Vielseitig einsetzbar!
Die Bluetooth-5.0-Schnittstelle des Harley Benton DNAfx Bass Mobile dient zum Abspielen eines Playbacks oder Drumgrooves von einem Smartphone oder Tablet. Auf meinem iPhone wurde der Kopfhörerverstärker nach der Bluetooth-Aktivierung auf Anhieb angezeigt und ich konnte die Geräte problemlos koppeln. Die Lautstärke des Playbacks wird dann am Handy an die Amp-Lautstärke angepasst – und schon kann der Jam starten!
Fast genauso einfach funktioniert die Verwendung als Audiointerface am Rechner: Nach dem Verbinden der beiden Geräte mit dem mitgelieferten USB-Kabel startet man seine DAW und öffnet die Audioeinstellungen, um das Harley Benton DNAfx Bass Mobile als Ein- und Ausgangsquelle auszuwählen.
Auf meinem Mac mit Logic Pro lief das Ganze völlig problemlos ohne Zusatz-Software, auf Windows-Rechnern muss man allerdings zuerst einen ASIO-Treiber installieren, der für niedrige Latenzen beim Aufnehmen und Abhören sorgt. An der Klangqualität gibt es nichts zu meckern – die aufgenommenen Sounds hören sich im Grunde genommen genau wie im Kopfhörer an.
Harley Benton DNAfx Bass Mobile – Sound
Und damit wären wir auch schon beim Thema „Sound“ und den Audiobeispielen, welche ich direkt aus dem Kopfhörerausgang des kleinen Kopfhöreramps aufgenommen habe.
Zum Anfang knöpfen wir uns die insgesamt sieben Verstärkermodelle vor, die der winzige Kopfhörerverstärker zu bieten hat. Die Effekte habe ich ausgeschaltet und die Tone-Setting befinden sich jeweils in der neutralen Stellung, damit ihr einen Eindruck vom direkten Amp-Sound bekommt.
Für dich ausgesucht
Gute Amp-Auswahl, gute Klangqualität
Die Auswahl der Amps ist durchaus sinnvoll und deckt ein relativ breites Spektrum ab. Man findet cleane Sounds mit neutralem Sound, angepasste Sounds für Slapping oder Plektrumtechniken, einen moderat verzerrten klassischen Overdrive-Sound, und schließlich sogar einen modernen Djent-Sound mit brutaler Verzerrung. Der Gain-Pegel ist bei den jeweiligen Sounds gesetzt – man kann die cleanen Sounds also nicht verzerren und auch die Zerrung bei den Distortion-Sounds nicht verringern.
Gemessen am Preis geht die Qualität der angebotenen Sounds für mich voll in Ordnung. Mir ist lediglich der Djent-Sound etwas zu harsch, und beim „Clean Solo / Ampeg SVT“-Sound höre ich einen merkwürdigen Modulations- oder Filtereffekt, obwohl alle Effekte bei der Aufnahme ausgeschaltet waren.
Im Kopfhörer klingen die Sounds noch eine Spur räumlicher und das Spielgefühl ist wirklich überraschend angenehm. Kar, in Sachen Dynamik sollte man hier keine Wunder erwarten, das Harley-Benton-Helferlein spricht aber beispielsweise bei den verzerrten Sounds durchaus auch noch auf verschiedene Spielnuancen an.
Arbeiten mit dem Tone-Regler
Als Nächstes hören wir uns an, welche Wirkung der Tone-Taster auf den Sound hat. Ich habe für die Aufnahme das Verstärkermodell Markbass TA501 verwendet und durch die fünf Settings geschaltet – Position 3 ist dabei die neutrale Einstellung. Wie man hören kann, sind allzu große Klangveränderungen nicht zu erwarten, der Sound lässt sich mit dem Tone-Taster aber etwas höhenreicher oder runder und milder gestalten.
Licht und Schatten bei den Onboard-Effekten
Zu jedem Verstärker-Sound kann einer von insgesamt sieben Effekten bzw. Effektkombinationen geschaltet werden. Auch hier geht die Qualität gemessen am Preis des Geräts durchaus in Ordnung, auch wenn die Modulationseffekte in meinen Ohren überzeugender klingen als die Raumeffekte. Einzelne Parameter der Effekte können zwar nicht angepasst werden, die Effektlautstärke lässt sich allerdings mit den Pfeiltastern verändern, was durchaus ein willkommenes Feature ist und den Nutzwert erhöht.
Soweit, so gut – die Auswahl der Effekte finde ich für ein Gerät, das dezidiert für den Bass bestimmt ist, allerdings leider etwas unglücklich. Der Chorus kann zum Beispiel nur in Verbindung mit dem Plattenhall verwendet werden und wirklich beliebte Basseffekte, wie beispielsweise ein Filter für Funky-Sounds oder gar ein Octaver, stehen gar nicht erst zur Verfügung. Hier sehe ich für die nächste Version durchaus Verbesserungspotenzial!
