ANZEIGE

Grayscale Permutation & Variant Test

Grayscale Permutation & Variant Test (Foto: Igor Sabara)
Die Grayscale Permutation-Module sowie der Variant Expander sind Tools, die durch ihre Möglichkeiten überzeugen. (Foto: Igor Sabara)

Der US-amerikanische Hersteller Grayscale ist seit langer Zeit dafür bekannt alternative Frontplatten für Eurorackmodule anderer Firmen anzubieten. Im Laufe der Jahre haben Grayscale auch einige eigene Module veröffentlicht und präsentieren uns jetzt eine Adaption der sehr beliebten ‚Turing Machine‘ von Music Thing Modular.
Die bisher nur als DIY-Kit erhältliche Turing Machine wurde von Grayscale gleich in drei verschiedenen Versionen nebst Expander herausgebracht, der auch mit der originalen Turing Machine benutzt werden kann. Wir haben die größte und die kleinste Version von Permutation getestet und geschaut, wo die Unterschiede zwischen den einzelnen Ausführungen und der originalen Turing Machine liegen.

Details

Konzept

Das sehr beliebte DIY-Kit der Turing Machine von Music Thing Modular ist ein Open Source Projekt, welches auch für das virtuelle VCV-Rack adaptiert wurde. Hierbei handelt es sich um einen Sequenzer, der zufällige Rhythmen und Melodien generiert. Diese Sequenzen können eingefroren werden, sodass ein Loop entsteht. Das Besondere hierbei ist, dass man den Loop nicht nur ein- und wieder ausschalten kann, sondern man die Möglichkeit hat gradual einzustellen, wie viel Zufall in den festen Loop wieder einfließen soll.

Die originale Turing Machine von Music Thing Modular. (Foto: thonk.co.uk)
Die originale Turing Machine von Music Thing Modular. (Foto: thonk.co.uk)

Das Konzept der Turing Machine klingt etwas kompliziert, ist aber im Grunde ganz einfach. Das merkt man dann besonders schnell, wenn man anfängt mit diesem Zufallsmodul Patches zu bauen und es auszuprobieren. Permutation ist nahezu identisch mit der Turing Machine, außer dass einige kleine Verbesserungen geboten werden. Permutation ist in den Ausführungen 18TE, 12TE und 6TE erhältlich. Die 6TE Version ist der originalen Turing Machine am ähnlichsten, nur um einiges kleiner. 
Im Grunde generiert Permutation zwei, bis zu 16 Schritte lange Sequenzen. Eine Trigger-Sequenz und eine Sequenz, welche Steuerspannungen ausgibt. Die Trigger-Sequenz wird mit einem Shift-Register realisiert. Um genau zu sein, mit einem Linear Feedback Shift-Register, auch als LFSR bezeichnet. Genau zu erklären, was ein LFSR ist, würde den Umfang dieses Berichts sprengen, aber einfach ausgedrückt bedeutet dies, dass immer nur entschieden wird, ob der erste Schritt An oder Aus ist und die Sequenz bei jedem weiteren Schritt um einen Schritt verschoben wird. Step 1 wird also auf Step 2 kopiert, Step 2 auf Step 3, usw.
So, wie bei einem Kanon. Permutation bietet ein analoges Rauschen, das auf den ersten Schritt normalisiert ist, und somit wird per Zufall entschieden, ob dieser bei jedem neuen Clock-Signal an oder aus ist. Dieses weiße Rauschen kann auch an einer dedizierten Buchse abgegriffen werden. Anders, als bei der originalen Turing Machine, bietet Permutation in der größten Version 16 dedizierte Trigger- Ausgänge, an welchen man jeden einzelnen Schritt des Shift-Registers abgreifen kann.

Die 18TE Version bietet direkten Zugriff auf alle 16 Schritte des Shift-Registers und die CV-Steuerung aller Parameter. (Foto: Igor Sabara)
Die 18TE Version bietet direkten Zugriff auf alle 16 Schritte des Shift-Registers und die CV-Steuerung aller Parameter. (Foto: Igor Sabara)

