Das Guitars Upgrade Tremmory soll schwebend eingestellte Tremolo-Systeme stabilisieren und dafür sorgen, dass auch bei einem Saitenriss die Stimmung nicht völlig aus dem Ruder läuft. Unzählige Tüftler und namhafte Hersteller nahmen sich in den letzten Jahrzehnten dieses Problems an, und das teilweise durchaus mit Erfolg. Allerdings musste dazu in der Regel die Gitarre modifiziert und nicht selten sogar Löcher in den Korpus gebohrt werden.
Auch der deutsche Hersteller Guitars Upgrade hat sich dieses Problems angenommen und verspricht mit seinem Tremmory-System gänzlich ohne Veränderungen am Instrument auszukommen. Mit welcher technischen Neuerung er das Dilemma zwischen freiem Tremolo und Stimmstabilität lösen möchte, wollen wir uns im folgenden Test genauer anschauen.
Details
Lieferumfang:
Das Tremmory wird in einem kleinen schwarzen Pappkästchen geliefert, in dem sich neben der Montageanleitung eine Ersatz-Druckfeder sowie zwei selbstklebende, 1 mm dicke Filzplättchen befinden.
Arbeitsweise:
Das Tremmory besteht im Grund aus zwei Teilen, die ineinander geschoben und mit einer Rändelschraube fixiert werden.
Im Inneren der Konstruktion befindet sich eine Druckfeder, die bei einem Saitenriss in Aktion tritt und das Tremolosystem in der Position hält, in der es vor dem Saitenriss war. Sollte der Druck der Feder nicht ausreichen, lässt sich diese durch eine stärkere austauschen.
Logischerweise wird das Tremolosystem in seiner Funktion etwas eingeschränkt. Beispielsweise sind die beliebten “Schwirr”-Effekte nicht möglich und auch das Hochziehen der Saiten erfolgt gegen den Widerstand des Tremmory, ist aber prinzipiell möglich.
Der Vorteil liegt klar auf der Hand, denn gerade beim Live-Spiel lässt sich mit einer gerissenen Saite zumindest der Song ohne Verstimmungen bis zum Ende weiterspielen. Ein weiteres Einsatzgebiet wäre auch das problemlose Tieferstimmen der E-Saite auf D oder ähnliches.
Guitars Upgrade hat sich aber noch etwas Besonderes einfallen lassen, denn die Rändelschraube kann auch zum Aktivieren bzw. Deaktivieren des Systems genutzt werden.
Montage:
Die Montage ist denkbar einfach, den Vorgang habe ich anhand einiger Bilder festgehalten.
Da ich die zu modifizierende Gitarre mit drei Federn im Tremolofach betreibe, hake ich das Tremmory einfach in eine der beiden verbleibenden Krallen. Dazu empfehle ich einen flachen Schraubenzieher oder eine Spitzzange.
Sobald das Tremmory in Position ist, muss nur noch die Rändelschraube gelöst, das Tremmory entsprechend ausgezogen und die Schraube wieder festgedreht werden, fertig Bei Bedarf kann man beim Hersteller aber auch ohne Mehrkosten ein kürzeres oder längeres System ordern, falls das gelieferte nicht passen sollte.