von Graham Central Station!
Darüber hinaus gibt es noch schöne Prince-Anleihen am Ende ihres Solos, wo sie auf jeder 1 des Taktes auf das Danelectro Fab Four-Pedal tritt, welches ganz am Schluss sogar dauerhaft an bleibt. Hier bekommen wir dann noch einige Stanley-Clarke-mäßige Sechzehnteltriolen (gespielt mit der Dreifinger-Technik der Schlaghand) zu hören, ehe es zuletzt noch eine kleine Hendrix-Einlage gibt.
Nach derart viel Energie ist dann ab Minute 3:00 Durchatmen angesagt, denn hier steigt die Band in den alten Impressions-Hit „People Get Ready“ ein, bei dem der selige Jeff Beck einmal mehr unter Beweis stellte, warum er zu den ganz Großen an der Gitarre zähle!
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bekomme bei Clips dieser Art immer ganz viel Lust, wieder einmal richtig gute Live-Konzerte zu besuchen. Besser geht’s nicht!
Viel Spaß mit dem Video!