Es dürfte wohl niemanden verwundern, dass die Gitarre kopflastig ist, 12 Mechaniken haben nun mal ihr Gewicht und ein Semi-Hollow-Korpus kann das schlicht nicht auffangen. Nichtsdestotrotz lässt sich die Starfire I-12 komfortabel bespielen, sobald der rechte Arm auf dem Korpus ruht. Wo wir gerade bei der Bespielbarkeit sind: Die fällt ziemlich komfortabel aus, da dank des leicht breiteren Halses die Saitenpaare genügend Abstand zueinander haben, sich dabei aber ohne große Umgewöhnung wie bei einer sechssaitigen Gitarre greifen lassen.
Trocken angespielt kommt ein holziger, recht mittiger Klang zustande, bei dem die Saiten durchschnittlich lang und gleichmäßig ausschwingen. Der Hals liegt sehr gut in meiner Hand, wobei das angegebene “U“ Shape entgegen meiner Befürchtung, es handele sich um einen durchgesägten Baseballschläger, sehr moderat ausfällt. Einzig die mäßige Stimmstabilität lässt sehr zu wünschen übrig. Ja, ich weiß, 12-saitige Gitarren sind von Haus aus kompliziert, aber hier musste ich auffallend oft nachstimmen, was bei meinen eigenen 12-saitigen Gitarren schlicht nicht der Fall ist. Ob es nun an den Saiten liegt oder die Mechaniken nicht wirklich halten, was sie versprechen, lässt sich leider nicht sagen.
Genug der Worte, es wird Zeit für den Audioteil des Tests.
Zu diesem Zweck habe ich die Starfire I-12 an einen Marshall JVM 410 angeschlossen, dessen Boxenausgang in eine Universal Audio OC Box mündet, die den Klang einer mit Vintage 30 Speakern bestückten Box an meinen Wandler weitergibt. Wie immer wurden sämtliche Beispiele nicht weiter im Klang bearbeitet, lediglich eine kleine Prise Hall aus der OX Box habe ich der Aufnahme gegönnt.
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Ich beginne mit dem Hals-Humbucker im Doppelspulbetrieb und splitte diesen dann im folgenden Beispiel.
Der Sound im Doppelspulbetrieb ist auffallend breit und besitzt eine Menge Output, sodass die Vorstufe des Amps ordentlich angekitzelt wird. Das sorgt für jede Menge Obertöne und ein ordentliches Pfund. Gesplittet verschlankt sich der Klang erwartungsgemäß und verliert an Durchsetzungskraft. Genau richtig also, um einen unaufdringlichen “Klangteppich“ zu erzeugen.
Die nächsten vier Beispiele liefert die Mittelposition des Dreiwegschalters, also beide Pickups gleichzeitig. Dabei betätige ich die Split-Option der Tone-Potis. Welche genau, lässt sich anhand der Beschriftung des Beispiels ablesen.
Dank der Splitfunktion der Doppelspuler ergeben sich vier sehr brauchbare Sounds, die sich im Klang nicht allzu weit voneinander wegbewegen und so der Starfire I-12 ihre eigene klangliche Stimme verleihen, sie aber gleichzeitig dem Einsatzgebiet entsprechend anpassen lässt.
Fehlt im Grunde nur noch der Steg-Pickup, den ich in den nächsten beiden Beispielen anspiele. Wie zuvor erst einmal im Normalbetrieb, anschließend gesplittet.
Es dürfte wohl niemanden verwundern, dass der Steg-Doppelspuler deutlich kraftvoller an die Arbeit geht als der Kollege am Hals und deutlich mehr Signal in den Amp pumpt. Dieses kommt als in den Mitten dichterer Klang aus den Speakern und bildet ein gutes Gegengewicht zum Hals-Pickup. Auch gesplittet kann er durchaus gefallen, da hier das Mittenbild deutlich in Richtung Höhen verschoben wird und der typische “Jangle“-Sound herauskommt, mit dem beispielsweise eine Akustikgitarre gedoppelt werden kann, um mehr Breite zu erzeugen.
Wie sich die Starfire I- 12 im Bandzusammenhang macht, zeigt das letzte Beispiel.