Gretsch G2210 Streamliner Junior Jet Club GD Test

Mit der Gretsch G2210 Streamliner Junior Jet Club bringt die amerikanische Traditionsfirma ein Singlecut-Instrument auf den Markt, das auch die Gitarristenzunft mit kleinerem Geldbeutel ansprechen will. Im Gegensatz zu den Hollowbody-Modellen, wie sie von Chet Atkins oder Brian Setzer eingesetzt wurden, steht die Jet-Serie für die Solidbody-Variante, die man in den Händen von Gitarristen wie z.B. Pete Townshend, George Harrison und stellenweise Jeff Beck sehen konnte.

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Prinzipiell haben wir es bei der letztgenannten Gitarre um die Gretsch’sche Auslegung der Les Paul Thematik zu tun, denn auch dieses Modell, das hinsichtlich seines Geburtsjahres bis in die 50er Jahre zurückreicht, hatte ursprünglich einen Mahagonikorpus. Die mir vorliegende Testkandidatin stammt aus Indonesien, weist ein glitzerndes Goldfinish auf und ist mit zwei Broad’Tron-Pickups ausstaffiert. Bedenkt man, dass die G2210 Streamliner für knapp 300 Euro über die Ladentheke geht, fragt man sich zurecht, was dieses Modell auch klanglich zu bieten hat. Die Antwort dazu findet ihr hier.

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Details

Korpus

Die G2210 Streamliner Junior Jet Club präsentiert sich in einem metallic-gold lackierten Finish mit dem Namen Gold Dust und einem Singlecut-Korpus aus Nato. Bei diesem Holz handelt es sich um ein südamerikanisches Johannisbrotbaumgewächs, das starke Ähnlichkeiten mit dem ursprünglichen Jet-Holz Mahagoni aufweist und häufig bei preisgünstigeren Modellen eingesetzt wird (Nato ist übrigens nicht zu verwechseln mit Nyatoh, was auch seit einiger Zeit im Korpusbau angewendet wird und klanglich ebenfalls in Richtung Mahagoni schielt). Das Gewicht der Streamliner beläuft sich auf 3,7 kg und liegt damit im unteren Normbereich von Les Paul-Modellen, die üblicherweise zwischen ca. 3,4 und 4,4 kg rangieren.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Gretsch G2210 Streamliner Junior Jet Club richtet sich an Gitarristen mit schmälerem Budget.

Die Saiten, ein 010er D’Addario-Satz, verlaufen über eine vernickelte Wraparound-Bridge, d.h., hier kommt kein Tune-O-Matic-Steg zum Einsatz, der auch das Einstellen der Bundreinheit ermöglichen würde, sondern der Steg ist mehr oder weniger durch kompensierte Erhöhungen auf der Auflagefläche voreingestellt. Die Saiten werden hier als Top Wrap quasi von der Pickupseite herkommend aufgezogen und einmal um die Brücke geführt.

In der oberen Korpushälfte befindet sich der Dreiweg-Kippschalter zum Anwählen der Pickups, ein Mastervolume-Poti sitzt unterhalb des Cutaways, ein Mastertone-Regler unterhalb der Brücke. Ein Schlagbrett aus Schildpatt ist per Metallwinkel an der unteren Zarge angeschraubt.
Die Rückseite des Korpus offenbart vier Schrauben, mit denen der Hals befestigt ist und drei runde Deckel aus schwarzem Kunststoff, die den Zugang zur Verkabelung der Potis und zum Dreiwegschalter ermöglichen. Die Gurtpins sind an den dafür üblichen Stellen an den Zargen angebracht.

Fotostrecke: 4 Bilder Im Gegensatz zum Vorbild kommt kein Tune-o-Matic Steg zum Einsatz,…

Insgesamt wirkt die Gitarre tadellos verarbeitet und weder bezüglich der Lackierung noch der Verschraubung der Hardware sind irgendwelche Auffälligkeiten auszumachen. Außer in Gold Dust ist sie auch in den Farben Gunmetal, Imperial Stain und Vintage White erhältlich.

Hals

Für den Hals fiel die Holzwahl ebenfalls auf Nato, dem ein Laurel- (Lorbeer) Griffbrett aufgeleimt wurde und das einen Radius von 305 mm aufweist, was z.B. dem üblichen Les Paul-Maß entspricht. Das Griffbrett wird von einem schwarzen Binding gesäumt, das ebenfalls sauber eingearbeitet ist.
22 Medium-Jumbo-Bünde trägt der geschraubte Hals, der mit Thumbnail-Einlagen aus Perloid markiert ist, die Mensur beträgt 629 mm. Die Halsrückseite ist dem Korpus entsprechend in goldener Lackierung gehalten und offenbart ein dünnes Halsprofil in U-Form, das sehr bequem und sportlich zu bespielen ist.
Für den Sattel kommt ein weißer Kunststoff zum Einsatz, der vom Hersteller als “synthetic bone” bezeichnet wird, die Griffbrettbreite beträgt an dieser Stelle 42,8 mm. Von dort aus laufen die Saiten zur schwarz lackierten Kopfplatte, an der je drei vernickelte Gussmechaniken an jeder Seite die Stimmung stabil halten.
Auch am Hals und hinsichtlich der Bundabrichtung wurde sauber gearbeitet und keinerlei unangenehme Kanten stehen über.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Hals ist aus Nato gefertigt und mit einem Griffbrett aus Laurel bestückt.

Elektrik

Die Streamliner ist mit zwei Broad’Tron Pickups ausgerüstet, die in schwarzen Kunststoffrahmen sitzen. Der Dreiwegschalter erlaubt die gängigen Positionen: Unten ist der Stegpickup aktiviert, oben der Halspickup und in der Mitte beide, wobei alle Spulen aktiv sind und kein Coilsplitting der Humbucker möglich ist. Vom Output her sind die Broad’Trons heißer als die Filtertrons oder Fulltrons und liefern laut Hersteller kraftvolle Mitten, betonte Bässe und ein außergewöhnlich klares und dennoch weiches High-End, was wir im Praxisteil genauer überprüfen möchten. Wie eingangs erwähnt, stehen für die Pickups insgesamt nur ein Mastervolume- und auch nur ein Mastertone-Regler bereit.

Fotostrecke: 7 Bilder Als Klangübertrager kommen zwei Broad’Tron Pickups zum Einsatz,…

Zum Lieferumfang der Streamliner gehören lediglich die Inbusschlüssel für das Setup. Ein passendes Gigbag oder Case von Gretsch kann optional erworben werden.

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