Rhythmen
Zum Abschluss habe ich noch ein paar der zur Verfügung stehenden Rhythmen aufgenommen, damit ihr auch vom Drum-Modul einen Eindruck bekommt. Viele der insgesamt 28 Grooves klingen etwas steif, einige funktionieren etwas besser und eignen sich durchaus zum Üben oder Jammen.
Was mir jedoch fehlt, ist ein simples Metronom zum Üben oder Warmspielen vor dem Gig. Klar, man kann natürlich auch über das Smartphone einen Klick einspielen, deutlich praktischer wäre aber fraglos eine Metronomfunktion auf dem Bass Mobile.
Harley Benton DNAfx Bass Mobile – das sind die Alternativen
Features | Harley Benton DNAfx Bass Mobile | Nux Mighty Plug MP-2 | Vox AmPlug 3 Bass |
Amp-Modelle | 7 | 13 | 7 |
Effekte | 7 | 13 | 3 |
Rhythmen | 28 | 10 | 9 |
USB-Schnittstelle | ja, für Aufnahmen und Firmare | ja, für Aufnahmen und Firmare | nein |
Bluetooth Audio | Ja | nein | nein |
Preis | 59,- € | 69,- € | 54,- € |
Produkt bei Thomann | Harley Benton DNAfx Bass Mobile kaufen (Affiliate) | Nux Mighty Plug MP-2kaufen (Affiliate) | Vox AmPlug 3 Bass kaufen (Affiliate) |
finn sagt:
#1 - 27.08.2024 um 08:56 Uhr
Hallo Rainer, danke für den schönen Test! Wenn man einen Premium-Klang haben möchte, nicht "gemessen am Preis": was würdest Du da gerne einsetzen? Gibt es hier auch etwas preisgünstiges, was Ear-Candy ist? Schöne Grüße und danke für Deine tollen Bass-Artikel!
Rainer.bonedo sagt:
#1.1 - 27.08.2024 um 16:39 Uhr
Hallo Finn, danke für die Blumen! Zu Kopfhörerverstärker mit Preamium-Sound fällt mir eigentlich nur der Boss Waza Air Bass ein. Das ist ein kompletter Kopfhörer zum Üben mit 1a Sound und tollen Features, kostet allerdings auch 10x so viel wie der Harley Benton DNAfx. https://www.bonedo.de/artikel/boss-waza-air-bass-headphones-test/ Die kleinen Plugs nehmen sich klanglich wahrscheinlich nicht allzu viel, getestet habe ich neben dem DNAfx allerdings bisher nur die älteren Vox Amplugs. Ansonsten vielleicht mal den NUX Mighty Plug MP-3 anchecken – kostet um die 100€ und wird durchaus gelobt. Viele Grüsse! Rainer
Antwort auf #1 von finn
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRainer Foehn sagt:
#2 - 27.08.2024 um 12:08 Uhr
Ich hätte gerne gewusst, welcher Jazzbass für das Erstellen der Audiobeispiele (Nr.1) verwendet wurde. Vielen Dank im Voraus!
Rainer.bonedo sagt:
#2.1 - 27.08.2024 um 16:41 Uhr
Hallo Rainer, zum Einsatz kam ein Fender American Original 70's Jazzbass. Der Blonde ganz rechts im ersten Bild: https://www.bonedo.de/artikel/namm-2018-fender-praesentiert-die-american-original-series/ Viele Grüsse! Rainer
Antwort auf #2 von Rainer Foehn
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenTim Stelzer sagt:
#3 - 29.08.2024 um 10:59 Uhr
Moin! "Man findet cleane Sounds mit neutralem Sound" – tja, das ist mir mit meinem DNAfx Bass Mobile bisher tatsächlich nicht gelungen. Ich habe ihn seit April. Meine diversen Bässe erkenne ich leider kaum wieder, wenn ich sie damit spiele. Und ich habe sämtliche (!) Einstellungsvarianten ausprobiert. Ich habe auch die Gitarren-Version des DNAfx Mobile – und erreiche dort tatsächlich mit dem Bass einen (für mich) um Längen besseren Clean-Sound als mit der Bass-Version. Das habe ich auch schon an Harley Benton geschrieben und gefragt, ob es da evtl. ein Firmware-Update gibt. Die wollten das ans Produktmanagement weiterleiten. Bisher keine Antwort. Die Drum-Sounds finde ich übrigens auch alles andere als überzeugend. Da klingt der Vox Amplug Bass tatsächlich auch deutlich besser, finde ich. Nachdem ich von der Gitarren-Version ziemlich begeistert war, bin ich von der Bass-Version des DNA fx Mobile eher enttäuscht. Schade. Aber vielleicht kommt ja noch ein Update. https://timschraubtbass.tim-stelzer.de