Gretsch Energy Studio Drum Set Test

Praxis

Für einen tiefen Rocksound sind die Felle weniger geeignet.

Ich rolle das Feld sozusagen von unten auf und beginne, nachdem ich die sehr dünnen Felle einer kurzen Dehnungsprozedur unterzogen habe, mit einen tiefen Tuning. Dabei fällt mir auf, dass einige der Stimmschrauben etwas schwergängig laufen, was auf nicht sauber geschnittene Gewinde schließen lässt, angesichts der Preisklasse aber zu verschmerzen ist. Das Stimmen mit fünf Schrauben ist etwas gewöhnungsbedürftig, da es keine gegenüber liegenden Schrauben gibt, funktioniert aber gut, wenn man jeweils eine Schraube überspringt. Die drei Toms machen die tiefe Stimmung klaglos mit, wobei aber unbedingt auf gleichmäßige Spannung aller Stimmschrauben zu achten ist, da die dünnen Felle sonst zu „flattern“ beginnen und dadurch unsauber klingen. Das 14“ Floortom wird mittels Moongel ganz leicht gedämpft, in der Bassdrum platziere ich ein kleines Dämpfungskissen und lockere die Stimmschrauben so weit, dass sie gerade noch greifen. Ins Resonanzfell schneide ich ein kleines Loch. Bei der Snare und den beiden Racktoms verzichte ich auf Dämpfungsmaßnahmen. 

Gretsch_Energy_Setting

Und so hört sich das Ganze an:

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Tiefe Stimmung – Tom-Groove Tiefe Stimmung – Toms solo Tiefe Stimmung – Snare solo

Die Becken erfüllen keine hohen Ansprüche, funktionieren aber im Kontext

Der mitgelieferte Paiste 101 Beckensatz besteht, wie die meisten preisgünstigen Beckenserien, aus Messing und schürt damit keine großen klanglichen Erwartungen. Wichtig für den Anfänger ist zunächst, dass die Becken wirklich nach Becken klingen – das tun sie – und dass sie ausreichend kräftig dimensioniert sind, um auch härteren Schlägen standzuhalten – auch das ist der Fall. Das 16“ Crash-Becken klingt relativ schnell aus und bleibt bezüglich seiner Lautstärke immer in einem angenehmen Rahmen. Ähnlich gutmütig verhält sich das silbrig klingende 20“ Ride, dass sich auch gut als zweites Crash verwenden lässt. Im geschlossenen Zustand präsentiert sich die 13“ Hi-Hat hell und gut artikuliert, bei geöffneter Spielweise klingt sie deutlich weniger schepperig als andere Vertreter in dieser Preisklasse.

Audio Samples
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Paiste 101 Becken – einzeln Tiefe Stimmung – 16tel Hi-Hat Groove Tiefe Stimmung – alle Becken im Set

Im hohen Tuning können die Trommeln ihre Qualitäten besser entfalten.

Nun stimme ich alle Trommeln des Sets etwas höher und entferne das Kissen aus der Bass Drum. Dadurch entwickelt sie mehr Ton und wirkt subjektiv lauter, aber dennoch relativ weich, was mir jedoch gut gefällt. Auch die Toms verändern ihren Charakter nach einigen Umdrehungen der Stimmschrauben hörbar, indem sie einen schönen, singenden Ton entwickeln, der sich leicht in eine homogene tonale Reihe bringen lässt und geringfügig mehr Sustain als in der tiefen Stimmung produziert. Klang die Snare im unteren Stimmbereich noch etwas belegt, wirkt sie unter mittelstarker Fellspannung frischer und obertonreicher bei guter Teppichansprache. Am Ende habe ich euch noch ein Rimclick-Soundfile aufgenommen, aber hört doch einfach selbst…

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Höhere Stimmung – Toms solo Höhere Stimmung – Tom-Groove Höhere Stimmung – Snare solo Höhere Stimmung – Groove mit Rimclicks
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