Gretsch New Classic Maple Snare Test

PRAXIS
Die Snare ist des Schlagzeugs bestes Stück, oder sollte zumindest danach klingen. Für mich eines der wichtigsten Kriterien überhaupt: Wie und wann klingt die Snare? Nichts ist nervender als ewig und detailversessen schrauben zu müssen um den einen Punkt zu erwischen, an dem die Trommel klingt. Umso erfreuter bin ich beim ersten Schlag auf die New Classic Maple, denn die Snare klingt einfach. Sie hat Charakter und eine holzige Wärme, die so manche Maple-Snare in dieser Preisklasse nicht bietet. Sie klingt fokussiert und knackig, ohne zu nerven oder nur zu knallen. Sie bleibt ihrem Grundsound treu, egal wie ich sie stimme.

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Tiefe Stimmung Tiefe Stimmung im Set

Erste Runde, erstes Extrem: Runter mit der Spannung! Ziemlich weich spielt sich das Fell nun und bollert sonor den Sound aus dem Holzkessel. Bei vielen Snares habe ich in dieser Stimmung oft ein verwaschenes, lebloses ‚Geschnarre‘ erlebt, das mit Ton und Kraft nicht mehr viel gemeinsam hat. Irgendwas raschelt und knäult sich dann aus dem Kessel, klingt aber nicht wirklich elegant. Die Gretsch enttäuscht mich Gott sei Dank nicht: Der tiefe Sound ‚eimert und schnattert‘ angenehm, läßt aber trotzdem Platz für definierten Ton. Ich favorisiere hier den Schlag in die Mitte ohne Rimshot. Die Snare schiebt einen runden, vollen Ton aus dem Kessel, der schön rockig marschiert, aber auch groovig zu perlen vermag. Je nach dem was gerade gebraucht wird.

Jetzt trimme ich die Snare auf eine mittlere Lage für einen erdigen, knackigen Sound und mittigen ‚Wumms‘. Ich muss mich nicht lange abmühen, denn die Snare reagiert sofort und ist erstaunlich schnell auf der von mir gewünschten Stimmlage. Selbst ohne Tensionwatch oder Abklopferei am Fellrand kann ich hier fast intuitiv den Stimmschlüssel drehen und erziele ein zufriedenstellendes Ergebnis. Klarer Pluspunkt! Der Sound ist ausgewogen, warm und ein wenig verwaschen. Vor allem letztere Eigenschaft könnte nach meinem Geschmack noch ein bisschen definierter sein, ist aber durchaus noch im Bereich des Akzeptablen.

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Mittlere Stimmung Mittlere Stimmung im Set 1 Mittlere Stimmung im Set 2 Hohe Stimmung Hohe Stimmung im Set

Letzte Runde, letztes Extrem: Jetzt will ich dem Fell ein bissl Futter geben, und ziehe die Schrauben ordentlich an. Jetzt gibt die Snare wirklich Pfeffer, mit schön hohem und rundem Ton. So gestimmt, lädt die Snare zu ein paar groovigen Beats ein. Vor allem der Rimshot verbreitet beste Laune und sollte den eifrigen Kopfnickern in den ersten Reihen eine perfekte Beat-Symbiose aus Snare und Kick bescheren. Mir gefällt vor allem die druckvolle Klarheit, die die Snare in besagter Stimmung abfeuert. In gewohnt knackiger Manier und peppigen Obertönen klingt hier nichts unangenehm oder metallisch steril. In dieser Lage lässt die Snare ordentlich ihre Muskeln spielen und überzeugt auf ganzer Linie.

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