Praxis
Wie bereits erwähnt, macht das Pedal einen durchweg robusten Eindruck und auch die Schalter sind in Ordnung, nichts stört beim Ein- und Ausschalten. Das Rauschen hält sich für ein Pedal mit solchen Gain-Kapazitäten noch im Rahmen, aber ein Noisegate für die Spielpausen wäre trotzdem sinnvoll, allerdings steht dem verständlicherweise der Preis im Weg. Verglichen mit preislich wesentlich höher angesiedelten Geräten schneidet der Extreme Metal in dieser Disziplin aber nicht schlechter ab, lediglich bei hohen Drive-Einstellungen wird es etwas kritisch. Um einen angemessenen Pegel im Vergleich zum Cleansound bei ausgeschaltetem Pedal zu erhalten, sollte man den Level-Regler etwas weiter aufdrehen, zwischen 14 und 15 Uhr ist für mein Gefühl die optimale Balance erreicht. Mit Klangregelung und Drive in mittlerer Position erhalten wir so einen recht natürlich klingenden Zerrsound mit sattem Gain.
Gitarre | High | Mid | Low | Boost | Level | Drive |
---|---|---|---|---|---|---|
SG | 12 | 12 | 12 | Off | 15 | 12 |
Der Grundsound klingt also sehr ordentlich, und bevor wir uns den Klangverbiegungen widmen, wird erst einmal das Gainspektrum erforscht. Der Extreme Metal gibt auch einen Ton von sich, wenn das Drive-Poti komplett abgedreht ist, somit kann der Regelweg komplett ausgeschöpft werden. Bei dieser minimalen Gain-Einstellung kann sogar noch mit der Anschlagsdynamik der Zerrgrad gesteuert werden, was bei Metal-Pedalen nicht unbedingt immer der Fall ist. Ihr hört als nächstes ein Beispiel, bei dem ich zuerst leicht mit den Fingern und dann hart mit dem Pick angeschlagen habe.
Gitarre | High | Mid | Low | Boost | Level | Drive |
---|---|---|---|---|---|---|
SG | 12 | 12 | 12 | Off | 16 | 7 |
Bei den niedrigen Drive-Einstellungen klingt der Sound in den Mitten etwas „gefiltert“, als hätte man ein Wah-Pedal mit fester Position und nur leichtem Wirkungsgrad vorgeschaltet. Aber dieser Sound hat durchaus seinen Reiz und wird von nicht wenigen Gitarristen gerne eingesetzt. Hier ist ein Beispiel bei Drive auf 9 Uhr, bei der man schon eine gute Packung Verzerrung erhält.
Gitarre | High | Mid | Low | Boost | Level | Drive |
---|---|---|---|---|---|---|
SG | 12 | 12 | 12 | Off | 15 | 9 |
Bei Drive auf 11 Uhr nimmt die Zerre langsam Fahrt auf und wird auch im Grundsound etwas bissiger, was naturgemäß der Durchsetzungskraft zugutekommt.
Gitarre | High | Mid | Low | Boost | Level | Drive |
---|---|---|---|---|---|---|
SG | 12 | 12 | 12 | Off | 15 | 11 |
Wenn der Drive Regler über die 12 Uhr Position weitergedreht wird, wird auch der Sound dichter, das Kompressionsverhalten wird stärker und der Low-End-Bereich kommt etwas kräftiger aus dem Lautsprecher. Leider betrifft das auch das Rauschen, bei höheren Settings ist der Studioeinsatz nicht mehr zu empfehlen. Aber das war eigentlich auch nicht zu erwarten. Auch in der Transparenz baut der Extreme Metal bei höheren Gaineinstellungen ab, Akkorde und einzelne Anschläge sind nicht mehr deutlich zu orten. Hier liegen eindeutig die Unterschiede zu teureren Pedalen.
