Fazit
Die Hagstrom H III ist eine leicht modifizierte Neuauflage des Urmodells aus den 60er Jahren. Verbessert wurden vor allem die Halskonstruktion und damit auch der Spielkomfort. Ansonsten hat man sich weitestgehend an die originalen Baupläne gehalten, mit allen Vor- und Nachteilen. Aber genau so muss es sein, denn sonst wäre es keine Reinkarnation der klassischen Hagstrom H III. Die Gitarre tendiert klanglich in Richtung Stratocaster, ihr Ton ist jedoch irgendwie rotziger und hat mehr von diesem alten Beatmusik-Charme. Die Bespielbarkeit ist auch dank der modernen Medium-Bünde viel besser. Abstriche gibt es allerdings beim Tremolo, das leider die Stimmung nicht hält, solange es freischwebend eingestellt ist. Ansonsten heißt es für Hagstrom Fans. Unbedingte Antestpflicht!
- sehr gute Bespielbarkeit
- Sound mit 60er Beatfaktor
- rotziger Zerrsound
- Tremolo (freischwebend eingestellt) nicht stimmstabil
- Hersteller: Hagstrom
- Modell: Retroscape H III SB
- Made in China
- Korpus: Erle
- Bauart: Solidbody
- Korpusform: Double Cut
- Hals: Ahorn geschraubt
- Griffbrett: Resinator
- Griffbrettradius: 15″
- Bünde: 22 Medium Jumbo
- Mensur: 628 mm
- Sattelbreite: 43 mm
- Tonabnehmer: 3 x Hagstrom Ceramic C-Spin-Singlecoils
- Schalter: Hals PU (on/off), Mitte PU (on/off), Steg PU (on/off), Master Tone (on/off), Mute (Rhythm) (on/off), Top (Bass Cut) (on/off), Mute
- Regler: Volume-Poti
- Bridge: Long Travel T-O-M Rollensteg
- Tremolo: Hagstrom Vintage Tremar Tremolo
- Tuner: Hagstrom 15:1 Die Cast
- Farbe: Sunburst
- Preis: 629,00 Euro
Peter W. sagt:
#1 - 06.08.2023 um 21:38 Uhr
Ich war neugierig auf die Gitarre,weil ich das alte Original aus den 1960er Jahren habe. Das Griffbrett ist griffiger und kräftiger als das Original und bis in hohe Lagen gut bespielbar.Elektronik ist wertig und funktioniert gut.Sounds sind fantastisch mit viel Twang und Knack in den Basssaiten und absolut brauchbar. Die Stimmung wird besser gehalten als bei so manchem namhafteren Hersteller auch dank Rollerbridge. Der ganz grosse Minuspunkt ist der Tremoloarm,der total schlackrig und wackelig ist .Die Halteschraube ist bei der Betätigung total überfordert und kann nicht dauerhaft fest arretiert werden. Der Saiten-und Federwiderstand sind konstruktionsbedingt hoch. Ich habe die Gitarre nur behalten da ich das Tremolo durch das alte ersetzen konnte.Die Originaltremolohalterung ist Schrott.Ich frag mich warum das keine Erwähnung im Review fand.
Peter W. sagt:
#1.1 - 06.08.2023 um 21:50 Uhr
Weil ich es ein bisschen verwirrend geschrieben habe,das Tremolo aus der 60er Jahre Hagstrom ist am Tremoloarm und mit Schraube stabiler als von der Retroscape.Ich habe dies in die Retro eingebaut.
Antwort auf #1 von Peter W.
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMortadelo sagt:
#2 - 29.11.2023 um 11:42 Uhr
Das mit dem Tremolo kann ich bestätigen, absolut suboptimal gelöst. Man kann den Tremoloarm allerdings schon arretieren. Dazu muss man minutenlang fummeln, bis man das Gewinde gefunden hat und dann kann man es mit einem 50cent Stück zudrehen. Da schlabbert zwar nichts wie oben erwähnt, aber der Jammerhaken ist absolut schwergängig und steht irgendwie immer im Weg. Macht keinen Spaß das Ding. Ansonsten ist die Gitarre, typisch Hagström, absolut genial und Top-Qualität. Wer Sixties-Sound mag, viel Twang und den entspr. Look mag, kann hier nichts falsch machen.