Fazit
Die Hagstrom Ultra Max Special zeigt sich als tadellos verarbeitete Gitarre, die ein breites Klangspektrum abzudecken vermag und ein klassisches Workhorse ist. Die Optik wirkt durch das Perloid-Binding und die attraktive Deckenmaserung sehr wertig und spottet dem Preis von gerade einmal runden 800 Euro. Auch wenn ich die Gitarre eher im Bereich Pop, Blues, Rock und Indie verorten würde, liefert das Instrument in eigentlich jeder Disziplin tolle Ergebnisse. Ein großer Überraschungskandidat ist für mich der Humbucker in der Mittelposition, der dem Instrument eine hohe Eigenständigkeit und eine ungewohnte Facette verleiht. Werkseinstellung und Bespielbarkeit sind ebenfalls ohne Beanstandungen, auch wenn ich mir hinsichtlich der Bundpolitur etwas mehr Sorgfalt gewünscht hätte.
Bei all diesen Features lohnt definitiv ein Anspielen, denn der Preis erscheint mehr als nur fair!
- breit gefächerter Grundsound
- Eigenständigkeit durch 3 Humbucker
- tadellose Verarbeitung
- Flexibilität durch Coilsplitting
- sehr gute Bespielbarkeit
- attraktive Optik
- Bünde nicht ausreichend poliert
- Hersteller: Hagstrom
- Name: Ultra Max Special
- Typ: E-Gitarre Les Paul-Type
- Herstellungsland: China
- Korpus: Mahagoni
- Decke: Riegelahorn
- Farbe: Gylden Burst
- Hals: Mahagoni, geleimt
- Halsprofil: Slim D
- Griffbrett: Resinator
- Griffbretteinlagen: Perlmutt
- Binding: Perlmutt, weiß
- Griffbrettradius: 15″
- Mensur: 648 mm (25,5″)
- Sattelbreite: 43 mm
- Bünde: 22 Medium Jumbo
- Schalter: 5-fach-Tonabnehmerschalter
- Potis: 1 Master Volume-Regler, 1 Tone-Regler, 5-Wege Schalter
- Tonabnehmer: Lundgren Design Model 2 AlNiCo am Hals, Lundgren Design Model 5 AlNiCo am Steg, 1x H-52 AlNiCo Mini Humbucker in der Mitte
- Ladenpreis 799,00 Euro (Oktober 2021)
Steve sagt:
#1 - 18.12.2022 um 02:32 Uhr
Ich hatte lange drauf spekuliert, mich aber lange nicht getraut. Erst jetzt habe ich beim letzten zu bekommenden Aussteller des Landes zugeschlagen und bin fast richtig begeistert. Fast, weil die gute noch einige Zeit brauchen wird um sich nicht mehr neu anzufühlen (Bünde, Griffbrett, meine Gewohnheit). Der Mittelpickup und der Bass-Cut sind zusammen mehr als genial. Da kommen Sounds raus, die man von so einer Gitarre (einer Paula mit Strat-Mensur) nicht erwartet. Mit etwas Geduld und Übung findet man "holzige" Sounds wie bei 70er ES oder sogar TeleTwang. Hut ab dafür. Die Bünde meines Ausstellengsstücks waren schon gut poliert, aber dem Griffbrett merkt man das Kunstharz auch beim genauen Hinsehen an. Aber was solls: Eine tolle Gitarre, an deren Aufbau (25,5" Paula mit MiniHB), Komponenten (ordentlicher Sattel, gute Mechaniken, tolle Bridge), Verarbeitung (keine Makel an Lack, Bindings oder sonst wo) oder Preis (da gibts um das Geld echt auch viel weniger) nichts wirklich zu kritisieren ist.