Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender Bassman Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.
Bereits bei einem mittigen Setting erinnert das Pedal an die eine oder andere Guitarhero-Produktion der 80er. Insgesamt wirkt die Textur natürlich, organisch und klingt für mich deutlich mehr nach Amp als dies herkömmliche Zerrpedale tun würden. Es fällt schwer, hier von den Kategorien “Distortion” oder “Overdrive” zu sprechen, da sich die Struktur sehr natürlich präsentieren und einen leicht mittigen britischen Touch besitzt. Der Bass-Schalter fügt ein gutes Lowend hinzu, das jedoch nicht matscht und das Gitarrensignal klar und durchsetzungsfähig erscheinen lässt. Liefert der Amp oder die Gitarre hier ein Pfund zu viel, räumt das Minus-Setting den Bassbereich sehr gut auf. Neben Midgain Hardrock-Sounds macht das Pedal auch im Lowgain-Setting im Verbund mit Singlecoils eine gute Figur und Hendrix-artige Fills gehen dem 87MkIII vollkommen problemlos von der Hand. Dabei zeigt sich das Pedal als durchaus dynamischer Zeitgenosse, der sehr musikalisch auf meine Spielweise einzugehen weiß. High-Gain-Sounds und cremige Leads klingen sehr überzeugend, wozu ich eine Ibanez AZ mit Humbuckern verwende.
Bei zwei Gitarrenmodellen mit etwas transientenreicheren Pickups wie Häussel Customs oder Fishman Fluence ist mir aufgefallen, dass das Pedal Probleme hat, mit den Bässen zu hantieren. Das äußert sich darin, dass diese leicht wegbrechen und dichtmachen. Dies ist von allen Gitarren, die ich für das Review verwendet habe, allerdings nur bei den beiden genannten Modellen aufgetreten. Ansonsten harmonieren PAFs, Singlecoils, aber auch Seymour Duncan Hyperions perfekt mit dem 87MkIII.
Audiofile | Volume | Gain | Presence | Bass Switch |
---|---|---|---|---|
Pedal Off/On – Mid Setting – Les Paul | 12:00 | 12:00 | 12:00 | + |
Bass Switch – Les Paul | 13:00 | 14:00 | 11:00 | -, dann + |
Low Gain – Stratocaster | 12:00 | 9:00 | 12:00 | + |
Mid Gain – Stratocaster | 12:00 | 11:00 | 14:00 | + |
High Gain – Ibanez AZ | 12:00 | 15:00 | 12:00 | – |
Lead – Ibanez AZ | 12:00 | 12:00 | 12:00 | – |
Nun gehts an die Potis. Sowohl Gain als auch Presence arbeiten ungemein effektiv und decken eine große Range an Soundoptionen ab. Letzterer setzt nicht nur bei hohen Frequenzen an, sondern bearbeitet auch breitbandig die Hochmitten, wodurch sich das Pedal trotz nur eines EQ-Potis sehr flexibel einsetzen und tweaken lässt.
Für dich ausgesucht
Die Regler arbeiten sehr interaktiv miteinander und die Gain-Reduktion nimmt Höhen weg, wohingegen das Herunterregeln des Presence-Knopfes die Lautstärke reduziert. Hier empfiehlt es sich definitiv, die Potis im Verbund zu verstehen, um den persönlichen Sweetspot zu finden.
Audiofile | Volume | Gain | Presence | Bass Switch |
---|---|---|---|---|
Gain Regler | 12:00 | 9:00-Max | 11:00 | + |
Presence Regler | 12:00 | 12:00 | 0-Max | – |
Zum Abschluss hört ihr den 87MkIII noch vor einem Marshall JTM45, der bereits ordentlich in den Break-Up gefahren wurde. Auch in der Funktion als Gainbooster erledigt das Pedal seinen Job hervorragend. Das Volume-Poti hat sein Unity-Gain bei mittigem Settings von Presence und Gain in etwa bei 10 – 11 Uhr und liefert somit immer noch genug Outputreserven nach oben, um den meisten Röhrenamps eine fette Zerre zu entlocken.
Audiofile | Volume | Gain | Presence | Bass Switch |
---|---|---|---|---|
Pedal Off/On – Boost mit verzerrtem Amp | 12:00 | 12:00 | 12:00 | + |