Praxis
Klang und Spielpraxis
a) Handling
Der Hals schmiegt sich weich und schlank in die Spielhand. Unser Leichtgewicht bringt lediglich 1900 Gramm auf die Waage und die Balance stimmt sowohl im Stehen als auch im Sitzen. Auch der Daumen der Greifhand kann auf der ganzen Länge eingreifen. Eine leichte Griffbrettwölbung erleichtert das Spiel mit großen Barrégriffen. Rock-Licks mit Bendings sollte man lieber auf der E-Gitarre spielen, denn der spitze Halsfuß lässt nur bedingt den Zugriff auf die oberen Bünde zu. Außerdem bietet sich die CLD-30 SCM mit einer kräftigen Bespannung eher dem Strummer und Picker an. Mit der passablen Saitenlage in der Open-String-Position kann man sich durchaus auf ein gehobenes technisches Niveau begeben.
b) Klang
Die CLD-30 SCM braucht sich vor einem Mikrofon nicht zu verstecken. Mit moderaten Betonungen im Mittenbereich und seidig glänzenden Anteilen bei den Obertönen bietet sie ein ausgewogenes, transparentes Klangbild. Die dicken Saiten regen den massigen Korpus besser an und erhöhen die Lautstärke des Instrumentes. Ein Vergleich mit der Martin-Dreadnought, die im Bassbereich noch mehr Druck entfalten kann, wäre zwar vermessen, aber eine Norm, wie eine Dreadnought zu klingen hat, gibt es bekanntlich nicht. Rhythmen sollten sich in der kleinen Besetzung auch unplugged gut behaupten, denn die HB kann auch laut. Mit dem Plektrum darf man die CLD-30 SCM allerdings nicht übermäßig malträtieren. Bei großer Lautstärke können sich nämlich auch unschöne Geräuschanteile in das Soundbild einmischen. Der Picker allerdings darf problemlos auf unterschiedlichen Dynamikstufen musizieren, ohne dass sich die Klangeigenschaften subtil verändern. Einzeltöne präsentieren sich auf ganzer Länge mit ausgedehntem Sustain.
Der Single-Line Spieler kommt im Live-Betrieb mit kleiner Besetzung jedoch nicht ohne Verstärkung aus. Wenn ein Akustikverstärker in der Nähe ist, darf auch der Preamp zeigen, was er kann. Das elektroakustische Signal ist grundsätzlich brauchbar. Die Möglichkeiten sind mit dem 2-Band EQ aus technischen Gründen eher beschränkt, aber da ist ja auch noch die Klangreglung an Amp oder Mischpult. Und so kann der Spieler gut gestimmt und ohne Verstärkung auch im Zusammenspiel mit Stimmen, Kleinperkussion oder Kontrabass auf die Bühne gehen.
Im Studio sollte ein High-Cut-Filter zum Einsatz kommen, um dem Piezo-Knarzen, das ein Transducer üblicherweise im Obertonspektrum produziert, Einhalt zu gebieten.
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c) Hörbeispiele