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Hagstrom Metropolis-S Vintage Serie Test

Praxis

Wie bereits erwähnt, ist die Metropolis ziemlich leicht, was man auf den ersten Blick nicht unbedingt erwartet. Das hat allerdings den Vorteil, dass eine leichte Gitarre in der Regel perkussiver klingt, sich länger komfortabel an der Schulter tragen lässt und dementsprechend auch beim Transport nicht allzu sehr aufträgt.
Trocken angespielt fällt zu allererst wie erwartet ihre schnelle Ansprache auf. Die Gitarre bringt eine ganze Menge Brillanz mit und knallt recht ordentlich, sobald die Saiten etwas stärker angeschlagen werden. Das Sustain ist durchschnittlich gut, alle Saiten klingen gleichmäßig langsam aus. Der Hals liegt recht satt in der Hand, ich würde ihn als breites, in der Mitte etwas abgeflachtes D bezeichnen, fast schon wie bei einer klassischen Gitarre.
Aber keine Sorge, er lässt sich sehr gut bespielen, auch wenn er kein moderner Rennhals für den sportlich ambitionierten Raser darstellt. Leider ist die Werkseinstellung nicht optimal, gerade die D- und G-Saite klingen ab dem 5. Bund ziemlich leblos. Mal schauen, ob es mit einem neuen Satz besser wird. Und tatsächlich, mit den neuen Saiten sind die Probleme weg. Naja, fast zumindest, die G-Saite braucht noch ein wenig Finetuning. Aber das kann passieren, denn wer weiß, wo und wie lange so eine Gitarre in irgendeinem Lager herumgestanden hat, bevor sie ihren Weg ins bonedo-Testlabor gefunden hat.
Alle folgenden Audiofiles sind wie immer komplett unbearbeitet und werden von verschiedenen Amps wiedergegeben, die in der Regel mit einem SM57 und einem Sontronics Halo abgenommen werden. In unserem Fall durchläuft das Signal zwei alte Telefunken-Preamps und geht direkt über ein Avid HD i/o in Protools. In allen Beispielen schalte ich in jedem Durchgang die PU-Positionen durch, beginnend mit dem Hals Pickup.
Los geht es clean – als Amp dient ein Fender Deluxe.

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Clean Pick

Der Hals-Pickup klingt voll und liefert ausgesprochen angenehme Höhen. In der Mittelposition, also Hals- und Stegtonabnehmer gleichzeitig, wird es erwartungsgemäß hohl. Ich bin sehr gespannt, wie der Sound sich am angezerrten Amp macht! Als große Überraschung allerdings entpuppt sich der Steg-PU. Er ist nicht so dünn und höhenlastig, wie man es annehmen könnte, sondern eher mittiger im Klangbild. Somit bietet die Metropolis-S drei unterschiedliche Klangwelten, die sich hervorragend ergänzen.
Es bleibt beim selben Amp, jetzt aber wird gestrummt.

Audio Samples
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Clean Strum

Die Gitarre klingt im weitesten Sinne sehr “erwachsen“. Die Pickups erfüllen nicht nur ihren Job, sondern besitzen auch Persönlichkeit, die sich selbst bei einem so einfachen Strumming zeigt. Sie ist in keinem Moment aufdringlich, sondern klingt angenehm abgehangen.
Ich erhöhe den Zerrgrad und verwende jetzt einen Vox AC30.

Audio Samples
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AC30 Riff

Ich habe es geahnt, hier fühlt sie sich besonders wohl. Sie besitzt die Spritzigkeit, die man braucht, um dreckige und vorlaute Riffs aus dem Amp zu drücken. Alle drei Positionen gefallen mir ausgesprochen gut und machen ohne Wenn und Aber eine tolle Figur am zerrenden Amp.
Mehr Schmutz bitte! Der Marshall muss her, in diesem Fall ein JTM 45.

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JTM45 Riff

Das macht echt Spaß! Die Metropolis ist ein echtes Rock n Roll Brett und liefert erstklassige Sounds. Sie hat diesen Growl, gepaart mit fast schon frechen Höhen, der einen crunchigen Amp einfach gut aussehen lässt. Alle Attacks werden superschnell umgesetzt und klar definiert.
Jetzt noch etwas für die jungen Wilden mit einem moderneren High Gain Amp.

Audio Samples
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High Gain Riff

Tja, hier macht sie es mir nicht ganz so einfach. Natürlich liefern die Single Coils eine ganze Menge Krach im Sinne von Nebengeräuschen. Heraus kommt aber ein durchaus interessanter, fast schon dumpfer Sound, der eine ganze Menge Charakter hat. Ich habe für das Beispiel den Steg-PU verwendet, da der Kollege am Hals dann doch zu verwaschen war. Der sonst recht modern klingende Amp verliert in dieser Situation an Höhen und zeigt eine interessante Facette, die mir ebenfalls ziemlich gut gefällt.

Hagstrom_Metropolis_026FIN-1006252 Bild
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Profilbild von Lefty B Thompkins

Lefty B Thompkins sagt:

#1 - 20.10.2016 um 05:01 Uhr

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Ich konnte die Lefhanderversion für schlappe 169€ im Ausverkauf ergattern. Ein Wahnsinn. Hier bekommt man einen ganz eigenen Sound hin. Eigentlich müsste man sich sch´ämen für den Preis :-)

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