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Harley Benton GuitarBass VS

Der GuitarBass lässt sich recht komfortabel bespielen, allerdings neigt das Instrument zur Kopflastigkeit, was aber in der Praxis nicht weiter ins Gewicht fällt. Trocken mit einem Plektrum angeschlagen kommt ein lauter, drahtig knackiger Sound zustande, wobei die dicken Saiten für den durchschnittlichen Gitarristen anfangs sicherlich erst einmal gewöhnungsbedürftig sein dürften. Ist diese Hürde einmal genommen, eröffnet sich eine völlig neue Klangwelt, auf die ich in den folgenden Audiobeispielen etwas näher eingehen werde.

Die Audiofiles habe ich mit einem Marshall JVM 410 in Verbindung mit einer Universal OX Box aufgenommen und natürlich nicht weiter im Klang bearbeitet. In der OX Box kommt eine mit Vintage 30 Speakern bestückte Box zum Einsatz.

Los geht es im cleanen Kanal des Amps, dabei spiele ich alle fünf Positionen des Pickup-Wahlschalters an und beginne mit dem Halstonabnehmer.

Audio Samples
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Clean: PU-Position 1 Clean: PU-Position 2 Clean: PU-Position 3 Clean: PU-Position 4 Clean: PU-Position 5

Der GuitarBass VS liefert einen drahtigen, voluminösen Sound, den man in der Tat als Hybriden aus einer Gitarre und einem Bass bezeichnen kann. In der Halsposition generiert er einen P-Bass-Style-Sound, die Zwischenpositionen präsentieren Strat-Anleihen und in der Stegposition des Fünfweg-Wahlschalters wird es gewohnt mittig, dabei verschlankt sich der Ton in den tiefen Frequenzen.

Bei allen Pickup-Positionen kommen die Attacks deutlich zum Vorschein, was für mehr Durchsetzungskraft sorgt.

Weiter geht es im Crunch-Kanal des Amps. Dabei spiele ich wieder alle fünf Positionen des Wahlschalters an und beginne am Hals.

Audio Samples
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Crunch: PU-Position 1 Crunch: PU-Position 2 Crunch: PU-Position 3 Crunch: PU-Position 4 Crunch: PU-Position 5

Und genau ab hier wird es für meinen Geschmack richtig spannend, denn im Vergleich zu den Beispielen am clean eingestellten Amp kommt am zerrenden Verstärker die Eigenständigkeit des GuitarBass deutlicher zum Vorschein.

Das Instrument liefert einen ausgesprochen dreckigen, spritzig-knackigen Crunchsound, wobei der Steg-Singlecoil erwartungsgemäß den fokussiertesten Klang erzeugt. Hier verschmilzt die Gitarren- mit der Basswelt, was für einen äußerst spannenden und sehr gut einzusetzenden Klang sorgt.

Ich belasse am Amp sämtliche Einstellungen, spiele aber die folgenden Beispiele in einer höheren Lage.

Audio Samples
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Crunch: PU-Position 1 – höhere Lage Crunch: PU-Position 2 – höhere Lage Crunch: PU-Position 3 – höhere Lage Crunch: PU-Position 4 – höhere Lage Crunch: PU-Position 5 – höhere Lage

Hier bewege ich mich tonal in Gitarrengefilden, was für einen entsprechend ähnlichen Klang sorgt, aber eben auch nur ähnlich! Der GuitarBass besitzt im Vergleich zu einer Gitarre deutlich mehr Volumen und wirkt insgesamt größer, ohne dabei in den tiefen Frequenzen zu dominieren. Die Attacks bleiben schön direkt und werden akkurat vom Amp wiedergegeben. Automatisch entsteht so ein wuchtiger Klangeindruck, bei dem die Töne der angespielten Saiten klar definiert abgebildet werden und deutlich größer wirken als bei einer Gitarre.

Trocken mit einem Plektrum angeschlagen liefert der Harley Benton Guitar Bass VS einen lauten knackigen Sound.

Ich schalte nun in den High-Gain-Kanal des Amps.

Audio Samples
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High Gain: PU-Position 1 High Gain: PU-Position 2 High Gain: PU-Position 3 High Gain: PU-Position 4 High Gain: PU-Position 5

Spätestens hier hat mich der GuitarBass vollends überzeugt, denn was da aus den Speakern tönt, ist schlichtweg brachial! Ich habe selten einen so brutalen, dabei aber klar definierten Tiefton-Zerrsound gehört wie hier. Dabei lassen sich alle fünf Positionen des Pickup-Wahlschalters gleichermaßen gut einsetzen und liefern unterschiedliche Klanganmutungen mit überzeugenden Resultaten. Jeder, der schon einmal einen Bass verzerrt hat und mehr als eine Note gleichzeitig spielt, weiß, dass der Klang meist eher matschig und undifferenziert klingt, davon kann hier nicht die Rede sein!.

Wo wir gerade bei bösen Zerrsounds sind, darf ein Drop-Tuning natürlich nicht fehlen, daher habe ich die tiefe E-Saite auf D heruntergestimmt, ansonsten am Amp aber nichts verändert. Zu hören ist der Steg-Singlecoil.

Audio Samples
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High Gain: Steg PU – Drop D Tuning

Wie erwartet liefert der GuitarBass auch hier konsequent und lässt sich trotz der heruntergestimmten tiefen E Saite nicht aus der Ruhe bringen. Heraus kommt ein brutaler Metal-Sound, der sich ganz wunderbar da, wo ein normaler Bass an Grenzen stösst, einsetzen lässt.

Sehr beeindruckend!

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Profilbild von Hermann

Hermann sagt:

#1 - 04.05.2022 um 20:49 Uhr

1

Ich hab den Guitarbass von Harley Benton jetzt schon längere Zeit, und ich find den einfach klasse. Auf ie Vibratoeinheit des Fender Originals kann ich gut verzichten, die Einstellmöglichkeiten reichen mir ebenfalls. Klanglich ist er top. Und die Bespielbarkeit, nachdem ich kurz Hand angelegt hatte auch. Macht richtig Spaß das Teil.

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