Haken Audio schickte uns EaganMatrix, die Eurorack gewordene digitale Klangerzeugung des Continuum-Synthesizers zum Test. Der Haken Audio Continuum ist einer der interessantesten, aber auch teuersten Synthesizer auf dem Markt. Schon deshalb, weil die EaganMatrix-Engine des Geräts mit den rot-schwarzen „Tasten“ aus Stoff auf Expressivität und Komplexität setzt. Seit einigen Jahren arbeitet Haken daran, dessen einzigartige Klänge einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Ein Ergebnis ist ohnehin der kürzlich erschienene Synthesizer Osmose von Expressive E, der auf der Dynamic Engine basiert. Zuvor allerdings erschien bereits das Eurorack-Modul EaganMatrix. Dabei handelt es sich um ein Soundmodul mit über 500 Presets und einem USB-Port für das Sounddesign am Computer: Klingt spannend – bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Welche das sind und für wen sich die Haken Audio EaganMatrix trotzdem lohnt, darüber berichten wir in unserem Test.
Haken Audio EaganMatrix: Das Wichtigste in Kürze
- Polyphones Eurorack-Modul zur Klangerzeugung und -manipulation
- Unterschiedliche Syntheseformen (subtraktiv, FM, Waveguide und mehr)
- Steuerung über CV (monophon) oder MIDI/MPE+ (polyphon)
- Mehrere hundert Presets an Bord
- Sounddesign über USB mit dem Haken Editor am PC oder Mac
Details
Haken Audio Eaganmatrix – Überblick
Also, los geht‘s: Schrauben wir die Haken Audio EaganMatrix zum Test ins Eurorack! Da das schwarze Frontpanel mit seinen seltsam platzierten Minibuttons, Inputs und dem Pixel-Display von sich aus nicht viel über die Möglichkeiten des Moduls verrät, ist als erstes direkt ein Blick ins Handbuch nötig. Dort erfährt man, dass das EaganMatrix Modul so ziemlich alles sein kann, was man sich vorstellen kann: Klangquelle, Klangprozessor sowie CV– und MIDI-Generator. Die meisten Anwender werden es aber wohl als Klangquelle verwenden. Deshalb werden wir uns im Test darauf konzentrieren.
Die Haken Audio EaganMatrix kann monophon über CV oder achtstimmig polyphon über MIDI angesteuert werden. Bei Verwendung eines MPE-Controllers wie dem LinnStrument reagieren die mehreren hundert Presets also pro Note auf Tastendruck, Fingerposition und mehr. Mono ist dies übrigens auch über die CV-Eingänge W (Gate), X (Pitch), Y (Timbre) und Z (Loudness/Velocity) möglich. Alle verfügbaren Sounds und Effekte sind auf der EaganMatrix zudem in Bänken organisiert und mittels zweier Preset-Buttons kann man einfach zwischen den Bänken wechseln. 16 User-Presets sind ebenfalls schnell abrufbar – nützlich für den Live-Einsatz.
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Vier Parameter pro Sound sind einstellbar
Für jeden Sound gibt es in der Haken Audio EaganMatrix vier Parameter, die am Modul eingestellt werden können, und mithilfe der römischen bezifferten Taster angewählt werden. Die Werte kann man dann mit dem Push-Encoder neben dem Display einstellen – oder mit Steuerspannung über die entsprechenden Eingänge moduliert. Bei der Auswahl erscheint immer eine Textinformation auf dem Display, sodass man grob weiß, welchen Parameter man steuert. Wer es ganz genau wissen will, muss allerdings wieder das Handbuch mit seinen Preset- und Banklisten zurate ziehen. Um sich darin zurechtzufinden, sollte man auch die Abkürzungen für die Bänke lernen: „ST“ für String-Sounds, „DO“ für Drones, „Usr“ für User-Presets und so weiter.
Über die beiden Oktavschalter gelangt man in ein globales Menü. Hier werden die Pegel der Stereo Ein- und Ausgänge eingestellt. Außerdem definiert man hier zusätzliche Makro-Parameter. Überdies bietet das Menü Zugriff auf einen globalen EQ, um den Master-Output besser im Mix platzieren zu können. Ist das alles konfiguriert, kann es auch schon losgehen. Und welche Möglichkeiten man dann hat, das klärt der Praxisteil!