Für dich ausgesucht
Gitarre | High | Mid | Low | Boost | Level | Drive |
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SG | 12 | 12 | 12 | Off | 15 | 15 |
Nun geht es an die Klangregelung, und die arbeitet recht effektiv. Man kann die Mitten ordnungsgemäß für die klassischen Mid Scoop Sounds herausdrehen, die Höhen können weiter im Geschehen geregelt werden, wenn es bissiger werden soll. Bei Höhen und Mitten würde ich aber grundsätzlich nicht weiter als 15 Uhr aufdrehen, denn danach wird es etwas klinisch in den oberen Frequenzen, was aber auch immer von der Drive-Einstellung abhängt. Die Bässe kann man bei geringeren Zerrgraden noch etwas anheben, aber bei höheren Drive-Settings wird es sehr undefiniert im unteren Bereich und es empfiehlt sich, den Bassanteil etwas abzusenken. Hier macht sich der niedrige Preis auch klanglich bemerkbar. Während Pedale in einer höheren Preiskategorie auch bei extremen EQ-Einstellungen noch druckvoll und durchsetzungsfähig klingen, ist beim Extreme Metal dann doch schnell das Ende der Fahnenstange erreicht. Hier sind zwei Beispiele mit unterschiedlicher Einstellung der Klangregelung (Muffiges Stoner Riff mit der Les Paul):
Gitarre | High | Mid | Low | Boost | Level | Drive |
---|---|---|---|---|---|---|
Les Paul | 9 | 8 | 12 | Off | 15 | 12 |
Mid Scoop Sound, ebenfalls mit der Les Paul:
Gitarre | High | Mid | Low | Boost | Level | Drive |
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Les Paul | 13 | 9 | 11 | Off | 15 | 14 |
Mit dem Boost lässt sich das Klangspektrum noch etwas erweitern. Eigentlich ist es eine gute Idee, einen kleinen Frequenzbereich anheben zu können, um einen zweiten Zerrcharakter per Fußschalter abzurufen. Dabei kommt es aber auf etwas Fingerspitzengefühl an, denn je nach Einstellung von Höhen und Mitten kann es im angehobenen Frequenzbereich sehr schnell extrem bissig klingen. Experimentieren lohnt sich auf jeden Fall, wenn man extreme Zerrsounds erhalten und dem Namen des Pedal gerecht werden möchte. Hier ein Beispiel, bei dem ich zuerst mit dem normalen (Zerr-) Sound gespielt und dann den Boost beim klingenden Powerchord aktiviert habe.
Gitarre | High | Mid | Low | Boost | Level | Drive |
---|---|---|---|---|---|---|
Les Paul | 12 | 9 | 11 | 9,5 | 15 | 14 |
franz sagt:
#1 - 29.09.2014 um 15:19 Uhr
Gefällt mir mit E-Bass sogar besser als mit Gitarre.
ChildrenoftheReaper sagt:
#2 - 10.07.2015 um 22:03 Uhr
Der BESTE Metalverzerer den ich je hatte, er lässt alle anderen, egal ob das der MT2 der ML 2 der Metal Master, oder was auch immer ist, Uralt aussehen
FLOYD HENDRIX sagt:
#2.1 - 07.10.2021 um 09:40 Uhr
Der MetalMaster & der MT2 können mit dem HB Extreme Metal nicht mithalten....Der ML2 schon etwas mehr, aber auch er überholt den Exterme Metal nicht. 1.Platz: Harley Benton - Extreme Metal. 2.Platz: Boss- ML2
3.Platz: Digitch - Metal Master. 5.Platz: Boss MT2
Antwort auf #2 von ChildrenoftheReaper
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenUwe sagt:
#3 - 08.03.2022 um 13:03 Uhr
Ich hatte schon viele Zerrpedale für Metal, den MT2, ML2, Metal Master, Death Metal, und wie sie alle hießen. Alle habe ich wieder verkauft, weil man bei keinem dieser Pedale einen wirklichen Metalsound hin bekommt. So stieß ich dann auf der Suche nach einem neuen Metalpedal auf das Harley Benton Extreme Metal. Na dann also mal angeschlossen und getestet. Gehäuse / Optik: / Podis Das Gehäuse ist natürlich bei einem Metalpedal in Schwarz lackiert. Die aufgedruckten Symbole und Beschriftungen sind sauber und klar leserlich. Das Gehäuse ist robust und aus Metall. Die Podis sind in Weiß gehalten und O.K, keine hakeln, wackeln und kein kratzen und von der Größe her auch richtig dimensioniert. Von der Optik sieht das Pedal nach Oberklasse aus, aber ist das auch beim Sound so? Wir werden sehen / hören. Netzteilanschluss ist an der rechten Seite. Was aber auch auf dem Board bei der Verkabelung keine Schwierigkeiten macht. Das Batteriefach ist einfachem zu öffnen mit einem Deckel aus Plastik an der Unterseite, ohne das nervige zusammendrücken von Pins oder aufdrehen von Gewindepins an