So werden die Klangbeispiele im Test aufgezeichnet
Für die Soundfiles spiele ich die Harley Benton TL T-Style zunächst über einen 73er Fender Bassman, der durch die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks geschickt wird. Für die verzerrten Sounds verwende ich einen Marshall Plexi, was in den Audios auch entsprechend gekennzeichnet wird. Detailliertere Eindrücke vom fertig montierten Instrument sowie eine Anleitung zum Zusammenbau bekommt ihr außerdem im Video zu sehen.
Der Zusammenbau der Harley Benton Thinline Tele lief vollkommen problemlos und war in Windeseile erledigt. Die vorgefertigten Einzelteile waren tadellos vorbereitet und die Bastelarbeit hat richtig Spaß gemacht. Daher geht es nun an die Praxis!
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Die Gitarre zeigt sich dank ihres niedrigen Gewichts von 2,9 kg sehr rückenschonend und der Hals ist haptisch eine angenehme Überraschung. Der Sattel ist aus meiner Sicht einen Hauch zu hoch, weshalb in den ersten Lagen deutliche Intonationsprobleme auftreten. Auch ist die Kerbung der hohen E-Saite etwas unsauber, sodass hier ein deutliches Schnarren auftritt. Und hinsichtlich der Stimmmechaniken sollte man bei dem aufgerufenen Preis ebenfalls keine Wunder erwarten. Sie halten die Stimmung nur mäßig und ich war ganz schön häufig am Schrauben, bis ich die Audiofiles in Tune aufnehmen konnte. Der beigefügte 009er-Saitensatz ist etwas lieblos in einem Kranz zusammengewickelt und nicht verpackt, weshalb einige Saiten sichtbare Knickstellen hatten. Hier würde ich definitiv auf Hochwertigeres setzen und auch einen 010er-Satz bevorzugen. Dennoch präsentiere ich euch in den Soundfiles das Instrument, wie es geliefert wird und verzichte auf Optimierungen, die mit Mehrkosten einhergehen. Beim Anspielen zeigt sich gleich die nächste Überraschung: Der Pickupwahlschalter arbeitet verkehrt herum, weshalb die dem Hals zugewandte Position den Stegpickup liefert. Dieser Fehler ist nicht weiter tragisch, zumal man den Schalter auch nach Lösen der Mutter leicht drehen kann, aber ärgerlich ist es schon. Klanglich habe ich den Eindruck, dass die Gitarre mehr Potenzial hat, als die 99 Euro vermuten lassen, die sie kostet. Die Pickups sind etwas harscher und flacher als hochwertige Varianten, klingen aber dem Preis angemessen. Die Potis liefern ebenfalls einen besseren Regelweg, als ich es bei einem derartig günstigen Set vermutet hätte.
yumiyoshi sagt:
#1 - 11.06.2024 um 15:10 Uhr
Der Bausatz ist wirklich nur etwas für Leute, die sich ihrer eigene Gitarre gestalten wollen. Wenn man die nötige Liebe dazu hat, ist er eine coole Sache. Geld spart man damit definitiv nicht, denn wenn man vernünftige Hardware haben will, ist man mit den Kosten für's Nachrüsten plus dem sowieso nötigen Geld für den Lack (gibt's leider nicht für Luft und Liebe) schnell dort, was man für eine fixfertige Einsteiger-T-Style-Gitarre zahlt, ohne dass man die Arbeit hat.