Praxis
Da unser Testmodell schon “aus der Tasche” ab der D-Saite aufwärts in der typischen Gitarrenstimmung ist, fällt mir der Umstieg von sechs auf vier Saiten nicht schwer. Der Grundsound des Instruments kommt wegen seiner kleinen Korpusmaße etwas “boxy” daher und präsentiert sich naturgemäß auch ein wenig detailarm, was auch ein Zugeständnis an die Preisklasse sein dürfte. Dennoch kann die Tenorgitarre in allen bespielbaren Lagen durch einen beständigen und ausgewogenen Ton punkten. Der Hals mit seinem modifizierten “Oval C-Shape” liegt erstaunlich gut in der Hand und fühlt sich schon nach den ersten Tönen recht vertraut an. Man sollte sich aber trotzdem darauf einstellen, unterschiedliche Spielweisen ein wenig an die Größe des Instruments anpassen. Generell sitzt man auch mit Harley Bentons kleinem Tenor-Schützling nicht ganz so bequem wie beispielsweise mit eine Dreadnought. Positioniert man aber ein sogenanntes Dynarette-Kissen auf dem rechten Bein, kann dies für Abhilfe sorgen. Diese Spielhilfen sind in der Klassikgitarren-Welt recht populär und erhöhen die Gitarre um einige Zentimeter. Möchte man unsere Kandidatin jedoch im Stehen spielen, empfiehlt es sich, den wie so oft bei Akustikgitarren nicht vorhandenen zweiten Gurtpin am Halsübergang nachzurüsten. An der Werkseinstellung der Gitarre gibt es nichts zu kritteln, und auch wenn der eine oder andere eine etwas flachere Saitenlage bevorzugt, finde ich auch diese absolut im grünen Bereich.
Für dich ausgesucht
Aufgrund seiner Limitierung im Tonumfang erweist sich das Tenor-Modell für mich als durchaus erfrischendes Werkzeug. Musikalisch ausgetretene Pfade bekommen auf einmal eine andere Note und laden zu kreativen Spielereien ein. Für einen klanglichen Eindruck habe ich euch drei Soundfiles mit verschiedenen spielerischen Ansätzen aufgenommen. Vor dem Instrument stand dabei ein Neumann TLM 103, welches vom Preamp meines Motu Interfaces verstärkt wurde.