Praxis
Kompakter Korpus, kurze Mensur – dass sich die GS Travel E wie Butter spielt, ist hier kaum noch einer Erwähnung wert. Allerdings hätte ich mir speziell bei einer Travel Guitar einen zweiten Gurtknopf gewünscht. Interessant finde ich jedoch die Halsform, denn hier wurde ein ausgeprägtes “V” gewählt, das an die kleinen L-Typen aus Gibsons früher Ära erinnert. Das ist durchaus komfortabel, aber auch gewöhnungsbedürftig, speziell, wenn man beispielsweise ein Ibanez-Rennbrett gewohnt ist. Nicht so schön ist allerdings, dass die Mechaniken die Stimmung auf lange Sicht nicht zuverlässig halten.
Der Grundsound fällt naturgemäß etwas undynamisch aus – hier macht sich die gesperrte Decke bemerkbar. Was hingegen wenig ins Gewicht fällt, ist der kleinere Korpus, denn der Ton ist ausgeglichen und keinesfalls dünn. Er kann durchaus mit einem 000-Modell ähnlicher Bauart mithalten.
Die gute Mittenprojektion macht jede Art von Akkordarbeit zur Liedbegleitung zu einem Vergnügen. Lagerfeuer, Strand, eine Menge Leute – und dann die bekannten Gassenhauer wie “Blowing in …”, “Knockin on …” oder “Schifoan”. Hörbar bleibt man damit auch jenseits der 1,2 Promillegrenze.
Aber natürlich kann die GS Travel E nicht nur laut. Auch dezente Töne und sogar Pickings kann sie ganz gut darstellen – alles im Rahmen der durch die Konstruktion gesetzten Grenzen natürlich. Hier bietet das Griffbrett mit seinen 43 Millimetern Breite den nötigen Platz, um auch im Urlaub die angesagten Mörderlicks aus der Pickerszene zu üben.
Für dich ausgesucht
Der eingebaute Tonabnehmer sorgt dann im Bedarfsfall für eine Verstärkung des Sounds. Er macht seine Sache gut, klingt dabei relativ obertonreich und ausreichend ausgeglichen. Dabei ist der typische Piezosound erfreulicherweise wenig wahrnehmbar. Nun noch ein Looper, und man kann Ed Sheeran Konkurrenz machen!