Praxis
Getestet wird das Lightspeed mit einer PRS-Style-Gitarre, die zunächst im Singlecoil-Betrieb einen Budda Superdrive 80 und später im Humbucker-Modus einen Orange Rockerverb 100 füttert. Abgenommen wird das Signal mit einer Mischung aus Shure SM57 und Superlux R102 vor einem WGS Veteran 30 Speaker.
Bei erstem Antesten wird bereits klar, dass das Greer Lightspeed in seiner Einfachheit doch mehrere Einsatzgebiete in sehr ansprechender Art und Weise abzudecken vermag. So liefert das Gain-Poti ab der 12-Uhr-Stellung sehr dynamische Crunchsounds, die unmittelbar ein Spielgefühl vermitteln, als hätte man sein Kabel soeben direkt in einen erstklassigen angezerrten Röhrenverstärker gesteckt. Das Freq.-Poti greift beherzt in die Klangformung ein, das Loudness-Poti boostet das Signal ab der 12-Uhr-Stellung und das Drive-Poti bereichert es mit subtiler Verzerrung und mehr Volumen in den unteren Frequenzen. Das alles macht sofort Lust auf mehr!
Im ersten Beispiel hören wir dasselbe Riff zunächst im True-Bypass und danach mit allen Reglern in der 12-Uhr-Stellung. Der Originalsound bleibt in dieser Einstellung in der Tat nahezu unangetastet, also transparent im besten Sinne. In den nächsten beiden Durchgängen wird das Drive-Poti zunächst auf 15 Uhr und dann auf das Maximum erhöht. Das Lightspeed liefert dabei Zerrgrade, die höchstens in den Medium-Gain-Bereich gehen, sodass Metal- und Hard-Rock-Fans hier weniger auf ihre Kosten kommen. In Sachen Dynamik, Spielgefühl und Obertonverhalten wird allerdings schnell klar, dass Greer hier ein ganz heißes Eisen im Feuer hat.
Im nächsten Beispiel wollen wir uns dem Frequency-Poti widmen. Es greift sehr effektiv in die Höhen und Hochmitten ein und ist in der Lage, das Signal an verschiedenste Pickup- und Verstärkerkonstellationen anzupassen, ohne jemals aufdringlich zu werden. Im folgenden Beispiel hören wir ein Riff in der 9-, 12- und 15-Uhr-Stellung.
Das Lightspeed reagiert ausgesprochen gut auf die Anschlagstärke der rechten Hand. Im folgenden Beispiel steht das Gain-Poti auf 13 Uhr, das Freq.-Poti auf 12 Uhr und das Loudness-Poti wurde auf 11 Uhr reduziert, um das Signal (noch) nicht zu boosten. Angereichert mit einem Analog-Delay entsteht so ein ausgesprochen dynamischer und lebendiger Sound.
Nun wollen wir sehen, wie es um die Boost-Eigenschaften unseres Probanden bestellt ist. Wir starten wieder mit dem Bypass-Signal, dann mit allen Reglern in 12-Uhr-Stellung und erhöhen danach das Loudness-Poti erst auf 15 Uhr, dann auf das Maximum. Im letzten Durchgang wird das Signal zusätzlich mit dem Freq.-Poti auf 13 Uhr verschärft.
Nun geht es in eine ganz andere Richtung. Der sonst etwas sterile Clean-Kanal des Orange Rockerverb wird nun mit dem Freq.-Poti auf 11 Uhr angewärmt, erhält zusätzliches Volumen mit dem Loudness-Poti auf 13 Uhr und wird lediglich mit subtiler Verzerrung auf 11 Uhr angereichert. Mit Fingern über den Hals-Humbucker gespielt ergibt sich auch hier wieder ein höchst dynamischer Sound.
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Im letzten Beispiel soll es nochmal richtig zur Sache gehen. Das Loudness-Poti steht auf Maximum und auch das Gain-Poti wurde auf 13 Uhr erhöht, um dem geboosteten Signal zusätzliche Verzerrung hinzuzufügen. So entsteht ein fettes Rockbrett mit viel Biss und Volumen.