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Gretsch Catalina Club Jazz Test

Sucht jemand nach einem bezahlbaren kleinen Schlagzeug für Gigs oder als ständiges Bühnenset für Kneipe und Club, fällt schnell ein Name: Gretsch Catalina Club Jazz. Dieser Vierteiler hat sich in den letzten Jahren zum absoluten Topseller unter den kompakten Schlagzeugen gemausert. „Reasonable Priced“ nennen die US-Amerikaner ein Produkt, das mit guten Leistungsmerkmalen überzeugt und dabei nicht den kompletten Geldbeutel schröpft. Mit einem aktuellen Anschaffungspreis von 679 Euro fällt es ohne Frage in diese Kategorie. Höchste Zeit also, die von uns bisher noch nicht getestete Jazz-Ausführung auf den Prüfstand zu hieven.

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Details

Das Set wird in zwei mittelgroßen Kartons geliefert. Während das 12“ x 8“ Tom sowie die 14“ x 5“ große Snare schon befellt sind, müssen das 14“ x 14“ Floor Tom und die 18“ x 14“ Bass Drum noch mit Fellen und Spannreifen versehen werden. Die Trommeln sind mit einer schimmernd blauen Folie im Stil der späten 60er Jahre namens Blue Satin Flame bezogen. Auch der dazugehörige Tomhalter mit Kugelgelenk für die Bass Drum fügt sich wunderbar in den Retro Look ein. Auch die Spannreifen der Bass Drum fügen sich perfekt ins Gesamtbild ein, sie bestehen aus mattschwarzem Holz und sind mit einem farblich passenden Inlay bestückt. An Hardware finde ich im Paket noch einen Riser für die Bass Drum, drei Floortom-Beine und einen Stimmschlüssel. Das 12“ Tom hat eine Freischwing-Vorrichtung, die mit Gummipuffern an den Stimmschrauben zweier Böckchen befestigt ist. Im sonstigen Zubehör gibt es zwar kein Gewindefett (wie beim kürzlich getesteten DDrum SE Flyer), aber immerhin drei Ersatz-Stimmschrauben und zwei Spannböcken-Inlays. An die klassische Montage des Pedals am Spannreifen wurde ebenfalls gedacht, hierfür liegt ein klebbarer Schutz-Sticker im Karton.

Typisch Gretsch: fünf Spannschrauben am 12“ Tom

Die siebenlagigen Kessel sind aus asiatischem Mahagoniholz gefertigt und bei allen Trommeln sechs Millimeter stark. Typisch Gretsch ist die 30-Grad-Gratung, diese verläuft nach einem leichten äußeren Gegenschnitt in Richtung Kesselinnenseite. Die Folie schließt auf Höhe der Auflagekante des Fells ab und ist an allen Trommeln sauber und bündig verklebt. Die Kessel sind fein geschliffen, aber – wie üblich in der Preisklasse – nicht aufwendig versiegelt. „Natural shell interior“ nennt man das im Gretsch Marketing-Sprech. Alle Felle stammen vom fernöstlichen Remo Ableger UT. Die Bass Drum hat beidseitig vorgedämpfte Felle, während die Toms mit klaren Resos und beschichteten Schlagfellen bestückt sind – eine weit verbreitete und bewährte Kombination in vielen Preisklassen.

Fotostrecke: 5 Bilder Bastelstunde: So sieht das ausgepackte Set in Einzelteilen aus.

Schauen wir uns die verchromte Hardware mal etwas genauer an. Die Snare und beide Toms haben 1,6 Millimeter starke, dreifach geflanschte Spannreifen. Während das 12“ Tom mit fünf Böckchen pro Seite auskommen muss – ein weiteres Gretsch-typisches Merkmal –, sind die Bass Drum und das Floor Tom mit jeweils acht Böckchen pro Seite vergleichsweise üppig ausgestattet. Sämtliche Beschlagteile des Sets sind übrigens gummiunterlegt. Beim Zusammenbau von Bass Drum und Floor Tom fällt mir auf, dass manche Schrauben beim ersten Anlauf mit etwas mehr Sorgfalt und Feingefühl in die Gewinde gedreht werden müssen, weil sie schwergängiger als der Rest laufen. Ansonsten gibt es an den drei Trommeln keine Haare in der Suppe zu finden. Im Praxiseinsatz fällt mir noch auf, dass man die Flügelschrauben an den Tomhalterungen mit etwas mehr Nachdruck festziehen muss, auch sollte man die vorhandenen Memory Clamps am Einzeltomhalter benutzen, damit alles hübsch in Position bleibt.

Fotostrecke: 5 Bilder Sinn für Details: Die Hoops der Bass Drum haben passend farbliche Inlays, …

Etwas anders sieht es bei der vierten Trommel im Bunde aus, der Snare. Der 20-spiralige Teppich aus Stahl ist augenscheinlich aus dem Karton heraus defekt und rappelt auch mit gestimmten Fellen und genügend Zug auf der Abhebung so stark nach, dass ich schon vor dem ersten Spieltest daran zweifle, ob ich so aus der Trommel einen halbwegs vorzeigbaren Sound herauszuholen werde. Die sehr flach und offensichtlich im Schnelldurchlauf gefertigten Snarebeds und die dünnen Plastikbänder, die den Teppich halten, tragen als weitere negative Faktoren nicht unbedingt zu einer crispen Ansprache bei. Für alle Fälle packe ich vorsorglich noch einen Canopus Backbeat Teppich als Ersatzteil ein. 

Fotostrecke: 5 Bilder Klingt mit dem Werksteppich sehr rappelig: die 14“ x 5“ große Snare.
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