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Harley Benton R-457 Active SBK Test

Praxis

Die Harley Benton R-457 Active lässt sich im Sitzen wie auch am Gurt im Stehen komfortabel bespielen und liefert trocken angespielt einen perkussiven, drahtigen Sound. Allerdings wurde sie nicht oktavrein eingestellt, und erst, nachdem ich die doch recht umfangreichen Einstellarbeiten erledigt hatte, konnte ich endlich mit den Aufnahmen beginnen. Auch wenn das Instrument zu einem wirklich günstigen Preis zu haben ist, sollten solche Arbeiten eigentlich kein Thema sein!
Für die folgenden Beispiele verwende ich meinen Marshall JVM 410, an dem eine 2×12″ Box mit Vintage-30-Speakern hängt, die wiederum mit einem SM 57abgenommen werden. Alle Audiofiles habe ich im Klang natürlich nicht weiter bearbeitet.
Los geht es mit dem cleanen Kanal des Amps, wobei ich alle drei Positionen des Pickup-Wahlschalters anspiele und am Hals beginne.

Audio Samples
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Clean 1 – alle drei PU-Positionen Clean 2 – alle drei PU-Positionen

Die Pickups pusten den Eingang des Verstärkers ordentlich an, was dieser mit einer deutlichen Zerre quittiert. Das Höhenbild ist ausgeprägt und bei den Anschlägen deutlich vernehmbar, allerdings zeigen sich die Pickups in den unteren Mitten und Bässen undefiniert. Der Sound wird deshalb schwammig und sehr dick.
Weiter geht es mit dem Crunch-Kanal des Amps, wo ich ebenfalls durch alle drei Positionen schalte.

Audio Samples
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Crunch – alle drei PU-Positionen
Die Harley Benton R-457 Active hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Sie ist gut verarbeitet und spielbar, aber Klang und Werkseinstellung können nicht überzeugen.
Die Harley Benton R-457 Active hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Sie ist gut verarbeitet und spielbar, aber Klang und Werkseinstellung können nicht überzeugen.

Auch hier kann mich der Klang leider nicht überzeugen, denn es sind glasige Höhen zu hören, die gepaart mit den schwammigen tiefen Frequenzen für einen unausgeglichenen, für meinen Geschmack harschen und nicht wirklich ansprechenden Sound sorgen. Einzig der Steg-Humbucker geht zumindest teilweise in die richtige Richtung, allerdings sorgen die tiefen Frequenzen auch hier für einen nicht wirklich überzeugenden Ton. Hinzu kommt ein deutlich vernehmbares Rauschen, das den Klangeindruck zusätzlich trübt.
Ich schalte nun in den nächsthöheren Kanal des Amps und beziehe die tiefe H-Saite mit ein.

Audio Samples
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High Gain 1 High Gain 2 High Gain 3

Lediglich der Steg-Pickup der Harley Benton kann hier in bestimmten Bereichen punkten, denn er liefert einen vollen, satten Klang mit relativ klar artikulierten Attacks. Leider wird der Eindruck auch hier wegen der undefinierten tiefen Frequenzen getrübt, was für ein schwammiges Gesamtbild sorgt.
Wie die Gitarre im Lead-Kanal des Marshalls klingt, zeigt das nächste Beispiel. Ich beginne mit dem Hals-Doppelspuler und schalte dann auf den Steg-Pickup.

Audio Samples
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Lead-Sound

Solange einzelne Töne in den höheren Lagen gespielt werden, klingt die R-457 mit dem Hals-Pickup ansprechend. Dank der guten Bespielbarkeit macht dort auch das Solieren Freude. Der Hals-Pickup sorgt für lang anhaltende, dick klingende Sounds, der Steg-Humbucker verdichtet das Mittenbild und sorgt so für etwas Durchsetzungskraft.

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