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Line 6 Pocket Pod Test

Die Elektronik des Pocket Pods wird durch ein Gehäuse aus 3 mm starkem Kunststoff ausreichend gut geschützt, die Größe erlaubt den Transport in geräumigen Hosentaschen. Er lässt sich wahlweise mit Netzteil oder vier AAA Batterien betreiben und unterstützt, dank seiner Anschlüsse “Amp-Out”, “Direct Out/Phones”, “CD/MP3 In” und dem obligatorischen “Instrumentenanschluss”, alle gängigen Anwendungen für einen Amp-Modeler. In die Praxis übersetzt bedeutet das: Der Pocket Pod lässt sich über den Clean-Kanal eines Gitarrenamps verwenden, als Warm-Up- und Trainingspartner mit dem Kopfhörer einsetzen oder als Linesignal-Spender in Aufnahme-/Direkt-ins-Pult-Situationen in Front bringen. Der separate “CD/MP3 In” unterstützt das Zuspielen externer Quellen, so dass man problemlos zur Musik seiner Helden jammen oder ihre Licks und Riffs unter die Lupe nehmen kann. Ein USB-Anschluss bietet die Möglichkeit der Kommunikation mit dem Rechner und der von Line 6 als Download zur Verfügung gestellten Editor-Software “Vyzex”. Mit ihrer Hilfe lassen sich alle Sounds des Taschen-PODs komfortabel bearbeiten und verwalten. Außerdem bietet sie die Möglichkeit, im Internet geparkte Presets in den internen Speicher des PocketPods zu schaufeln.

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Ultimative Mobilität, das bedeutet aber auch, ein Soundspektrum anzubieten, das einen Einsatz in allen Stil- und Lebenslagen erlaubt. Egal ob Schlager, Jazz oder Hardcore-Metal – alles sollte möglich sein. Die Basis für diese Eigenschaften legt Line 6 mit einem Herz, das auch im POD 2.0 schlägt: Die 32 Ampsimulationen, 16 Boxen-Modelle und 17 Effekte des Pocket Pods nutzen exakt die gleichen Algorithmen, die auch im POD 2.0. ihren Dienst tun. Die Möglichkeiten, Einfluss auf die einzelnen Parameter eines Sounds/Effects zu nehmen, haben – der Größe und des günstigeren Preises des kleinen PODs Rechnung tragend – im Vergleich zum POD 2.0 ein paar Pfunde lassen müssen. Direkt über die Bedienelemente des Pocket Pods stehen ausschließlich die wichtigsten Funktionen zur Verfügung. Doch diese sind glücklicherweise so gewählt, dass sich auch bei der Bearbeitung der Effekte vernünftige Ergebnisse erzielen lassen. Und wer es noch detaillierter will, der hat immer die Option, den kostenlosen Software-Editor an den Start zu bringen.

Der 3-Band EQ des Mikrofon-Kanals arbeitet mit einem maximalen Arbeitsbereich von +/-12dB und findet seine 3dB-Punkte bei 10kHz (Hi), 1kHz (Mid) und 100Hz (Low), was für die Nutzung eines Mikrofons auch praktikabler ist.
Alle Kanäle stellen zweifarbige Mono-Peakmeter bereit, welche mit 15 LED-Segmenten sehr exakt über die Pegelverhältnisse informieren. Nur der Mikrofonkanal verfügt über kein Metering. Ein Stereo-Peakmeter stellt die Verhältnisse des Master-Kanals dar. Der Abgriff des Master-Meters liegt hinter dem Master-Fader, die Abgriffe für die Kanäle wurden hingegen pre Fader und post EQ  gesetzt, was absolut der Norm entspricht und völlig praxistauglich ausfällt. Ebenso verhält es sich mit den Abgriffen für den Kopfhörer (Cue).
Sowohl die vier Channel- als auch der Master-Fader stellen einen physikalischen Regelbereich von 45mm zur Verfügung, um ein Signal ein- oder auszublenden. Die Fader sind leichtgängig und verrichten ihren Job angemessen und gut. Es handelt sich dabei weder um ALPS-, noch um optische, aber immerhin um austauschbare Fader, eine ältere Standardausführung, die weder wegen besonderer Qualität berühmt, noch als große Schwachstelle berüchtigt ist.

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Profilbild von Karl

Karl sagt:

#1 - 26.10.2011 um 11:36 Uhr

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Da hat der Tester sich mal wirklich Mühe gegeben. Ich selbst bin nebenbei Redakteur einer Musikzeitschrift und Musiker seit 35 Jahren, besitze auch einen Pocketpod. Alles, was hier geschrieben steht, ist richtig.

