Die CLG-414 Bariton kommt gut gesichert im Pappkarton ins Haus. Einen passenden Koffer gäbe es auch. Dieser ist aber nicht im Lieferumfang eingeschlossen.
Unsere Testkandidatin wiegt 2375 Gramm und ist damit deutlich schwerer als die CLG-414 in der „Normalversion“ mit 1800 Gramm.
Eine Halterung für den Gurt ist separat mittig in der Zarge verschraubt, eine zweite am Halsfuß fehlt. Allerdings hat mich das große Instrument aus ergonomischen Gründen nicht unbedingt vom Hocker gerissen, wobei es sich aber komfortabel im Sitzen spielen lässt.
Hier noch Infos zur Stimmung der Baritongitarre. Die CLG-414BCE wird mit zwei blanken und vier umwickelten Saiten bespannt, jedoch erklingen alle Saiten (offen) jeweils eine Quarte tiefer als in Normalstimmung. Selbstverständlich braucht ein Instrument mit tieferem Frequenzgang auch wesentlich dickere Saiten. Die tiefe B-Saite (.070) hat deshalb einen ähnlichen Durchmesser wie die D-Saite einer Bassgitarre. Daraus resultiert folgendes Tuning: B (6) – E (5) – A (4) – D (3) F# (2) – B (1). In dieser Stimmung braucht man sich keine neuen Muster oder Griffe zu erarbeiten. Aber die Baritongitarre ist natürlich auch für andere Stimmungen offen.
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Baritongitarren fühlen sich unter Umständen in einer Band eher unwohl und hier macht auch die CLG keine Ausnahme. Praktisch könnte es im Zusammenspiel mit einem echten Bass Probleme geben, da die Baritongitarre „übergriffig“ in eine Domäne eindringt, die bereits besetzt ist. Auch Strummings liegen ihr nicht. In der Open-String Position kommt dann nur noch ein ziemlich undifferenzierter „Mulm“ an.
Die CLG ist meines Erachtens dann eher ein Instrument für ein Duo (Saxophon, Violine etc.). Mit einer starken rechten Hand bringt das Instrument aber auch anspruchsvollere Solospielstücke rüber. Am besten klingt sie, wenn eine ultratiefe Basslinie mit einer hohen Melodielinie kontrastiert. Allerdings können die beiden Diskantsaiten bisweilen auch drahtig klingen.
Klar, eine Baritongitarre soll aber nicht nur einfach in die Tiefe gehen. Leider macht die CLG nicht besonders viel Druck, vor allem, wenn es in die Niederungen geht.
Der Korpus ist einfach nicht groß genug. Hilfestellung leistet der eingebaute Presys II von Fishman, wenn man moderat einen Amp einsetzt, was ich empfehlen würde. Allerdings überpowert die tiefe leere B-Saite regelmäßig die anderen Saiten.
Die Saiten sind zwar vergleichsweise dick, fühlen sich aber trotzdem weich an, sodass man jeden Ton auch mit einem Vibrato verschönern kann. Mit den beiden blanken Diskantsaiten können auch Bendings problemlos realisiert werden. Die Halskonstruktion ist stabil, sodass der Ton nicht in die Knie geht. Auch die Saitenlage stimmt im Prinzip. Allerdings werden Powerchords moderat von einer Schnarrkulisse überlagert.
In dieser Verfassung kann die CLG 414 BCE einigermaßen entspannt vor ein Studio-Mikrofon treten. Hier kamen gleich zwei TLM 103 von Neumann zum Einsatz. Im Bassbereich habe ich den Presys II moderat eingeblendet.