Praxis
Bedingt durch den relativ kompakten Korpus und die Medium-Scale-Mensur lässt sich der Harley Benton B-25M wirklich überaus komfortabel spielen. Der Zupfarm kommt bequem auf der oberen Zarge zum Liegen, weil die Distanz zu den Saiten nicht so groß wie bei viele anderen Akustikbässen ist, zudem sind die tiefen Lagen dank der verkürzter Mensur absolut mühelos zu erreichen. Selbst schnelle Läufe in den mittleren Lagen gehen einem leicht von der Hand, weil die Bünde doch merklich näher zusammen liegen als bei einer herkömmlichen Longscale-Mensur.
Beim Spielkomfort hat der B-25M aufgrund seiner Bauart im Vergleich zu vielen anderen Akustikbässen also sicherlich schon mal die Nase vorn und kann souverän punkten. Das Korpusvolumen hat allerdings auch einen hörbaren Einfluss auf den Klang des Basses – hier muss man bei dem relativ kompakt gebauten B-25M logischerweise kleinere Abstriche machen.
Im unteren Bereich klingt unser Testbass etwas schlanker als ein herkömmlicher “Grand Concert”-Akustikbass, und auch in Sachen Lautstärke kann er natürlich nicht vollends mit größeren Modellen mithalten. Diese Kompromisse kann man zu Gunsten des hohen Spielkomforts aber durchaus eingehen, denn der B-25M liefert insgesamt immer noch einen sehr runden, ausgewogenen und präsenten Sound, mit dem man sich in kleinen akustischen Besetzungen sehr gut durchsetzen kann.
Für höhere Lautstärken hat der günstige Akustikbass einen Piezo-Tonabnehmer und den Harley Benton KLT-9A-Preamp an Bord. Mit neutralem Equalizer klingt der Bass zunächst etwas dünn und kühl – sobald man die Vierband-Klangregelung zur Hilfe nimmt, wandelt sich das Bild jedoch: Ein leichter Bass-Boost verschafft dem B-25M das erwünschte Fundament, und die etwas scharfen Höhen lassen sich mit dem Höhenregler problemlos ausfiltern.
Etwas Vorsicht ist bei der Dosierung der vier Frequenzen allerdings gefragt – zu starke Anhebungen sind nicht praxistauglich und bringen den Sound schnell aus der Spur. Für durchaus gelungen halte ich dagegen die Abstimmung des Presence-Reglers. Das Feature sorgt für Strahlkraft und Glanz in den Höhen und verstärkt lobenswerterweise keinerlei unangenehme Frequenzen.
Natürlich gibt es am Markt zahlreiche Tonabnehmersysteme, die akustischen Klang deutlich natürlicher und detailreicher abbilden als das System von Harley Benton Benton. Gemessen am extrem günstigen Preis des Basses geht die Klangqualität des KLT-9A-Systems meiner Meinung nach aber voll in Ordnung.
Und auch das integrierte chromatische Stimmgerät leistet gute Dienste: Die Anzeige der Tonabweichung ist zwar etwas nervös, der Bass lässt sich mit dem Tuner aber dennoch schnell und zuverlässig stimmen.
Für dich ausgesucht
In den folgenden Audiobeispielen könnt ihr den Harley Benton B-25M sowohl rein akustisch als auch verstärkt (mit verschiedenen Equalizer-Einstellungen) hören:
Peter Hertel sagt:
#1 - 11.08.2020 um 15:40 Uhr
Was das Preis/Leistungsverhältnis angeht ist die Thomann Marke immer ein Blick wert. Egal welche Instrumente man gerade sucht. Besonders wer unbedingt mal ein solches Instrument haben möchte. Ich habe eine Menge Harley Benton Instrumente und für's Hobby und für gelegentliche Gigs durch aus zu empfehlen. Ein Akustik-Bass fehlt mir noch. Der Bericht und die eigenen Erfahrungen mit HB und Thomann sind sehr überzeugende Argumente.Ich denke das ich zuschlage.