Bei der Harley Benton R-457 Active SBK handelt es sich um eine 7-saitige E-Gitarre aus dem Programm der Eigenmarke des Musikhaus Thomann. Instrumente mit diesem Label erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit, wobei vor allem das durchweg bemerkenswerte Preis-Leistungs-Verhältnis eine Rolle spielt. Inzwischen gibt es im Angebot kaum eine Sparte, die nicht umfangreich abgedeckt wäre, und wie unsere Testgitarre zeigt, werden auch Gitarristen aus dem etwas härter rockenden Gewerbe mit Instrumenten bedacht.
Die Harley Benton R-457 Active SBK, die heute zum Test bereitsteht, ist mit sieben Saiten und aktiven Tonabnehmern bestückt, wie schon ihr Namenskürzel erahnen lässt. Dass eine attraktive Gitarre mit dieser für den Metal-Bereich charakteristischen Ausstattung preislich unter 150 Euro liegt, lässt aufhorchen. Wir haben nachgeschaut, wie sich die Gitarre in der Praxis schlägt und was sie sonst noch zu bieten hat.
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Geliefert wird die R-457 Active SBK aus der Progressive Serie in einem Karton, in dem sich auch die benötigten Einstellwerkzeuge befinden, um beispielsweise den Halsspannstab (Trussrod) nachzujustieren.
Auf den ersten Blick macht die Gitarre einen guten Eindruck und lässt nicht erahnen, dass es sich dabei um ein Instrument im unteren Preissegment handelt.
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Korpus:
Der Korpus besteht aus Linde und ist deckend in der Farbgebung “‘Satin Black” lackiert. Diese Arbeit wurde tadellos ausgeführt und gibt keinerlei Anlass zur Kritik, denn Lacknasen oder ähnliche Unebenheiten sucht man vergebens. Der Body verjüngt sich zu den Seiten hin und besitzt in beiden Cutaways ergonomische Ausfräsungen, die das Bespielen des Instrumentes vor allem in den höheren Lagen erheblich komfortabler gestalten.
Zwei aktive HBZ Hi-Gain Humbucker sind in schwarze Rähmchen geschraubt und lassen sich in der Höhe einstellen. Der für die aktiven Doppelspuler benötigte 9-Volt-Block befindet sich im Elektronikfach auf der Rückseite, auf das ich später noch näher eingehen werde.Die Pickups lassen sich mithilfe eines Dreiwegschalters anwählen und mit einem Volume-Poti in der Lautstärke regulieren. Auch ein Tone-Poti steht bereit, das die Höhen bedämpft. Die Regler besitzen geriffelte Dome-Metallknöpfe und wurden für meinen Geschmack ergonomisch günstig positioniert, denn es lassen sich beispielsweise Volume-Swells mit dem kleinen Finger problemlos realisieren.
Die Saiten werden rückseitig in Metallhülsen eingefädelt, durch den Korpus geführt und treten in der festen Brücke auf der Vorderseite wieder hervor. Die Brücke lässt ein Justieren der einzelnen Reiterchen zu, das passende Werkzeug ist natürlich auch Teil des Lieferumfangs.
Auf der Rückseite verjüngt sich der Korpus ebenfalls und besitzt am unteren Cutaway zusätzlich eine Fräsung, um die höchsten Lagen komfortabel bespielen zu können. Der Deckel des bereits erwähnten Elektronikfachs ist versenkt mit dem Korpus verschraubt – sehr schön. Die für die aktiven Tonabnehmer benötigte Batterie in Form eines 9-Volt-Blocks ist mit Schaumstoff umwickelt, damit sie nicht lose im Fach liegt und eventuell Schäden anrichtet. Die Klinkenbuchse befindet sich in der unteren Zarge und die beiden mit schwarzem Filz unterlegten Gurtpins an den altbekannten Stellen. Die gesamte Hardware ist passend zur Lackierung in Schwarz gehalten und verleiht dem Instrument eine stimmige Optik.
Hals:
Der Ahornhals ist mit vier Schrauben bombenfest mit dem Korpus verschraubt und besitzt einen natürlich-holzigen Griff. Auf den Hals ist ein Griffbrett aus Blackwood geleimt, das eine in Klangverhalten, Optik und Spielgefühl gleichwertige Alternative zu Ebenholz darstellen soll. Dabei handelt es sich, genauer gesagt, um Kiefernholz (Pinus Radiata). Das Spielgefühl und auch die Haptik unterscheiden sich für mich in der Tat nicht von herkömmlichen Griffbretthölzern.
Die 24 Medium-Jumbo-Bünde wurden sauber in das Griffbrett eingearbeitet, allerdings könnten die Kanten etwas akkurater abgerundet sein. Zur besseren Orientierung auf dem Griffbrett befinden sich helle Punkteinlagen unter den Basssaiten und kleine weiße in der Halskante, die auf die bekannten Positionen hinweisen. Die R457 Active besitzt eine Mensur von 648 mm (25,5″) die wir auch von den meisten Fender-Gitarren kennen, wobei der Hals ein Speed-D Profil besitzt und einen Griffbrettradius von 350 mm (13,78″).
Ab Werk ist auf die Gitarre ein 009 – 054 Satz aufgezogen, der über einen schwarzen, 48 mm breiten Nubone-Sattel zu den sieben geschlossenen Mechaniken läuft. Auf dem Weg zum Gipfel passieren sie den Zugang zum Halsspannstab, der mit einem Plastikdeckel mit Herstellerlogo verschlossen ist. Die gezackte Kopfplatte ist angewinkelt, was zur Folge hat, dass die Saiten genügend Druck auf den Sattel ausüben, um nicht aus den Kerben zu springen. Sie ist zudem passend zum Korpus ebenfalls schwarz eingefärbt. Die Reise der Saiten endet bei den sieben geschlossenen Mechaniken, die ohne Hakeleien und Schlupf laufen und einen genauen Stimmvorgang ermöglichen.
Insgesamt bringt die Gitarre 3249 Gramm auf die Waage und hinterlässt verarbeitungsseitig bis auf die Bundkanten einen positiven Eindruck.