Praxis
Lebendiger Sound, satte Rimclicks
Auf dem Snarestativ zeigt die Standard Snare, dass sie tatsächlich eine große Bandbreite an guten Sounds erzeugen kann. Bevor ich mich denen zuwende, möchte ich aber kurz auf die zwei funktionalen Nachteile eingehen, die ich auch bei anderen Gretsch-Snares schon bemängelt habe. Da wären zunächst die sehr starren Plastikhaltebänder des Snareteppichs, welche sich aufgrund ihrer Beschaffenheit nur schwer einfädeln und anschließend in ihren Klemmungen bewegen lassen. Hier wären Schnüre besser. Auch die etwas hakelig laufenden Stimmschrauben sind kein Beinbruch, das „handwarme“ Anziehen ist damit allerdings kaum möglich. So, nun kommen wir zu den schönen Seiten der Snare. Insgesamt klingt sie Gretsch-typisch mit einem holzigen, vollen „Pock“ im Attack, die spezielle Gratung sorgt jedoch für durchweg mehr Lebendigkeit und auch Obertöne im Sound. Sehr gut gefallen mir auch die satten Rimcklicks und Rimshots, welche ganz offensichtlich von den dicken 302 Hoops profitieren.
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Mehr InformationenHohe Stimmung und mittelhohe Stimmungen
Zieht man die Snaredrum ordentlich hoch, wird es funky und crisp, der breite Teppich sorgt immer für ein bisschen mehr „Zuckerguss“ obenrum, auch Ghostnotes werden sehr präsent abgebildet. Spätestens ab mittelhohen Tunings abwärts zeigt sich auch der kompakte, warme Kesselton und das durchaus lange Sustain der Standard. Insgesamt sorgt die Kesselresonanz für einen guten Gegenpol zum lebendigen Teppichsound, man hat immer das Gefühl, dass man ein groß klingendes Instrument spielt.
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Bei tieferen Stimmungen erweist sich der Dämpfer als praktisch
Bewegt man sich in Richtung tieferer Tunings, wird der Kesselton natürlich dominanter, der Pappelholzanteil und die Bearbeitung bewirken jedoch eine musikalische Integration, die nie aufdringlich klingt. Und hier kommt auch der integrierte Dämpfer ins Spiel, mit dem sich die Snaredrum in Sachen Obertöne sehr effektiv zähmen lässt. Insgesamt klingt ein fest installierter Dämpfer immer deutlich anders als ein mit dem Fell mitschwingendes Dämpfelement (Gaffatape, Moongel, etc.). Ich würde die Ergebnisse als etwas knochiger bezeichnen, harte Einstellungen bewirken zudem eine Pitch-Veränderung, weil die Folie gedehnt wird. Die Dosierbarkeit würde ich als zufriedenstellend bezeichnen, eine punktgenaue Dämpfung ist nur mit genauem Hinhören erreichbar. Ich finde auch die Position des Drehrades an der Stirnseite der Trommel nicht ganz optimal, aber das ist natürlich Geschmacksache.