Profilbild von Matze

Matze sagt:

#2 - 29.11.2011 um 20:30 Uhr

0

Hallo!Ich benutze den P-Pod nun seit gut einem Jahr zum Üben daheim und will die Gelegenheit nutzen diesen Testbericht mit meinen bisherigen Erfahrungen zu ergänzen.Erstmal muß ich dabei die Kritik an den High-Gain Sounds erweitern. Extrem negativ ist die Basslastigkeit sämtlicher Metal-Sounds (was selbst im Beispielsound hier deutlich zu hören ist - obwohl sich Tietgen sicher Mühe gegeben haben wird das Beste aus dem Preset zu machen).Weiter gehts mit dem sehr harsch und kantig wirkendem Gain bei sämtlichen Metal-Presets, was in meinen Ohren stets etwas kratzig und darum unnatürlich klingt.Ferner find ich es bemerkenswert, daß der P-Pod offenbar Probleme mit sehr tief gestimmten Gitarren hat. So kann er meine Bariton (B-Standart) in den tiefen Tönen nicht wieder geben...ja, sie sogar noch nichtmal stimmen.Am Negativsten finde ich allerdings die fehlende Dynamik bei den High-Gain Sounds. Palmmutes werden sehr unsensibel wiedergegeben und klingen dabei immer (nahezu) gleich, egal wie fest man anschlägt, oder wo man auf der Saite die Hand auflegt. Dieser Faktor ist so gravierend, daß ich es aufgegeben habe beim Üben diese Sounds zu benutzen - um die letzten Feinheiten zu Üben muß ich dann einen "richtigen" Verstärker benutzen.Im Gegensatz dazu finde ich die Clean- und Chrunchsounds alles in Allem wirklich gelungen!Als Nächstes komme ich dann zum Design. Sehr positiv muß ich erstmal die Druckknöpfe beurteilen: ich besitze das Gerät nun schon über ein Jahr und kaufte es gebraucht, so daß es davor wohl auch schon Monate oder sogar Jahre in Gebrauch war. Und doch funktionieren die Druckknöpfe noch tadellos und lassen sich ihr Alter nicht anmerken. Können wir überhaupt noch die Fernseh-Fernbedienungen oder Handys zählen, bei denen das nicht so ist?!Das einzeilige Display ist dagegen nicht nur häßlich, sondern auch nur mit gutem Willen übersichtlich genug für die vielen Funktionen. So intuitiv wie von Tietgen beschrieben, empfinde ICH die Bedienung übrigens nicht. Das mag sein, weil er durch seine doch etwas reichere Erfahrung schon öfter mit ähnlichen Geräten zu tun hatte...aber ICH brauche die Bedienungsanleitung auch nach einem Jahr immernoch, wenn ich mir vornehme mal einen ganz individuellen Sound zu basteln. Seltsam finde ich am Design, das die Grundregler eines Amps (Höhen, Mitten, Bass) nur durch Zusatztaste erreichbar sind, während auf Kosten des EQs Effekte und Delay direkt regelbar sind. Eigenartige Priorität.Seltsam ist meiner Meinung nach auch das Menü. Die gesamte (riesige) Bank der "Songpresets" empfinde ich in meinem Alltag als überflüssig. Diese Songpresets sind so dermaßen mit Effekten voll geknallt, daß man oft genug beim Durchschalten nicht erkennt, daß sich HIER eigentlich genau der Grundsound verbirgt, den man gerade sucht...und ihr zu Gunsten verzichtet Line6 darauf eine puristische Bank mit den 32 Grundsounds zu integrieren.Wenn Line6 irgendwann mal einen PockedPod II konstruieren sollte, würde ich mir noch ein integriertes Metronom wünschen.Fazit:Meiner Meinung nach ist der P-Pod ein Konzept mit vielen Stärken und einigen wenigen - aber sehr lästigen Schwächen. Zumindest die "bösen Jungs und Mädels" müssen sich überlegen, ob sie mit diesem Gerät trotzdem glücklich werden können...bei seinem geringen Preis - gerade auf dem Gebrauchtmarkt - ist er aber allemal einen Test wert.

Profilbild von Sascha

Sascha sagt:

#3 - 03.07.2013 um 12:48 Uhr

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Sind die Soundbeispiele Presets, oder wurden hier manuell Einstellungen am Pocketpod gewählt?

Profilbild von olly

olly sagt:

#4 - 29.08.2024 um 07:16 Uhr

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...eigentlich guter Test, allerdings ist das bemängeln eines "fehlenden Netzteils" im Lieferumfang für einen mobilen batteriebetriebenen "Gitarrenwalkman" (Hauptkaufargument) doch etwas over the top....

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