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Harley Benton FL-100 Test

Praxis

Mono
Der FL-100 ist für Stereobetrieb ausgelegt, aber wir werden am Anfang erst einmal den eindimensionalen Mono-Klang erforschen, zumal der auf der Bühne in der Regel die größere Rolle spielt. Zum Einstieg gibt es die 12-Uhr-Einstellung, bei der sich alle Regler in mittlerer Position befinden, das Ganze bei einem unverzerrten Sound des Amps. Um den Klangunterschied zwischen Effekt- und Originalsignal deutlicher zu machen, habe ich das Ganze ohne Effekt (Bypass) aufgenommen.

Audio Samples
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Clean Mono
GitarreManualResRateDepth
Tele12121212

Hier fällt direkt der stark reduzierte Bassbereich beim Effektsound auf – das klingt verdächtig nach „Out Of Phase“. Im Vergleich zum Bypass-Signal ist der Flangersound wesentlich dünner und schwächer. Einen Einfluss darauf hat natürlich auch die Position des Manual-Reglers, der den Frequenzbereich des Flanging-Effekts bestimmt. Wenn dieser in der Mitte steht, wird schon in höheren Frequenzgefilden gearbeitet, also hören wir uns das Resultat bei einem Flangersound mit der Centerfrequenz ganz weit unten an. Auch hier wieder das Bypass-Signal vorneweg.

Audio Samples
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Light Mono
GitarreManualResRateDepth
Tele771417

Es wird zwar etwas besser, aber der Klangverlust im Bassbereich ist schon deutlich zu hören, die Konkurrenzprodukte im höheren Preissegment klingen im direkten Vergleich wesentlich fetter. Na ja, irgendwo muss sich der günstige Preis halt doch bemerkbar machen. Aber man kann jetzt nicht sagen, dass der FL-100 schlecht klingt. Es ist eben ein etwas hohler und schlanker Klang, aber auch das kann manchmal sehr vorteilhaft sein, weil der sich in der Band unter Umständen besser durchsetzt. Besonders bei tiefergestimmten Gitarren wummern Riffs auf den tiefen Saiten nicht so. Trotz allem fehlt mir der düstere Flangingsound, das Ganze ist mir eine Spur zu verhalten. Hier das Beispiel mit der weit nach unten gestimmten SG.

Audio Samples
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Low Mono
GitarreManualResRateDepth
SG9131317

Die letzte Disziplin im Monobetrieb ist der Distortionsound. Hierfür wurde die Ratte (Proco The Rat) vor den Flanger geschaltet und mit mittlerem Gainanteil betrieben. In der folgenden Einstellung erinnert der Klang fast ein wenig an eine Talkbox, einen Sound, den ich in dieser Form von einem solchen Effekt noch nicht gehört habe. Allerdings meine ich das Ganze durchaus positiv, denn das ist es eben, was diese Effektpedale ausmacht. Jedes verfügt über einen eigenen Charakter und einen eigenen Sound.  Und das gefällt mir bei unserem Probanden gut. Nun hört Ihr wieder zuerst nur Distortion und dann Distortion und Flanger.

Audio Samples
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Distortion Mono
GitarreManualResRateDepth
Les Paul12151411

Stereo
Jetzt kommen wir zum Einsatz des Pedals in Stereo, wobei der Flanger über zwei Sovtek MIG-50 mit jeweils einer 4×12 Box verbunden ist. Hier bestätigt sich auch der kleine Verdacht, dass sich beim Mono-Signal irgendwo ein Phasendreher eingeschlichen haben musste, denn jetzt ist die Bassabsenkung und der hohle Sound nicht mehr vorhanden – in dieser Einstellung ist der Modulationssound angenehm dezent.

Audio Samples
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Clean Stereo
GitarreManualResRateDepth
Tele12121212

Der breite Stereoeffekt bleibt aber trotzdem aus, und im Vergleich zu anderen Stereo-Flangern ist das Ergebnis beim FL-100 eher sparsam. Hier ein Beispiel mit voller Effektintensität (Depth).

Audio Samples
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Light Stereo
GitarreManualResRateDepth
Strat17111317

Mit einem sehr langsam eingestellten Effekttempo kann man Strumming-Parts eine sanfte klangliche Bewegung durch die Modulation geben. Das macht der FL-100 wirklich gut. Der dezente Klang des Effekts muss also nicht immer ein Nachteil sein.

Audio Samples
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Slow Stereo
GitarreManualResRateDepth
Strat914916

Beim Gegenteil, dem schnellen Tempo, kommt man in die Nähe des Sounds eines rotierenden Lautsprechers (Rotary), einen Klang, den man für Akkord-Pickings ganz gut einsetzen kann.

Audio Samples
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Fast Stereo
GitarreManualResRateDepth
Strat11171617

Jetzt wird es aber ganz genau, denn wir nehmen die Auswirkung und den Regelweg von Depth und Rate genauer unter die Lupe. Das sind die Hauptelemente des Flanger-Sounds, und je genauer sie eingestellt werden, desto vielfältiger wird der Klang. Es geht los mit dem Depth-Regler in drei Einstellungen, zuerst ohne Effekt, dann mit Depth auf 7, 12 und 17 Uhr.

Audio Samples
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Depth Stereo
GitarreManualResRateDepth
Strat1614117-12-17

Na ja … Der Brüller ist das nicht. In der ersten Hälfte des Regelwegs tut sich reichlich wenig und auch bis zum Rechtsanschlag des Depth-Potis folgt nur wenig mehr. Für extreme tiefe und breite Flangingsounds ist der FL-100 leider nicht geeignet. Hier geht es sehr verhalten zur Sache. Auch der Regelweg der Effektgeschwindigkeit könnte besser eingestellt sein, hier tut sich bis fast 14 Uhr relativ wenig und ab 16 Uhr ist schon volle Geschwindigkeit angesagt. Ihr hört als Nächstes einen Akkord mit vier unterschiedlichen Einstellungen des Rate-Reglers.

Audio Samples
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Rate Stereo
GitarreManualResRateDepth
Strat16147-10-14-1717

Es geht weiter mit dem Distortionsound. Für meinen Geschmack gibt der FL-100 in dieser Disziplin auch in Stereo das beste Bild mit einem dreckigen Flangingsound ab. Er röhrt und setzt dem schon etwas schrägen Rattenton noch einen obendrauf. Allein für diesen Sound lohnt es sich, die knapp 35 Euro auszugeben. 

Audio Samples
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Distortion Stereo
GitarreManualResRateDepth
Les Paul12151014
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