Praxis
Bevor man anfängt, mit dem Drum n’Loop aufzunehmen, ist es wichtig, dass der für die jeweilige Aufnahmesituation passende Modus gewählt ist. Möchte man unabhängig von einem rhythmischen Raster arbeiten und den Start- und Endpunkt der Aufnahme selber setzen, muss der Asynchron-Modus aktiviert werden, bei dem das Sync-Logo im Display ausgeblendet wird. Hier lässt sich, wenn gewollt, der Drumcomputer separat aktivieren, wird aber nicht mit aufgezeichnet.
Für eine “klassische” Loop-Aufnahme sollte dieser Modus also aktiv sein. Andernfalls überrascht einen sonst der sofort anspringende Drumcomputer, was beispielsweise auf der Bühne keine Freude machen dürfte. Also Augen auf beim Aufnahmemodus!
Anders, als im Manual angegeben, leuchtet das Display während der Aufnahme grün, und wenn die Aufnahme abgespielt wird rot. Da man gemeinhin die Farbe Rot mit einem eingeleiteten Aufnahmemodus assoziiert, wirkt dieser Umstand für mich etwas irritierend.
Zu Beginn des Praxistests will ich zunächst hören, wie es um die Signaltreue des Pedals bestellt ist. Dazu drehe ich den ersten Kanal meines Röhrenamps ordentlich auf und generiere einen Crunchsound, an dem sich klangliche Unterschiede gut ausmachen lassen. Wir hören erst das Signal meiner Gitarre, direkt in den Verstärker gespielt. Danach schalte ich das Pedal dazwischen und spiele dasselbe Akkordmaterial erneut. Abschließend hören wir uns die Aufnahme an.
Mit einer kleinen Änderung des Sounds im Signalweg muss der Anwender leben. So sorgt das Drum n’Loop-Pedal im Vergleich zum direkten Ampsignal für etwas mehr Brillanz und Schärfe im oberen Frequenzspektrum und wirkt zudem ein wenig schlanker. Die abgespielte Aufnahme des Pedals zeigt dann erfreulicherweise für mich keine hörbaren Veränderungen mehr. Der mit dem Pedal im Signalweg entstehende Klangunterschied dürfte aber meines Erachtens in der Praxis wohl in den meisten Fällen kein Problem darstellen.
Nun will ich hören, wie das Pedal mit mehreren Overdubs und anderen Effekten umgeht und verlege es dafür an das Ende meines Pedalboards.
Wie man im folgenden Beispiel hören kann, macht unser Proband auch hier einen guten Job.
Dennoch soll nicht unerwähnt bleiben, dass das Pedal zwischenzeitlich für klangliche Artefakte in Form von Knacklauten sorgte, die dann aber nach ein paar Versuchen genau so unerwartet verschwanden wie sie aufgetaucht waren und sich im gesamten weiteren Testzeitraum nicht mehr wiederholten.
Legen wir unser Ohr nun auf die Drumcomputer-Funktion des Pedals. Wie schon erwähnt, hat das Pedal 40 abwechslungsreiche Grooves mit diversen Drumkits an Bord, die mit dem beigelegten Fußschalter zusätzlich mit verschiedenen Fill Ins versehen werden können. Weiterhin verfügen die Grooves über je ein Intro-Pattern zum Einleiten und ein Outro-Pattern zum Abschließen der Aufnahme.
Klanglich sollte man zwar keine Wunder erwarten, dennoch erfüllt der Drumcomputer bei Übungseinsätzen seine Funktion recht solide. Wer allerdings Grooves im 3/4 Takt oder in anderen krummen Taktarten sucht, wird hier nicht fündig werden.
Für einen klanglichen Eindruck habe ich euch mehrere Audiobeispiele mit einer Auswahl der Grooves und Fill Ins über beide Ausgänge in Stereo aufgezeichnet.
Für dich ausgesucht
Die Möglichkeit, die Aufnahme mit einem Intro einzuleiten, sorgt für einen entspannten Aufnahmeprozess. Neben willkommener Abwechslung in der Begleitung kann die Intro/Outro/Fill-Option auch im Unterricht eine gute Hilfe darstellen, um einzelne Parts eines Songs herauszuarbeiten bzw. zu markieren.
Abschließend hören wir eine Aufnahme, die ich mit dem Drumcomputer und einem E-Bass gemacht habe, mit aktiviertem Sync-Modus. Zudem kamen Intro- und Outro-Funktion zum Einsatz. Nach Abschluss der ersten Aufnahme habe ich noch ein Overdub hinzugefügt.
Möchte man unterwegs ungestört und möglichst lautlos üben, stellt das Drum n’Loop mit zusätzlichem Aux In und Kopfhöreranschluss eine gut funktionierende Lösung dar.
Die USB-Anbindung an den Rechner erfolgt über eine Software, die auf der Thomann-Produktseite für Mac und PC heruntergeladen werden kann. Nachdem man das Gerät in den Update-Modus versetzt hat, kann das aufgenommene Material vom Gerät auf den Rechner gezogen oder bereits aufgenommenes Material auf den Looper geladen werden. Allerdings muss man hier beachten, dass das Gerät mit 24Bit/48 kHz arbeitet. Dieses Format sorgt zwar für eine gute Auflösung, ist aber (von Aufnahmen für Filmproduktionen abgesehen) im Aufnahmealltag nicht unbedingt Standard.