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Harley Benton SC-1000 WH Progressive Line Test

Praxis

Eines vorweg: Die Werkseinstellung der Gitarre ist sehr gut gelungen! Einmal in Stimmung gebracht, quittiert die SC-1000 jeden Anschlag mit einem überdurchschnittlich lang anhaltenden drahtigen Ton. Die Saitenlage fällt ab Werk nicht ultraflach aus, es geht aber noch ein Stück tiefer, falls das bevorzugt werden sollte. Die Harley Benton lässt sich im Sitzen wie im Stehen komfortabel bespielen und pendelt sich in der Waagerechten ein. Dank der Ausfräsungen an der Rückseite drückt der Korpus auch nicht in die Rippen und sorgt so für eine entspannte Spielhaltung.
Für die folgenden Beispiele schließe ich die Gitarre an einen Marshall JVM 410 an und führe das Boxensignal in eine Universal Audio OX Box, in der ich ein mit Vintage 30 Speakern bestücktes Cabinet angewählt habe.
Los geht es wie immer im cleanen Kanal des Amps, wobei ich alle drei Pickup-Positionen des Dreiwegschalters durchschalte und mit dem Hals-Pickup beginne.

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Clean 1: Alle drei PU-Positionen Clean 2: Alle drei PU-Positionen

Die Tonabnehmer liefern eine gehörige Portion Output und sind in der Lage, dem clean eingestellten Amp deutlich hörbare Verzerrungen zu entlocken. Mit einem etwas sterileren Klang machen sie unmissverständlich klar, dass es sich bei ihnen um aktive Ausführungen handelt. Alle drei Positionen des Wahlschalters liefern einen mit ausgeprägten Höhen versehenen Klang und wandeln die Anschläge auffallend schnell um.
Ich schalte nun in den Crunch-Kanal des Marshalls und spiele wieder erst den Hals-Tonabnehmer, dann die Kombination beider Pickups und abschließend den Steg-Humbucker an.

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Crunch: Alle drei PU-Positionen
Die Harley Benton SC-1000 WH Progressive Line dürfte Freunde moderner Rock/Metal-Genres positiv überraschen.
Die Harley Benton SC-1000 WH Progressive Line dürfte Freunde moderner Rock/Metal-Genres positiv überraschen.

Hier zeigt sich deutlich (vor allem in der Hals- und Mittelstellung des Dreiwegschalters), wie beim Anschlagen der Saiten die hohen Frequenzen herausgestellt werden – man könnte den Klang auch als glasig bezeichnen. Nichtsdestotrotz halten sich die tiefen und auch mittleren Frequenzen vornehm zurück, was für einen modernen Metal/Rock-Sound sorgt. Wird der Steg-Doppelspuler aktiviert, liefert die SC-1000 das volle Brett. Ausgesprochen breit und direkt geht es hier zur Sache und zeigt ganz klar die bevorzugte Spielwiese der Gitarre.
Ich erhöhe den Zerrgehalt am Marshall und spiele wieder durch alle Positionen des Wahlschalters, beginnend am Hals.

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More Gain 1: Alle drei PU-Positionen More Gain 2: Alle drei PU-Positionen

Interessanterweise treten die glasigen Höhen hier etwas zurück und erlauben so den drei Positionen des Dreiweg-Wahlschalters, sich gekonnt in Position zu bringen, was für authentische Rock/Metal-Sounds sorgt. Natürlich liefert der Steg-Pickup die überzeugendste Performance, denn auch die “gepumpten” Achtel im zweiten Beispiel kommen ziemlich fett und breit aus den Speakern. Aber auch die beiden anderen Positionen können durchaus gefallen und erweitern das Klangbild des Instruments deutlich.
Für das nächste Beispiel schalte ich in den High-Gain-Kanal des Amps und spiele jetzt nur den Stegtonabnehmer.

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High Gain: Steg-PU

Wie nicht anders erwartet, zeigt sich hier ein sehr authentischer, durchsetzungsstarker Metal-Sound. Alle Attacks kommen deutlich breiter aus den Speakern, als man es mit den meisten passiven Pickups gewohnt ist. Das gefällt mir sehr gut, denn gepaart mit der sauberen Werkseinstellung macht das Losrocken einfach richtig Spaß!
Natürlich darf auch ein kleines Solobeispiel nicht fehlen. Erst ist der Hals-, ab der zweiten Hälfte dann der Steg-Humbucker zu hören.

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Solo: Hals-PU -> Steg-PU

Auch hier gibt es rein gar nichts zu meckern, denn der Hals-Pickup zeigt sich von seiner runden, fetten Seite, dabei stehen die Töne gefühlt endlos. Sobald der Steg-Pickup angewählt wird, fokussiert sich der Klang und drückt die gespielten Noten förmlich aus den Boxen, dabei wird jeder Anschlag mit einem fetten Schmatzer versehen – so wollen wir das haben!

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