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Harley Benton AC PRO 60 und AC PRO 120 Test

PRAXIS
Die entscheidende Frage ist, für welchen der beiden Verstärker man sich letztlich entscheidet, denn trotz aller Gemeinsamkeiten unterscheiden sich die beiden klanglich voneinander. Aber dazu später mehr. Plug and play ist auch bei den Akustik-Amps von Harley Benton das Motto des Tages. Ich habe die Combos mit meinen beiden akustischen Gitarren gestestet, die, wie anfangs erwähnt mit unterschiedlichen Pickupsystemen bestückt sind,.
Mit den Gitarren kommen die beiden Amps auf Anhieb klar, wobei die Verstärker grundsätzlich die höheren Frequenzen etwas in den Vordergrund stellen. Deshalb steht der Treble-Regler bei beiden fast nie jenseits der 12-Uhr-Position. Der Bassbereich ist bei Akustik-Verstärkern so eine Sache, denn je nach Räumlichkeit braucht man hier mehr oder weniger Druck. Ich hab natürlich interessehalber auch mal eine E-Gitarre angeschlossen, weil ich hören wollte, wie der Verstärker das Signal magnetischer Tonabnehmer verdaut. In Kombination mit meiner ES 335 wird ihr leicht holziger Ton sehr schön herausgearbeitet, obwohl es für meinen Geschmack schon ein wenig zu Hi-Fi-mäßig klingt. Das soll uns an dieser Stelle auch nicht weiter kümmern, schließlich ist der Amp dafür nicht konstruiert. Wer ihn mit auf die Bühne nimmt und abwechselnd elektrisch und akustisch spielen will, sollte fürs harte Geschäft einen entsprechenden Zweitamp am Start haben.

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Mit der Godin A6 Ultra, die ja mit Metallsaiten bestückt ist, hat mir der zweite Kanal sogar noch einen Tacken besser gefallen, da ich hier den Obertonbereich als weicher empfinde. Mit der Flamencogitarre war es genau umgekehrt. Hier gefiel mir das Zusammenspiel mit dem ersten Kanal besser, da die Nylonsaiten naturgemäß einen weicheren Sound haben. Die Amps bringen die Eigenschaften der Gitarren sehr schön zur Geltung, ohne den Klang dabei zu stark zu verbiegen. Die Klangregelung dient mehr dem Anpassen an die jeweiligen Räumlichkeiten als dem Verbiegen des Gitarrensounds. Im Proberaum musste ich deshalb die Bässe etwas mehr herausstellen als bei meinen ersten Tests im Wohnzimmer. Mit den Mitten habe ich mich in einem Bereich zwischen 11 Uhr und 14 Uhr eingependelt, je nach Gitarre. Das jeweilige Klangergebnis ist letztlich abhängig vom verwendeten Instrument, daher kann ich hier kein Patentrezept für die Einstellung des Equalizers geben. Bei meinen Gitarren sind die Tonregler immer neutral eingestellt und Tretminen wie Kompressoren oder EQs kamen ebenfalls nicht zum Einsatz.
Für Singer/Songwriter eignen sich die Amps übrigens bestens zum Üben und für den Minigig im kleinen Kreis, denn auch die Sache mit dem Mikrofoneingang funktioniert bestens. Es gibt zwar keine Phantomspeisung für Kondensatormikrofone, aber wer ein dynamisches Mikrofon wie beispielsweise ein gut abgehangenes SM 58 sein eigen nennt, der wird hier absolut nichts vermissen. Man kann sich selber begleiten und hat so eine Art Mini-PA am Start, was aber nicht übertrieben werden sollte. Die angegebene Endstufenleistung entspricht nicht der eines 50 oder 100 Watt Röhrenamps. Möchte man den Amp zu Auftritten mitnehmen, macht es durchaus Sinn, sich das größere Modell anzuschaffen, da es mit zwei Lautsprechern ausgestattet ist und die doppelte Endstufenleistung besitzt.
Bei all dem Positiven, was die beiden Combos fürs kleine Geld zu bieten haben, fragt man sich natürlich, wo denn hier eigentlich gespart wurde. Nun, die Antwort ist schnell gefunden: Das sind ganz klar die Effekte, die leider nicht editierbar sind. Im Grunde genommen kann man nur einen der beiden Hallarten dazu nutzen, dem Klang eine gewisse Tiefe zu geben. Ich persönlich komme damit aber gut klar, denn zu viele Effekte verursachen live bekanntlich schnell Brei.

Audio Samples
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Ex1 Flamenco-Git Amp-Mic Ex1 Flamenco-Git DI-Out Ex1 Western-Git Amp-Mic Ex1 Western-Git DI-Out Ex2 Flamenco-Git Amp-Mic Ex2 Flamenco-Git DI-Out Ex2 Western-Git Amp-Mic Ex2 Western-Git DI-Out Ex3 Western-Git Amp-Mic Ex3 Western-Git DI-Out
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