Am Wochenende hat Metallica für das Album ’72 Seasons’ einen Grammy gewonnen. Wir blicken allerdings in das Jahr 1989 zurück, in dem die Metalband erstmals bei den Grammys auf der Bühne stand und dort eine unglaubliche Transformation vor einem Weltpublikum hinlegte.
Die 1981 in Los Angeles gegründete Heavy Metal Band ‘Metallica’ hat bei den 66. Grammy Awards in der Kategorie ‘Best Metal Performance’ gewonnen. Metallica Bassist Robert Trujillo war anwesend, um den Preis entgegenzunehmen und sagte in seiner Rede: “Also gut. Wow. Unglaublich. Ich möchte nur sagen, dass Lars [Ulrich], James [Hetfield] und Kirk [Hammett] nicht hier sein können, weil sie bei ihren Familien sind, und, wie ihr wisst, sind Familien alles für uns alle.” Dann fuhr er fort: “Das steht an erster Stelle. Und ich lebe in Südkalifornien, also ist es ein bisschen einfacher.” Anschließend bedankte er sich bei Produzent Greg Fidelman und seinem Team. Zum Abschluss gab es noch ein kräftiges “YEAAHHHH”.
“Grammy Award Losers 1989”
Bei den Grammys 1989 wurden Metallica für das Album ‘…And Justice for All’ nominiert und performten den Song ‘One’ auf der großen Bühne. Zu dieser Zeit wurde die Band auch abseits von Kalifornien bekannt, da MTV das Musikvideo zu ‘One’ in die tägliche Rotation aufnahm und der Song dadurch Platz 35 der Top 40-US Charts erreichte. Dazu spielten sie Konzerte quer durch Amerika, Kanada und sogar Japan.
Der Preis ging in diesem Jahr allerdings überraschend an ‘Jethro Tull’ und Metallica reagierte darauf mit Humor. Einen Teil der ‘…And Justice for All’-Alben wurden mit dem Sticker “Grammy Award Losers” versehen. ‘Jethro Tull’-Gitarrist Martin Barre erzählte später, dass er es bis heute bereut, bei der Verleihung nicht dabei gewesen zu sein. Da die Plattenfirma und vermutlich nicht einmal die Band selbst mit dem Gewinn des Grammys gerechnet haben, blieben Barre und Sänger Ian Anderson zu Hause.
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Die Nervosität fühlte jeder im Raum
So selbstbewusst und souverän wie heute waren die Bandmitglieder von Metallica allerdings nicht von Natur aus. Bei den Grammys 1989 mussten James Hetfield und Co. erstmals in die Gänge kommen. Die damals Mitte zwanzig Jahre alten Rocker spielten normalerweise nicht vor ruhigem Sitzpublikum im Abendkleid. Auf die Energie des Publikums konnten sie also nicht zählen, sondern mussten von sich aus liefern. Wenn man dann noch bedenkt, dass an diesem Abend unter anderem Michael Jackson, Iggy Pop, Rod Stewart, Eric Clapton, Iggy Pop und Phil Collins im Publikum saßen, wird es nicht einfacher.
Bei den ersten Tönen spürte man förmlich die Nervosität in Hetfields Stimme. Es gab keinerlei Reaktion des Publikums und die Köpfe waren gesenkt – ja keinen Fehler machen. Nach und nach legte sich allerdings die Angst und Hetfield kam auf Touren. Bei Minute 3:10 bekommt man plötzlich das Gefühl, dass sich der Sänger denkt: “Was mache ich eigentlich hier? Lets rock!!!” Die Augen sind plötzlich starr wie von einem Tiger, der sein Mittagessen beobachtet, die Stimme ist voller Leidenschaft. Hetfield zeigte den fröhlichem Publikum im glitzerndem Gewand, dass es nicht um die Bühnenshow, die Outfits oder die tollen Lichteffekte geht, sondern einzig allein um die musikalische Energie, die man entfachen kann.