Praxis
Auch beim Kennenlernen eines Instruments spielt der erste Eindruck eine große Rolle. Dieser fällt nach den ersten gespielten Tönen und Akkorden bei mir positiv aus, zumal die Einstellung ab Werk wirklich gelungen ist. Da klappert nichts, wofür auch die Saitenlage sorgt, die vielleicht für manchen noch ein kleines Stück niedriger sein darf, dafür aber völlig ohne Nebengeräusche auskommt.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenDer spürbar breitere Hals braucht eventuell etwas Eingewöhnung, besonders, wenn man im Vorfeld auf E-Gitarren oder auch Westerngitarren mit einer geringeren Sattelbreite unterwegs war. Spieler mit kleinen Händen könnten zudem unter Umständen einige Spieltechniken auf diesem Hals als unbequem empfinden. Für mich persönlich bleibt es allerdings bei der erwähnten Eingewöhnungsphase. Nur bei komplexeren Fingerstyle-Spielweisen ist mir ein schmalerer Hals doch lieber. Am Saitenabstand und damit auch am Spielgefühl für die rechte Hand ändert sich übrigens trotz der größeren Sattelbreite nichts.
Klanglich kommt dieses Grand Auditorium Modell recht voluminös und kernig daher. An der letzteren Eigenschaft dürften auch die gewählten Saiten ab Werk nicht ganz unschuldig sein, die zwar Greifgeräusche deutlicher hervorheben, sonst aber in ihrem Charakter sehr gut zum Instrument passen. Im Vergleich mit einem ähnlichen, aber deutlich teureren Modell, das ich in meinem Studio zur Hand habe, wirkt unsere Testkandidatin zwar kräftiger, dafür in den Höhen aber gedeckter, nicht so seidig und offen und in der klanglichen Ansprache auch etwas steifer. Bei einem Preis von knapp 300 Euro muss man aber hier auch die Kirche im Dorf lassen. Was klanglich geboten wird, kann sich auf jeden Fall sehen und hören lassen.
Die Größe dieser Gitarre kann zwischen Grand Concert und Dreadnought eingeordnet werden und hat den Ruf, sich für unterschiedliche Spielweisen gut zu eignen. Bei diesem Modell kann ich mich aber, unverstärkt gespielt, besonders für Strummings und Flatpicking-Ausflüge aufgrund des schon beschriebenen Sounds begeistern.
Jetzt aber ab vors Mikrofon!
Für die Hörbeispiele kommt heute ein Neumann TLM 102 in Höhe des 12. Bunds zum Einsatz, das durch einen Golden Age Pre-73 MK II Preamp läuft. Das Signal des Pickupsystems wiederum wird von einer Lehle Sunday Driver DI-Box verstärkt.
Los gehts mit einer Flatpicking-Figur. Ihr könnt wählen, ob ihr nur das Mikrofon, das neutrale Pickupsignal oder beide Signale im Mix hören wollt.
Für dich ausgesucht
Das erste Audiobeispiel bestätigt meinen Eindruck, dass wir hier einen vollen und drahtigen Sound zu hören bekommen. Das Pickup-System macht ebenfalls einen guten Eindruck, gibt alle Saiten gleichmäßig wieder und eignet sich zudem als zweite Signalquelle im Mix mit dem Neumann Mikrofon sehr gut.
Im folgenden Beispiel benutze ich einen Kapodaster am 5. Bund und gebe ein Fingerpicking zum Besten. Ihr könnt wieder zwischen den drei Signalen wählen.
Auch hier muss sich unsere weiße Probandin keineswegs verstecken. Die anfangs schon erwähnte etwas steife Ansprache des Tons sorgt vor dem Mikrofon für eine gewisse Direktheit, die mir gut gefällt.
Legen wir nun unser Ohr auf das Pickupsystem. Auch wenn der Pickupsound in seiner Grundausrichtung, neutral eingestellt, schon einen guten Eindruck macht, will ich nun hören, wie sich der Zweiband EQ klanglich verhält. Wie sich zeigt, hat der EQ des Pickup-Systems, wenn es nötig ist, noch ordentlich Luft nach oben. Ihr hört im folgenden eine Fingerpicking-Figur mit neutraler EQ-Einstellung danach booste ich den Bass und auch dezent die Höhen.
Das Ergebnis des dezenten Eingriffs mit Hilfe des EQs wirkt sich absolut positiv aus. Das Signal wirkt so noch eine Spur knackiger und lebendiger. Sehr schön.
Abschließend wollen wir uns die Gitarre auch noch im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten anhören. Ich habe dafür die Kombination aus Mikrofon und neutralem EQ gewählt, die auch hier, wie ihr gleich hören werdet, wirklich gut funktioniert.