Fazit
Der Golden Age Project Pre-73 Premier ist ein Vorverstärker mit starken Gainreserven, der mit seinem Charakter definitiv nicht hinter dem Berg hält. Schon beim Standardbetrieb ruft er klare Reminiszenzen an die Schaltungen von Rupert Neve hervor, was nicht zuletzt den verbauten Carnhill-Übertragern zuzuschreiben ist. Dass die Impedanzschaltung am Eingang relativ originalgetreu vom Vorbild übernommen wurde, sorgt für klanglichen Spielraum. Mit den Möglichkeiten, die Ausgangsstufe heißer anzufahren, wird der Preamp jedoch noch weit interessanter als ein einfacher 1073-Clone und öffnet eine Tür zu wirklich kreativem Recording. Der rudimentär gehaltene Air-EQ ist mit seiner breiten Filterkurve mehr als ein nettes Extra und bei Bedarf lässt sich über den Insertweg weiteres Outboard-Equipment einschleifen. Zu guter Letzt ist auch die Verarbeitung absolut hochwertig. Was wünscht man sich also mehr?
Um es noch einmal zusammenzufassen: Der GAP Pre-73 Premier punktet im Test auf der ganzen Linie und ist auch dank seiner preislichen Attraktivität uneingeschränkt zu empfehlen!
- Klangeigenschaften
- kräftiger Preamp mit 80 dB Gain
- Carnhill-Übertrager
- Output-Pad und Trim-Poti zur Steuerung der Sättigung
- funktionaler Air-EQ
- Impedanzschaltung am Mic-Input
- Insertweg
- diskreter Aufbau
- hochwertige Verarbeitung
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- keins
- Mikrofon-Vorverstärker nach Vorbild des Neve 1073
- 80 dB Gain (Regelbereich 20 bis 80 dB, 30-dB-Pad im Line-Modus)
- Air-EQ (+3 dB/+6 dB @ 30 kHz)
- Output-Pad (14 dB) zum heißeren Anfahren der Ausgangsstufe
- Output-Trim zur Feinjustierung
- Impedanzschaltung am Mic-Input (1200 Ohm/300 Ohm)
- Phantomspeisung und Phasenumkehr
- DI-Buchse
- Insert-Weg
- LED-Meter (4 LEDs)
- Eingang: XLR/Klinke-Combobuchse
- Ausgang: XLR und Klinke separat
- 600 Ohm Ausgangsanpassung über internen Jumper möglich
- diskreter Aufbau
- Carnhill-Übertrager (Eingang und Ausgang)
- externe Stromversorgung
- Preis: € 489,– (Straßenpreis am 16.10.2018)