Praxis
Vollmahagoni-Gitarren spielen klanglich in einer eigenen Liga. Ein Vergleich mit der Ur-Dreadnought von Martin aus Fichte und Palisander bietet sich deshalb nicht an. Auf der Grundlage klarer, gestochen scharfer Mitten klingt die CLD-15 sachlich und trocken. Der Ton überrascht zudem mit einer vergleichsweise ausgeprägten Obertonstruktur und einer langen Ausklingzeit, die einer Ballade entgegenkommt (Beispiel 1). Mit dem Plektrum (Beispiel 2) lassen sich noch mehr Obertonanteile hinzufügen. Im Bassbereich tönt sie erwartungsgemäß schlanker, bietet aber trotzdem einen ausgewogenen Klang mit einem beachtlichen Dynamikumfang. Die Intonation stimmt jedenfalls auf ganzer Länge.
Der Cutaway lässt im Prinzip auch den Zugriff auf die Diskantsaiten im 20. Bund zu, zumal auch die Saitenlage stimmt. Ein Gurtpin ist am Unterklotz verschraubt, ein zweiter fehlt. Die Ergonomie des voluminösen Resonanzkörpers reißt aber auch einen “gestandenen” Musiker nicht unbedingt vom Hocker. Der dünne Hals (Umfang: 11,5 cm) mit C-Shaping liegt bequem in der Hand und lässt sich auch in den höheren Lagen komfortabel bespielen.
Balladen bauen auf einem Ton mit langer Ausklingzeit auf.
Im Bandkontext ist die Gitarre sehr gut aufgehoben. Hier habe ich einen Daumenring anstelle eines Plektrums benutzt.
Rhythmen klingen smooth und sind auch im Obertonbereich präsent. Dabei kann die CLD-15 auch laut werden.
Für dich ausgesucht
Der Presys II ist ein solider Vertreter, den viele Hersteller in die Zargen ihrer Gitarren setzen. Er erfüllt die Mindestanforderungen und klingt am Amp mit Einschränkungen auch unter Studiobedingungen passabel. Dabei muss man erwartungsgemäß im Studio mit den üblichen Schnarzgeräuschen im Obertonbereich rechnen. Der große Klangkörper ist natürlich auch anfälliger für Rückkopplungen.