Die CV-Sequenz wird erzeugt, indem die ersten acht Werte des Shift-Registers ausgelesen werden. Dadurch entsteht ein 8-Bit Wert, der auf einem Grundprinzip der Computer-Arbeitsweise beruht. Dieser 8-Bit Wert wird dann in eine Steuerspannung umgewandelt, welche an der SEQ-Buchse abgegriffen werden kann. Eine invertierte Version der CV-Sequenz wird zusätzlich an der INV SEQ-Buchse ausgegeben. Das Hauptmerkmal bei diesem Konzept ist der Shift-Regler, der genau wie alle anderen Parameter über CV-Steuerung verfügt. Auch das ist neu, denn bei der originalen Turing Machine gibt es nur für den Shift-Regler CV-Steuerung.
Steht das Shift-Poti in Mittelstellung, so ist es völlig zufällig, ob der erste Schritt bei jeder Clock An oder Aus geht. Dreht man dieses Poti ganz im Urzeigersinn, so wird der letzte Schritt bei jeder neuen Clock auf den ersten kopiert und so entsteht ein 16-Schritt langer Loop. Dreht man das Shift-Poti ganz gegen den Uhrzeigersinn, so wird die Sequenz nochmal invertiert ausgegeben, bevor sie sich wiederholt. Auf diese Weise erhält man dann eine 32-Schritt lange Sequenz. Das Besondere hierbei ist, dass, wenn man das Poti wieder ein Stück in Richtung Mittelstellung bewegt, zunächst nur manchmal der erste Schritt sich ändert, und der Loop ansonsten bestehen bleibt.
Je näher man dem Mittelpunkt kommt, desto zufälliger wird die Sequenz. Das ist eine wirklich hervorragende Funktion, denn sie bietet die Möglichkeit, sich ganz langsam entwickelnde Sequenzen aufzubauen. Das ist musikalisch sehr interessant und man verliert sich schnell in den hier entstehenden Ergebnissen.

Die kleinste Permutation Version ist nur 6TE groß und nahezu identisch mit der originalen Turing Machine. (Foto: Igor Sabara)
Die kleinste Permutation Version ist nur 6TE groß und nahezu identisch mit der originalen Turing Machine. (Foto: Igor Sabara)

Aufbau

Außer dem Shift-Regler gibt es noch ein Poti, das mit BITS bezeichnet ist, und ein Drittes nennt sich LEVEL. Mit BITS stellt man ein, wie lang die Sequenz sein soll. Hier kann man zwischen 1 und 16 Schritten wählen. LEVEL skaliert die CV-Sequenz. Hierbei kann man einen Wert zwischen 0 und 8 Volt einstellen. Des Weiteren gibt es einen Knopf, mit dem man die Sequenz anhalten kann. Drückt man den Pause- Taster, so erreichen die eingehenden Clock Signale nicht mehr den Sequenzer und die Sequenz bleibt stehen.
Drückt man hingegen den Clock-Knopf, so fügt man dem eingehenden Signal einen Trigger hinzu und die Sequenz springt einen Schritt weiter. Mit zwei weiteren Tastern kann man einzelne Schritte löschen und hinzufügen. Das macht natürlich am meisten Sinn, wenn man die Sequenz in einem Loop laufen hat. Zum Schluss gibt es noch einen Clock-Ausgang, der einfach die hinein kommende Clock kopiert.

Fotostrecke: 3 Bilder Die große 18TE Version von vorne … (Foto: Igor Sabara)

Unterschiede

Die Unterschiede der einzelnen Versionen bestehen zum größten Teil in den Trigger- Ausgängen. Wo man bei der 18TE Version noch 16 Trigger Ausgänge findet, sind es bei der 12TE Version nur noch acht, und bei der 6TE Version steht, genau wie bei der originalen Turing Machine, nur ein Trigger-Ausgang zur Verfügung. Alle drei Versionen bieten einen CV-Ausgang. Die Pause- und Clock-Knöpfe gibt es nur bei der 18TE Version. Alle Versionen haben Clear- und Write-Tasten, aber nur bei der 18TE Version sind diese per CV steuerbar. Bei der kleinsten Version gibt es keinen Level-Poti und nur einen CV-Eingang, dafür kann man sich aussuchen, auf welchen Parameter sich dieser auswirkt. Dabei kann man aber Level auch als Ziel wählen. Das ist sehr praktisch gelöst.

Fotostrecke: 3 Bilder Die kleinste Version (6TE) von vorne … (Foto: Igor Sabara)

Expander

Mit dem Variant Expander erhält man jeweils einen zusätzlichen Ausgang für die CV-Sequenz und die invertierte CV-Sequenz. Diese gleichen zunächst denjenigen im Permutation. Mit vier Trim-Potis kann man pro Ausgang jedoch Offsets für die ersten vier Schritte einstellen. Das erzeugt neue Sequenzen, welche aber immer in einem musikalischen Zusammenhang mit der originalen Sequenz stehen.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Variant Expander von vorne … (Foto: Igor Sabara)
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.