irgendwelchen Tritttastern. Weil ich das Gerät auf einem Gatorboard mit Stromversorgung betreibe, spielt der Batteriewechsel bei mir keine Rolle. Das Gerät hat einen Bypass und einen Boost. Die Kabel sitzen fest in den Buchsen, da wackelt nichts Der Schaltknopf für An / Aus erledigt seine Arbeit ohne ein Knackgeräusch. Genauso wie der Boostschalter. Eine LED zeigt den Schaltzustand, AN oder AUS an, auch für die Boostfunktion, die mit dem linken Boostschalter aktiviert und mit dem Boost-Regler geregelt wird. Sound: Im Bandbetrieb getestet: Die Sounds sind alle sehr gut, von leicht angezerrt für Metalballaden bis hin zum vollen Metalbrett reicht die Soundpalette, das Pedal trägt seinen Namen Extreme Metal also zu Recht. Für filigranes Akkordspiel ist diese Pedal nicht so sehr geeignet, aber auch bestimmt nicht dafür konzipiert worden sondern vielmehr für das Spiel mit Powerchords oder ordentliches Shredding und geschrubbe auf der Metalaxt. Dieses Pedal ist aggressiver und damit besser für Metal geeignet als anderen die ich jemals hatte, es gibt Pedale, die wesentlich teurer sind aber weder den Sound noch die Soundmöglichkeiten bzw. Soundvielfalt bieten, die das Harley Benton Extreme Metal bietet. Ich nutze das Pedal für Melodic Death Metal. Aber es sind alle Stilrichtungen des Metal damit machbar von normalem Heavy Metal bis hin zu Black Metal. Mit der Klangreglung kann man auch eine im Standarttuning gestimmte Sechseiter Gitarre tiefer klingen lassen ohne das man sie eine halben Ton oder 1 Ton tiefer stimmen muss. Auch lässt sich die Klangreglung so einstellen, das man aus einer normalen 6 Saiter die Klangstimmung einer 7 oder 8 Saiter herausholen kann. Die angesprochene Boostfunktion macht nicht nur Solos lauter sondert liefert auch noch die Extraportion Gain, dabei werden allerdings die oberen Mitten angehoben. Für einen Death oder Blackmetalsound oder Sound wo die Mitten nicht angehoben werden sollen, lässt man die Boostfunktion besser aus. In der Praxis hört man deutlich die klangliche Auswirkung. Auf Grund der vielfältigen Einstellmöglichkeiten und Sounds lässt das Harley Benton Extreme Metal alle anderen Metalzerrpedale alt aussehen, denn mit keinem anderen Metalzerrpedal bekommt man alle diese Sounds und Einstellungen hin. Auch unser Leadgitarrist hat seine Zerrpedale, auch die von Boss, gegen das Harley Benton Extreme Metal getauscht. Da fragt man sich, warum man für Metalezerrpedale mit weniger Soundvielfalt und Soundqualität, mehr Geld bezahlen soll? Ein eventuelles Rauschen, welches ich auch bei dem 3x so teuren MT2 hatte, lässt sich mit einem Noise Gate eliminieren, so dass das Extreme Metal auch im Live- und / oder Studioeinsatz zu gebrauchen ist. Fazit: Das Harley Benton Extrem Metal ist eigentlich das Metalpedal. Ein gleichwertiges Metalzerrpedal mit den Soundmöglichkeiten und Soundqualität zu finden dürfe eine langwierige Angelegenheit werden, sofern das überhaupt möglich ist. Wer die Qualität von Sounds und Equipment nur am Preis oder am Namen festmacht, dem wird hier sicherlich das exzellenteste Metalzerrpedal das auf dem Markt ist entgehen, denn das Extreme Metal liefert exzellente Zerrsounds und Zerrsoundvielfalt, und das für nur 29,90 Euro. Das Extreme Metal übertrifft locker die höherpreisigen Mitbewerbern in Soundqualität und Soundvielfalt und ist für mich das METALREFERENZPEDAL, auch im Live- und Studioeinsatz. Für alle die, die Metal spielen ist diese Pedal unentbehrlich. Klare Kaufempfehlung !!! Ich habe das Pedal jetzt über 5 Jahre im Einsatz, die Funktion ist immer noch einwandfrei. Gut, je nach Einstellung rauscht es ein wenig, aber das ist KEIN Grund das Pedal schlecht zu machen oder es gar zurück zusenden, denn jeder GUTE AMP hat ein NoiseGate.......Für mich gilt nach wie vor: Das Harley Benton Extrem Metal, ist DAS Metal-Referezpedal überhaupt, weil es eine super Zerre hat und verschiedene MetalSounds bzw. die dazugehörigen Zerren einstellbar sind, das bekommt man mit keinem anderen Metalzerrpedal hin. (Persönlicher Erfahrungswert). Immer noch 100 % Kaufempfehlung und 5 Sterne in allen Bereichen.