Praxis
Der Halswinkel stimmt schon mal, die Saitenlage auch. Der Abstand der Saiten zur Bundkrone beträgt im 1. Bund nur 3 mm, im 10. Bund 7 mm. Barrégriffe können folglich auch im siebten Bund ohne Kraftanstrengung intoniert werden. Auch der Daumen der Greifhand kann auf der ganzen Länge eingreifen und dies sollte auch dem Beginner mit Übung gelingen, zumal der Hals recht dünn ist (12,5 cm Umfang). Mit einem Griffbrett-Übergang am 14. Bund erreicht der Spieler locker noch den 17. Bund, wozu auch der flache Halsfuß seinen Beitrag leistet. Tatsächlich lassen sich dort oben auch noch Töne mit viel Klang und Sustain produzieren. Mit dem zusätzlichen zwanzigsten Bund lässt sich allerdings herzlich wenig anfangen, und obschon der Sound sich vergleichsweise passabel zeigt, kann man professionelle Tonqualität nicht erwarten. In den unteren Lagen verabschieden sich die Töne mit einem sehr schnellen Decay und die Diskantsaiten fühlen sich bisweilen “schlaff” an. Mit einem etwas kräftigeren Satz (high tension) oder einem Kapo kann man dieses Problem wohl beheben. Die Basssaiten sind dagegen “griffiger” und auch kräftiger im Ton als die Diskantsaiten, die vergleichsweise den runden Ton vermissen lassen. Die Lautstärkeunterschiede der beiden Saitengruppen gleicht der erfahrene Gitarrist mit der linken Hand aus. Beim Zupfen muss sich der Daumen deshalb zurückhalten, um nicht die Diskantsaiten zu überdecken.
Der Klang der Gitarre dürfte aber summa summarum den Einsteiger motivieren und bildet zusammen mit dem Preisvorteil eine Kaufempfehlung. Auch stimmt die Intonation auf ganzer Länge, wenn auch das nicht komplett ausgewogene Klangbild einem aufstrebenden Musiker bald nicht mehr gerecht werden dürfte. Die HB C-40S NT wurde hier mit zwei kleinen Neumännern abgenommen Der Abstand zum Schallloch beträgt jeweils ca. 0,80 cm bei einer Höhe von ca. 1,20 m. Die Aufnahmen wurden mit einem Studiohall veredelt und abschließend leicht komprimiert.
Mit der HB C-40S NT kann man nicht nur “Blowing In The Wind” klampfen, es geht dann schon ein Stück weiter in Richtung “unplugged”, auch wenn unsere Kandidatin für die ganz große Kunst nicht geboren wurde.
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Auch der Klassiker kann dem Instrument einen akzeptablen Sound entlocken. Klassische Zupfgitarristen bevorzugen eigentlich einen breiteren Sattel, denn die Fingerkuppen erhalten zwischen den Saiten mehr Raum. Die Abmessungen unserer Kandidatin können aber dem Einsteiger mit “kleiner Hand” den Einstieg erleichtern, wobei sie eher eine vorübergehende Lösung bleibt.