Praxis
Beim Spielen am Gurt wie auch im Sitzen neigt sich die Kopfplatte der Fusion III HSS Roasted SP in Richtung Boden, was aber nicht weiter ins Gewicht fällt, da der rechte Arm die Gitarre automatisch in die Waagerechte bringt. Auch in puncto Werkseinstellung gibt es hier nichts zu bemängeln, was in dieser Preisklasse ganz sicher nicht der Standard ist.
Trocken angespielt kommt ein recht knackiger, drahtiger Klang zustande, dabei schwingen die Saiten durchschnittlich lange aus.
Für die folgenden Beispiele habe ich einen Marshall JVM 410 verwendet, dessen Boxenausgang eine Universal Audio OX Box füttert, in der ich eine mit 12“ Vintage 30 Speakern bestückte Box ausgewählt habe. Alle Beispiele wurden wie immer nicht weiter im Klang bearbeitet.
Zuerst einmal schalte ich durch alle fünf Positionen des Wahlschalters, beginnend mit dem Halspickup, zum Schluss spiele ich die Position 4 und 5, also den mittleren Pickup mit dem Humbucker und den Doppelspuler alleine mit dem aktivierten Split des Tone-Reglers an.
Insgesamt liefert die Fusion III eine breite Palette unterschiedlicher Sounds von warm am Hals bis drahtig dünn in der Splitposition des Steg-Humbuckers und lässt sich somit in den unterschiedlichsten Musikstilen einsetzen.
Weiter geht es mit etwas mehr “Dreck“ im Klang, ich erhöhe den Gain im Clean-Kanal.
Auch mit etwas mehr Schmutz fühlt sich die Fusion III offensichtlich pudelwohl und kann in allen Positionen des Wahlschalters inklusive des Coil-Splits eine breite Auswahl unterschiedlichster Sounds abrufen. Ja, der Humbucker gesplittet klingt schon ziemlich dünn und ja, die Zwischenpositionen kommen vielleicht einen Hauch zu glasig daher. Schaue ich mich in der hiesigen Gitarrenszene um, höre ich vermehrt ebendiese Sounds, gepaart mit jeder Menge Kompression, Hall und Chorus – die 80er sind wieder da und allerorts zu hören.
Außerdem sollte man sich den Verkaufspreis des Instruments nebenbei auch wieder vor Augen führen.
Ich schalte nun in den Crunch-Kanal des Amps und stelle einen satten Rocksound ein.
Hier im Crunch-Kanal trennt sich meiner Meinung nach die Spreu vom Weizen und offenbart Stärken und Schwächen eines Instruments schonungslos.
So auch hier, denn es kommt eine ganz andere Seite der Gitarre klanglich zum Vorschein, da die Pickups hier bis auf den Steg-Humbucker im Doppelspulbetrieb einen glasig- drahtigen Sound liefern und ein ausgeprägtes Attackverhalten besitzen und ganz sicher nicht jedermanns Sache sind.
Ob der geröstete Hals seine klanglichen Spuren hinterlassen hat, möchte ich nicht ganz ausschließen, denn ich besitze selbst einige Instrumente mit solchen Hälsen und stelle auch da eine Überbetonung des Höhenbilds fest.
Vielleicht ist auch die Kombination mit dem Nyatoh-Korpus nicht ganz glücklich, was gepaart mit den Pickups für den gehörten Sound sorgt.
Im folgenden Beispiel behalte ich die Einstellungen am Amp, spiele jetzt aber gebrochene Akkorde.
Interessanterweise gefällt mir der Klang der Gitarre mit dieser Spielweise wieder besser, es lässt sich aber nicht verleugnen, dass sich ein harsches Sirren über das gesamte Klangbild legt, was ihm einen glasigen Charakter gibt.
Die Attacks werden dabei überdeutlich dargestellt. Aber natürlich handelt es sich um mein subjektives Klangempfinden!
Weiter geht es im High-Gain-Kanal des Amps und auch hier schalte ich alle Positionen des Wahlschalters beginnend am Hals durch. Auch hier dürfen die Coil-Split-Optionen der Position 4 und 5 nicht fehlen.
Für dich ausgesucht
Es dürfte wohl kaum verwundern, dass die gewonnenen Erkenntnisse aus den Beispielen zuvor auch hier gelten. Einzeln angespielte Töne kommen knackig perkussiv zum Vorschein, sobald ein Akkord gespielt wird, wird es quakig dünn, bis auf den Steg Humbucker im Normalbetrieb.
Der kommt selbstbewusst mittig aus den Speakern und lädt förmlich zum Losriffen ein.
Wie die Fusion III HSS Roasted SP im Bandkontext klingt, soll das letzte Beispiel unseres heutigen Tests zeigen.
Ein paar Worte noch zu dem Tremolo, dass seine Arbeit vollkommen unauffällig verrichtet und die Gitarre mithilfe der Locking-Mechaniken bei mäßiger Verwendung zuverlässig in Stimmung hält.
Max sagt:
#1 - 12.09.2022 um 19:43 Uhr
Hello My name Max and I have a question about color of guitar is it more white in real life ?