Wenn das große “P” beim Harley Benton PB-20 für Precision steht, ist das Rätsel nicht schwer, was das “J” im Kürzel JB-75 bedeutet. Richtig, es handelt sich um eine Kopie des beliebten Jazz Bass.
Genauer gesagt eines Exemplars aus den 70er-Jahren mit den entsprechenden Merkmalen. Auch diesen Bass gibt es in verschiedenen fertig zusammengestellten Sets, welche sich durch unterschiedliche Amps und/oder Zubehör unterscheiden. Ich habe mir das Set mit der Startnummer 1 herausgesucht. Auch eine zweite Farboption (Sunburst statt Natur) gibt es und eine Version für Linkshänder.
Details
Bass:
Der JB-75 sieht aus wie ein echter Jazz Bass aus den Seventies: Korpusform, Body aus Esche, Ahorn-Hals mit Ahorn-Griffbrett, schwarzes Schlagbrett, schwarzes Binding und schwarze Block-Inlays. Das wirkt alles wohlbekannt und sorgt für entsprechend authentisches Flair. Als ich den JB-75 aus der Verpackung nehmen will, muss ich mich doch deutlich mehr anstrengen als bei allen anderen Kandidaten. Das Ding ist schwer – richtig schwer! Aufgrund der Serienstreuung kann das beim nächsten JB-75 anders sein, aber wir wollten ja alles so haben, wie es sich der Kunde nach Hause bestellt. Und dieser Bass besitzt tatsächlich ordentlich Übergewicht, was eindeutig am Korpus aus Esche liegt. Klar gibt es für diesen Preis keine selektierten Hölzer, aber wir reden hier von einem Einsteiger-Instrument. Da spielt der Faktor Gewicht schon eine Rolle.
Der Hals ist aus Ahorn gefertigt, ebenso wie das Griffbrett. Die Sattelbreite entspricht mit 38 mm den üblichen Jazz-Bass-Maßen, ist also vergleichsweise schmal. Ähnlich wie beim PB-20 ist der Hals recht kräftig, das Profil würde ich als C bezeichnen. Insgesamt bietet der JB-75 20 Bünde. Diese lassen sich absolut ordentlich bespielen. Etwas Schnarren bleibt nicht aus, aber das ist vollkommen im Rahmen. Ansonsten ist er gut, wenn auch etwas schlicht verarbeitet.
Stimm-Mechaniken, Brücke und Control-Plate sind chromfarben, die Potiknöpfe ebenfalls schwarz. Für jeden der beiden Jazz-Bass-typischen Singlecoils steht ein Volume-Regler zur Verfügung. Zur Klanggestaltung gibt es eine passive Höhenblende. So kennt und liebt man es! Zunächst schließe ich den JB-75 an eine große Anlage an und siehe da: er klingt nach Jazz Bass. Man bekommt alle Sounds, die man von so einem Instrument erwartet. Sicher auf einfachen Niveau, aber sie sind da: Drahtige drahtige Fingerstyle-Sounds mit dem Bridge-Pickup, der klassische Allroundsound mit beiden Pickups und ein fettes Pfund mit dem Hals-Tonabnehmer. Damit kann man auch sicher schon in einer Band Spaß haben.
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Verstärker:
Bereits satte 40 Watt gibt der HB 40 Combo Amp an seinen 10-Zoll-Lautsprecher ab. Da geht schon was. Auch das entsprechend größere Volumen des Gehäuses tut seinen Beitrag, dass der Klang abermals erwachsener wirkt als bei dem kleinen Bruder HB 20. Hier muss man kaum mit dem Equalizer nachhelfen, um einen ordentlichen Basssound zu bekommen. Apropos Equalizer: Hier erhält man neben Bässen und Höhen noch ein parametrisches Mittenband. Das bedeutet, man kann die Frequenz stufenlos wählen, die man absenken oder anheben möchte. Klanglich ist man da deutlich flexibler. Dazu gibt es Gain- und Volume-Regler für die Lautstärke, den vom HB 20 bekannten schaltbaren Kompressor und die interne Röhren-Simulation. Für das nächtliche Üben oder um seine Umwelt nicht zu sehr zu nerven, gibt es einen Kopfhörer-Ausgang und einen Aux In (beide 3,5 mm). Durch die Größe, die Leistung und den 10-Zoll-Speaker hat man genug Power, um alleine oder mit anderen ordentlich Alarm zu machen. Für eine Band mit Schlagzeuger ist das aber ebenfalls noch nicht ausreichend.
Zubehör:
Das HB JB-75 Set Nummer 1 gibt dem/der aufstrebenden Bassisten/in zusätzlich zu Instrument und Amp ein Stimmgerät, eine Tasche, ein Kabel und einen Gurt mit auf den Weg. Die Komponenten liegen im goldenen Mittelfeld, wenn es um die Quantität geht. Die Tasche ist sehr einfach, allerdings machen Stimmgerät, Gurt und Kabel schon einen wertigeren Eindruck als bei manch anderem Mitbewerber. Gerade beim Kabel wird gern gespart, obwohl dies ja häufig mechanisch beansprucht wird. Das hier mitgelieferte Exemplar fällt immerhin bereits unter die Kategorie “vernünftig”.
Gioi Geniale sagt:
#1 - 13.05.2021 um 19:57 Uhr
Ein Bass hat grundsätzlich ein höheres Gewicht.Schon rein durch die 3 Audio Tracks höre ich quasi das Gewicht und die Wucht dieses Instrumentes. Dem gegenüber fällt mein Vester J Bass mit Fender Coustom Pickups deutlich ab.Wenn ich je einen 2. J Bass bräuchte, wüsste ich genau, welchen: diesen.