Goodhertz Vulf Compressor 3.5 Test

Mittlerweile ist es mehr als vier Jahre her, dass wir der ersten Version des kultigen Vulf Compressors auf den Zahn gefühlt haben. Inzwischen liegt das Plugin mit der Nummer 3.5 vor und hat zusätzlich zur erweiterten Kompatibilität einige Neuerungen erfahren.

Goodhertz_Vulf_Compressor_B01_Test
Welche Features der Vulf Compressor bietet und für welche Zielgruppe sich der kernige Klanggestalter des Plugin-Herstellers Goodhertz aus Kalifornien, der u. a. von der US-amerikanischen Band Vulfpeck supportet wird, eignet, erfahrt ihr in unserem Test.

Details

Was macht der Vulf Compressor?

Der Vulf Compressor ist streng genommen viel mehr als „nur“ ein Kompressor. Zusätzlich zur namensgebenden Hauptfunktion bietet das Plugin mit diversen „WOW & Flutter“-  und „LOFI“- Parametern effektive Möglichkeiten zur Klangveränderung, deren plakativen Vintage-Charakter man nicht verleugnen kann. Somit entspricht der Vulf Compressor dem aktuellen Zeitgeist und sagt digitaler Kälte und Sterilität den Kampf an, was ein generelles Merkmal aller Goodhertz Plugins ist. Für filigrane und analytische Klangkorrekturen verwendet man besser Plugins anderer Hersteller, was aber nicht bedeutet, dass man die Charakterbildung des Vulf Compressors nicht feinfühlig einsetzen kann.

GUI / Features

Die meisten Funktionen des Vulf Compressors können im übersichtlich gestalteten GUI über großzügig dimensionierte Fader bedient werden. Die Intensität und die klanglichen Auswirkungen der Kompression werden über die Regler „Compression Amount“, „Attack“ und „Release“ gesteuert. Letzteren findet man in der ausklappbaren „Advanced Control“-Ansicht, wo zusätzlich ein Stereo-Link de- bzw. aktiviert werden kann. Der „dry-vulf“-Regler ermöglicht eine Parallelkompression. Zu den Neuerungen der dritten Plugin-Generation zählt der External Sidechain, der beispielsweise gezielt musikalische Pump-Effekte erzeugen kann. Hinter „WOW & Flutter“ verbirgt sich quasi eine (empfindliche) Simulation der Tonhöhenschwankungen von Plattenspielern, außerdem lassen sich über den stufenlosen Phasenversatz des linken und rechten Kanals schöne Stereoeffekte generieren. Das LOFI Feature erlaubt ein stufenloses Hinzufügen von Rauschen und Verzerrungsartefakten (Analog, 1990s Digital, 1980s Digital).

Fotostrecke: 2 Bilder Das in weiten Teilen selbsterklärende und optimal zu bedienende Interface des Vulf Compressors.

Kompatibilität

Im Gegensatz zu unserer Kritik der vergangenen Testberichte (Lossy v1, Faraday Limiter v1, Vulf Compressor v1, Canopener Studio v1) treffen die dort aufgeführten Kompatibilitätsprobleme mit Goodhertz-Plugins in dieser Version nun nicht mehr zu. Seit 2018 sind alle Plugins neben MacOS auch Windows-kompatibel – Details dazu findet ihr am Ende des Testberichts. Mac-User sollten beachten, dass zum Zeitpunkt dieses Testberichts von einem Update auf macOS Catalina noch abgeraten wird, zumal viele Softwarehersteller derzeit noch darauf hinweisen.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.