Praxis
Im ersten Teil des Praxistests spielt der DNAfx stereo direkt in das RME Fireface UFX und weiter in meine DAW.
Schön, dass die Werkspresets, die ich aufrufe, nur teilweise etwas zu effektbeladen wirken, und stattdessen einen relativ guten Querschnitt des Klangpotentials zeigen. Auch spezielle Sounds, wie sie in der Praxis vorkommen, sind hier nicht unterrepräsentiert.
Um zu erkennen, was der DNAfx GiT wirklich alles zu bieten hat, muss man sich an die eigene Preset-Programmierung wagen. Dank der sehr intuitiven Bedienung geht das ziemlich schnell von der Hand, wobei der Editor hier natürlich eine immense Arbeitserleichterung darstellt.
Ich beginne mit einem Cleansound und wähle den US DX, der einen Fender Deluxe Reverb emuliert. Das passende Cab wird übrigens sofort im Cab-Block vorgeschlagen, lässt sich jedoch jederzeit ändern. Die Cleansounds klingen perlig klar und mit dem Halspickup lassen sich schöne warme Jazztöne generieren.
Nun kommen wir in die Low Gain/Crunch-Ecke. Hierzu verwende ich zunächst einen Fender Blues Deluxe und parke einen Tubescreamer davor. Der typische “Texas-Blues”-Sound und die vertraut mittige Klangcharakteristik des Tubescreamers werden relativ gut getroffen. Auch die typischen Soundeigenschaften des Vox lassen sich erahnen, dennoch sind hier in beiden Fällen doch klare Unterschiede zu den berühmten Vorbildern zu erkennen. Mit etwas Tweaken lässt sich der Sound jedoch in eine durchaus einsatzfähige Richtung bringen.
Nun gehe ich zu einem höheren Gainsetting mit einer 5150-Emulation, die im DNAfx GiT “PV5050” benannt wird. Volle-High-Gain-Bretter funktionieren tadellos, bei meinem entsprechend dosierten Anschlag hingegen erkennt man deutlich die eingeschränkte Dynamik, wie sie von digitalen Geräten in dieser Preisklasse auch nicht anders zu erwarten ist.
Widmen wir uns nun den Effekten, die mit allem vertreten sind, was ein Gitarrist in der Regel braucht, plus einiger Sonderkandidaten wie Ringmodulator oder spezielle Filter.
Die Effektqualität der gebräuchlichen Typen wie Delay, Chorus, Tremolo oder Reverb überrascht mich angenehm, sodass sich die klassischen Brot-und-Butter-Sounds ohne Probleme abrufen lassen. Hier gilt es zu erwähnen, dass die Tap-Funktion am DNAfx GiT nur für das Delay und nicht für die Modulationsrate arbeitet.
Als besonders prozessorhungrig gelten Pitch-Shift-Effekte, und hier macht sich auch der niedrige Verkaufspreis bemerkbar, denn das Tracking des Oktavers, der sich im Pitch-Shift-Block verbirgt, arbeitet hinsichtlich des Tunings etwas ungenau und das Shifting auf hohen Intervalle sorgt für Artefakte in den hohen Frequenzen.
Für dich ausgesucht
Der Sound des Wahs ist eine äußerst angenehme Überraschung und ich dachte mir, dann gehen wir halt mal das volle Hendrix Programm durch. Ich wähle ein Plexi-Modell, genannt PLX-100, lade eine eigene IR einer 68er Pinstripe Marshallbox und lasse meiner Ferse freien Lauf. Die Trittfläche des Pedals erweist sich als komfortabel und man erhält ein sehr direktes Gefühl bei der Übersetzung des Drucks. Inwieweit das relativ dünne Plastikpedal einem aggressiven Dauerbetrieb standhalten kann, wage ich hier allerdings nicht zu prognostizieren.
Auch ein Akustiksimulator ist an Bord, der einer E-Gitarre den typischen Schimmer einer Steelstring verleihen kann. Zwar würde ich dafür meine hochwertige Dreadnought nicht verkaufen, aber um live einen unterstützenden Akustiksound beisteuern zu können, reicht das allemal.
In den nächsten Beispielen hört ihr das identische Setting, gespielt mit dem gleichen Riff. Erst in die DAW, dann in eine Endstufe und schließlich in eine Vorstufe. Ihr hört eine Ibanez Artist, bei der ich zunächst den Steg-Humbucker mit augefrissenem Volumenpoti und im Anschluss den Hals-Humbucker mit zurückgenommenem Volumenpoti einsetze.
Zunächst lade ich eine eigene Impulsantwort in das Pedal und mein Eingangsverdacht bestätigt sich: Gut ausgewählte Drittanbieter-IRs werten den Sound noch einmal deutlich auf. Wer bei der Benutzung eigener Impulsantworten Angst davor hat, die ganzen Einstelloptionen wie Mikrofonauswahl, -positionierung und -abstand zu verlieren, dem sei gesagt, dass das Drehen an den Parametern auch eher Veränderungen in Nuancen mit sich bringt und prinzipiell auch mit jedem EQ bewerkstelligt werden könnte.
Nun teste ich das Gerät in Verbindung mit einem echten Amp. Hierzu verwende ich einen Peavey Classic 20 und stöpsele das Pedal in den Return. Den internen Cab-Block schalte ich für das Preset aus, wobei ich die Deaktivierung rein theoretisch auch global für alle Presets abstellen könnte.
Das Pedal hängt jetzt direkt vor dem Input meines Amps, den ich versuche, relativ linear einzustellen:
Beide Settings mit Echtamp klingen für mich ebenso überzeugend und sogar noch einen Hauch druckvoller als die Direktvariante. Der sinnvollste Einsatzbereich wäre in diesem Fall natürlich, direkt in die Endstufe des Amps zu spielen.
Sam h. sagt:
#1 - 28.10.2020 um 12:04 Uhr
In the demo video (no talking) you have some "bonedo" presets. Would you share the settings with the audience ? Thanks !
Haiko Heinz sagt:
#1.1 - 28.10.2020 um 13:16 Uhr
Hi Sam, i´m really sorry but after reviewing the pedals, we have to send them back to the company with a full factory reset, so I don´t have the prests anymore. Cheers, Haiko
Antwort auf #1 von Sam h.
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenFLOYD HENDRIX sagt:
#2 - 13.11.2020 um 22:04 Uhr
Und wieder einmal beweist Thomann, mit seiner Hausmarke Harley Benton, dass Qualität, Soundvielfalt, Soundqualität, und Bedienkomfort keine Unsummen kosten muss. Harley Benton hat nicht nur dieses sehr gute Multieffektgerät sondern auch erstklassige Gitarren.
Hans sagt:
#3 - 16.05.2021 um 14:51 Uhr
Will this pedal work with bass guitar.
Is there some bass amp molulars and bass cabinets.
I have an HoTone Ampero in rehersal Rom and want One for practice at Home an as a spare for gigs
Haiko Heinz sagt:
#3.1 - 16.05.2021 um 17:00 Uhr
Hi Hans, as far as i remember there were no bass amps in the last firmware. But you could try a workaround and use a clean guitar amp and load a third party impulse response of a bass cabinet in the free slots or deactivate the amp block totally. Cheers, Haiko
Antwort auf #3 von Hans
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