Praxis
Installation
Der Download und die Installation des Plugins verliefen reibungslos. Der Download umfasst die komplette Produktpalette des Herstellers, dessen weitere Plugins außerdem individuell für eine 15-tägige Testphase aktiviert werden können. Daneben stehen mir nach meiner Registrierung und dem Kauf des Vulf Kompressors die Plugins „Faraday Limiter 3“ und „Midside Matrix 3“ als Freeware zur Verfügung.
Bedienung
Die Bedienung des puristisch gestalteten GUI ist vorbildlich und meiner Meinung nach allen fotorealistischen Plugins überlegen, was in erster Linie an den großzügigen Regelwegen liegt, die sich einfach effektiver und exakter einstellen lassen als so manch ein nachgebildeter Poti einer bestimmten Hardware-Emulation. Wem das noch nicht ausreicht, der hat die Möglichkeit, den Vulf Compressor über Tastenkommandos zu bedienen. Außerdem begünstigt die gut gewählte Parameterauswahl, dass man im Handumdrehen inspirierende Klangergebnissen erhält.
Performance
Der Vulf Compressor lässt sich auf meinem MacBook Pro (2,8 GHz Intel Core i7, macOS 10.14.6) inflationär einsetzen, d. h. selbst dreistellige Plugin-Instanzen bringen meinen Rechner nicht aus der Ruhe. Aktiviert man den HQ-Mode (Advanced Control), steigt allerdings der CPU-Load neben der Latenz aufgrund der Verwendung präziserer Algorithmen auf das Zwei- bis Vierfache an. Alle Klangbeispiele dieses Testberichts sind mit deaktiviertem HQ-Mode entstanden, somit empfehle ich, nur bei Bedarf und auf besonders prominenten Spuren zu checken, ob dieser „CPU-Fresser“ wirklich klangliche Vorteile bewirkt.
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Sound
Die folgenden Klangbeispiele zeigen, dass der Vulf Compressor universell, also für jede Instrumentenspur sowie für alle Stereobusse, anwendbar ist. Dank gut steuerbarer Mixverhältnisse und Parallelkompression eignet sich das Plugin sowohl für plakative als auch für subtile Klangprägungen. Die gelungene Kombination aus Kompressor, Sättigungsartefakten und Modulationseffekten ermöglicht das unkomplizierte Kreieren von Klangästhetiken, für die man sonst erst mit mehreren Plugins herumexperimentieren muss. Weiterhin fällt auf, dass der Bassbereich selbst bei extremen Einstellungen verhältnismäßig „stabil“ bleibt, was darauf hindeutet, dass unter der sichtbaren Oberfläche wahrscheinlich ein Side Chain Low Cut seine Arbeit verrichtet.