Harley Benton Enhanced MP-5EB Test

Der fachkundige Tieftöner erkennt auf den ersten Blick, dass sich die Thomann-Hausmarke Harley Benton bei der Entwicklung der Enhanced-Modelle von der sehr populären California-Serie der deutschen Bassschmiede Sandberg inspirieren ließ. Die Ähnlichkeiten sind allerdings nicht nur optischer Natur: Harley Benton zieht auch bei den Features alle Register und trimmt die prinzipiell klassisch konstruierten Bässe mit durchdachten Detaillösungen zu zeitgemäßen, klanglich flexiblen Arbeitsgeräten. Preislich rangieren die Enhanced-Bässe jedoch deutlich unter dem Niveau der Vorbilder und sind damit besonders für Bass-Einsteiger und Bassisten mit knappem Budget interessant. In diesem Test knöpfen wir uns den fünfsaitigen Harley Benton Enhanced MP-5EB in der Finish-Variante “Lake Blue” vor – ich bin wirklich sehr gespannt, was der preiswerte Fünfsaiter in Sachen Sound und Spielkomfort zu bieten hat!

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Details

Bei der grundsätzlichen Konstruktion des Enhanced-Bässe orientiert sich Harley Benton an den Klassikern aus dem Hause Fender. Dementsprechend handelt es sich beim Harley Benton Enhanced MP-5EB um einen klassischen Schraubhals-Bass, welcher einen Erle-Korpus im Presicion-Bass-Stil und einen Hals aus Ahorn besitzt.

Sogar die Lackierung meines Testkandidaten kommt, wie man bereits an der Bezeichnung “Lake Blue” erkennen kann, in einem traditionellen Fender-Farbton – richtig, das poppige Blau heißt bei Fender “Lake Placid Blue” und ist auch heutzutage noch sehr beliebt. Klasse: Auch die Kopflatte wurde beim Harley Benton Enhanced MP-5EB blau lackiert, was bei Budget-Bässen aus Kostengründen eher selten der Fall ist!

Fotostrecke: 4 Bilder Ein Korpus aus Erle und ein Hals aus Ahorn – das sind …

Bei der Verbindung von Hals und Korpus geht Harley Benton keine Kompromisse ein und setzt auf eine stabile Sechspunkt-Verschraubung. Das gehört in dieser Preisklasse genauso wenig zum Standard wie die Rändelschraube am Griffbrettende, mit welcher die Halskrümmung sehr komfortabel justiert werden kann.
Als weitere Feintuning-Maßnahmen an der Halskonstruktion kann man sicherlich den Tusq XL-Sattel und den Nullbund bezeichnen. Für das mit 22 Bünden bestückte Griffbrett kommt Macassar-Ebenholz zum Einsatz, ein weißes Binding und große Block-Inlays unterstreichen den klassischen Look des Fünfsaiters von Harley Benton.

Fotostrecke: 4 Bilder Stabile Sechspunkt-Verschraubung des Halsfußes.

Die Hardware für sämtliche Enhanced-Modelle bezieht Harley Benton vom koreanischen Hersteller WSC, der über langjährige Erfahrung in diesem Bereich verfügt. Die Komponenten machen auf mich einen guten Eindruck und wirken insgesamt sehr solide. Bei den Stimmmechaniken handelt es sich um klassisch-offene Vintage-Modelle mit Clover-Flügeln, und als Brücke kommt das massive WSC-Modell SK5 zum Einsatz.

Die Bridge lässt sich komfortabel justieren und bietet sogar eine “String-Trough-Body” – Option – die Basssaiten können also wahlweise auch durch den Korpus aufgezogen werden, was den Auflagedruck auf die Saitenreiter nicht unbeträchtlich erhöht. Wenn der Saitenwechsel mal schnell gehen muss oder das Einfädeln zu lästig ist, können die Saiten bei der Quick-Load-Bridge aber auch einfach von oben eingehängt werden – ein durchaus lobenswertes Konstruktionsmerkmal der SK5 von WSC!

Fotostrecke: 4 Bilder Die Brücke stammt – wie die restliche Hardware – aus Südkorea und …

Den traditionellen Pfad verlässt Harley Benton endgültig bei den Tonabnehmern und der Elektronikausstattung des Enhanced MP-5EB, denn hier kommen eher moderne Komponenten zum Einsatz, wie man sie beispielsweise von der bereits erwähnten Sandberg California-Serie kennt. An der Brücke sitzt ein fetter Humbucker im Music-Man-Stil und die Klangübertragung am Hals wird von einem sogenannten reversed Split-Coil-Tonabnehmer mit großen Magneten übernommen.

Beide Pickups stammen von der Firma Roswell, die übrigens zum bereits erwähnten koranischen Zulieferer WSC gehört. Auch die aktive Elektronik, die den Harley Benton Enhanced MP-5EB mit einem Zweiband-Equalizer ausstattet, stammt von demselben Hersteller. Geregelt wird am Bass mit einem Lautstärke-Regler, einem Balance-Regler und schließlich den beiden EQ-Reglern für Bässe und Höhen. Wer auf passive Sounds steht oder einfach gerade keine 9-Volt-Batterie zur Hand hat, muss nur den Lautstärke-Regler (Push-Pull-Funktion) ziehen und umgeht damit die aktive Roswell GMA2-Elektronik.

Fotostrecke: 4 Bilder In der Halsposition findet sich ein “Reverse P”-Pickup, während …
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