Praxis
Sound/Bespielbarkeit
Die Gitarre lässt sich im Sitzen wie im Stehen komfortabel handhaben, von Kopflastigkeit keine Spur. Dank des Halsprofils geht das Bespielen leicht von der Hand und der Hals besitzt genügend Fleisch, was gerade bei Bendigs wichtig ist. Trocken angespielt schwingt das Instrument lange und gleichmäßig aus, wobei der Klang sich hier eher etwas dunkler präsentiert – mit eine Folge der fehlenden Ahorndecke.
Für die folgenden Beispiele habe ich meinen Marshall JVM 410 verwendet, an den eine 2 x 12″ Box mit Vintage 30 Speaker hängt, die wiederum von einem SM57 aus dem Hause Shure abgenommen wird. Alle Beispiele wurden natürlich nicht weiter klanglich bearbeitet.
Los geht es wie immer im cleanen Kanal, wobei ich alle drei Pickup-Positionen, beginnend am Hals, einmal durchschalte.
Die Ultra Swede klingt in allen drei Positionen ausgewogen, wobei die typischen Merkmale der jeweiligen Position sehr schön herauszuhören sind. Zeigt sich der Halspickup warm und rund, kommen beim Steghumbucker wie erwartet mehr Mitten dazu und in der Zwischenposition wird es schön glockig. Insgesamt zeigt sie sich eher mittig als höhenreich spritzig, was aufgrund der Holzauswahl nicht verwundert.
Es folgt ein wenig Rhythmusarbeit, auch hier werden alle drei Positionen der Custom 62 Humbucker durchgesteppt. Am Amp verändere ich dabei nichts, es bleibt bei den Einstellungen des Beispiels zuvor.
Auch hier kann sie mit einem attraktiven, Vintage-angehauchten Sound gefallen. Alle Positionen klingen in den Attacks fett und breit, sehr schön!
Weiter geht es im Crunch-Kanal des JVM 410. Diesmal bekommt jede Pickup-Position ihr eigenes Audiofile.
Am angezerrten Amp macht sie wie auch im cleanen Kanal eine sehr gute Figur. Sie zeigt sie recht antrittsschnell und gerade der Steghumbucker liefert ein amtliches, dreckiges Rockbrett. Zwischen Hals- und Mittelposition kann ich keinen wirklich großen Unterschied hören, aber der Sound gefällt mir, denn er ist im Bassbereich etwas dicker, ideal für breite, flächige Akkorde.
Es folgen nun einige Beispiele im High-Gain-Kanal des Marshalls, wobei ich auch hier die Klangregelung des Verstärkers wie bei allen Beispielen in der Mittelposition stehen habe.
Die Hagstrom ist eine kleine, freche Rockgitarre, die auch mit einer ordentlichen Portion Gain umgehen kann, wie sie eindrucksvoll unter Beweis stellt. Natürlich kommt hier der wirklich sehr gut klingende Stegpickup voll auf seine Kosten und liefert einen klar strukturierten, mit genügend Bassreserven ausgestatteten Rock/Metal-Sound mit tollen Mitten.
Und wo wir gerade in der Heavy-Abteilung sind, stimme ich noch schnell die tiefe E-Saite auf D runter.
Für dich ausgesucht
Auch hier schwächelt die Hagstrom nicht im geringsten und liefert einen knackigen Ton mit schönem Mittenfokus. Alle Attacks kommen klar zur Geltung und geben dem Sound die erforderliche Definition.
Abschließend habe ich einen kleinen Blues aufgenommen und verlasse dafür die High-Gain-Gefilde. Lediglich eine Prise Hall aus dem Amp ist beim Leadsound zu hören, den ich anfangs mit dem Hals-, dann mit dem Steghumbucker gespielt habe.
Nun ja, nach all den Audiofiles zuvor verwundert es nicht, das die Ultra Swede auch in dieser Disziplin überzeugt.