Praxis
Setzt man die Verarbeitung des Instrumentes ins Verhältnis zum Kaufpreis, hat das Ganze durchaus Hand und Fuß. Wer das All-inclusive-Paket möchte, der muss eben tiefer ins Portemonnaie greifen. Bei unserer Kandidatin jedenfalls kommt man nicht drumherum, im Detail noch einmal selbst Hand anzulegen: Bünde einspielen, Oktavreinheit einstellen, den Toggle Switch richtig festschrauben oder auch die Halsneigung noch etwas besser einstellen, wenn eine flachere Saitenlage gewünscht ist.
Das Material, aus dem die Gitarre besteht, ist in Ordnung, genau wie die Verarbeitung – alles macht einen stabilen Eindruck. Lediglich die Abschirmung der Tonabnehmer könnte etwas gründlicher ausgeführt sein, denn bei Einstreuungen brummt es mitunter heftiger, als man es von Humbucker-Pickups eigentlich kennt. Vor allem, wenn der Volume-Regler an der Gitarre abgedreht ist (!), setzt ein Brummen ein, das man deutlich wahrnimmt, wenn der Amp verzerrt eingestellt ist. Auch geht die Ausgangsleistung eher in Richtung Single Coil, sie ist schwächer und wird eine Amp-Vorstufe nicht so schnell zum Zerren bringen.
Aber das ist im Moment auch noch nicht nötig, denn wir hören uns zuerst alle drei Pickup-Kombinationen mit Cleansound an.
Mit einem AC30 haben wir für einen Rickenbacker-Sound eine klassische Kombination, die von den Beatles bis zu Tom Petty genutzt wurde. Und wenn man den Volume-Regler am Amp weit genug aufdreht, dann liefert die RB-600CS auch einen entsprechenden Crunchsound. So schmatzig, wie man es sich wünschen würde, ist er zwar nicht, aber auch da zeigt sich der Unterschied zum Faktor 10 im Preis. Die Pickups sind nicht so detailgetreu, dadurch ist das dynamische Spielgefühl etwas eingeschränkt. Aber einen Einsteiger wird das in der Regel weniger stören.
Mit dem Tone-Regler kann man sehr weit ins Geschehen eingreifen, denn er senkt die Höhen bei extremer Einstellung radikal ab. Daher sind mit den zwei Volume und zwei Tone-Potis sehr viele Soundsettings gerade in Kombination mit beiden Pickups möglich. Ihr hört im folgenden Beispiel den Hals-Tonabnehmer mit vier verschiedenen Positionen des Tone-Potis von komplett abgedreht bis voll aufgedreht.
Der Volume-Regler kann gut zum Entzerren benutzt werden, allerdings wird der Ton muffiger, wenn man ihn zurückdreht. Generell ist der Sound der Gitarre eher weich und nicht so aggressiv in den Höhen, für einen kernigen Rock-Einsatz ist sie deshalb meines Erachtens nicht das geeignete Werkzeug. Hier ist ein Beispiel mit einem Marshall Plexi bei mittlerer Verzerrung, bei dem ich zuerst das Volume-Poti an der Gitarre halb ab- und dann voll aufgedreht habe.
Für dich ausgesucht
Am besten gefällt mir die RB-600CS immer noch mit einem Cleansound. Der etwas wärmere Ton eignet sich sehr gut für Akkordstrummings, die angenehm im Hintergrund laufen können. Ein Amp mit etwas kräftigerem Höhenbereich, wie zum Beispiel der AC30, sind hierfür gute Partner, denn unsere Testkandidatin zeigt sich in den oberen Frequenzen keinesfalls bissig.
Martin Hofmann sagt:
#1 - 01.09.2013 um 14:43 Uhr
Ich könnte mir vorstellen, dass diese Gitarre als 12-String interessanter wäre?
ChildrenoftheReaper sagt:
#1.1 - 12.07.2015 um 06:29 Uhr
Gibt es als 12 Saiter.http://www.thomann.de/de/harley_be...
Antwort auf #1 von Martin Hofmann
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenBonedoMalte sagt:
#2 - 02.09.2013 um 17:12 Uhr
Hey Martin, das stell ich mir auch interesant vor!
ChildrenoftheReaper sagt:
#2.1 - 12.07.2015 um 06:29 Uhr
http://www.thomann.de/de/ha...
Antwort auf #2 von BonedoMalte
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